Politik

Zwei russische Bomber und Kampfjets fliegen über dem Europäischen Nordmeer

Über dem Europäischen Nordmeer haben zwei russische Tu-160-Langstreckenflieger einen geplanten Flug durchgeführt. Sie wurden von russischen Kampfjets begleitet und von norwegischen Kampfjets eskortiert.
28.10.2021 10:13
Aktualisiert: 28.10.2021 10:13
Lesezeit: 2 min
Zwei russische Bomber und Kampfjets fliegen über dem Europäischen Nordmeer
Eine MiG-31, die am 27. Oktober den Bomber Tu-160 außerhalb des norwegischen Luftraums eskortiert. (Foto: Norwegische Luftwaffe)

„Zwei strategische Raketenträger Tu-160 Langstreckenflieger führten einen geplanten Flug im Luftraum über den neutralen Gewässern der Barents und der Norwegischen See (Europäisches Nordmeer) durch. Die Jagdbegleitung wurde von den Besatzungen der MiG-31 der Air Force and Air Defense Association of the Northern Fleet gestellt. Die Flugdauer betrug etwa 8 Stunden. In bestimmten Etappen der Route wurden russische strategische Raketenträger von F-16-Jägern der norwegischen Luftwaffe begleitet. Langstreckenflieger fliegen regelmäßig über die neutralen Gewässer der Arktis, des Nordatlantiks, des Schwarzen Meeres und der Ostsee sowie des Pazifischen Ozeans. Alle Flüge von Flugzeugen der russischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte werden in strikter Übereinstimmung mit den internationalen Regeln für die Nutzung des Luftraums durchgeführt“, teilte das russische Verteidigungsministerium am 27. Oktober 2021 (22:45 Uhr) mit. Der Fernsehsender „Zvezda“ veröffentlichte ein diesbezügliches Video.

„Eine gute Übung für die beiden vorübergehend in Evenes stationierten F-35, die sich darauf vorbereiten, im Januar nächsten Jahres den Schnellreaktionsalarm zu übernehmen“, teilte ein Sprecher des norwegischen Militärs mit. Die aktuellen F-16 aus Bodø werden die Mission „Quick Reaction Alert“ (QRA) der Nato beenden, wenn die F-35 voll einsatzbereit sind.

Bei einem Treffen mit seiner norwegischen Amtskollegin Anniken Huitfeldt beim „Barents Council“ in Tromsø am 25. und 26. Oktober 2021 unterstrich Russlands Außenminister Sergej Lawrow den gegenseitigen Respekt der beiden Länder, der durch die grenzüberschreitenden Verbindungen von Nachbarn untermauert wird. Der russische Außenminister kam jedoch mit klaren Worten. „Norwegen ist Mitglied der Nato und die Nato ist kein Freund Russlands“, betonte er und fügte hinzu, dass die Nato jetzt „nach dem Sinn ihrer zukünftigen Existenz sucht“ und dass sie „für die Sicherheit auf der ganzen Welt verantwortlich sein“ will. „Wir haben keine Beziehungen zur Nato, aber wir haben eine Beziehung zu Norwegen, auch an der Sicherheitsfront, und wir wollen diese zwischen den Verteidigungsministerien auf ein hohes Niveau heben“, zitiert „The Barents Observer“ Lawrow.

Ebenfalls am Mittwoch flog ein RC-135-Aufklärungsflugzeug der US-Luftwaffe bei gutem Tageslicht außerhalb des russischen Luftraums in der Nähe der Kola-Halbinsel hin und her:

Das Flugzeug RC-135 V mit der Nummer 64-14842 stammte von der Mildenhall Air Force Base im Vereinigten Königreich. Alliierte Spionageflugzeuge auf Aufklärungsflügen außerhalb Russlands strategisch wichtiger Atom-U-Boot-Stützpunkte auf der Kola-Halbinsel dürfen weder Flughäfen in Norwegen nutzen noch norwegisches Territorium überfliegen. Für Norwegen basiert diese Politik auf dem empfindlichen Gleichgewicht zwischen Abschreckung und Beruhigung, weil es Nato-Mitglied ist, aber gleichzeitig Moskau nicht provoziert will.

Bevor das amerikanische Flugzeug nach Osten über die Barentssee flog, betankte es von einem KC-135 Stratotanker nordwestlich von Hammerfest, Europas nördlichstem Festland, in der Luft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Positive Nachrichten für den XRP ETF: Moon Hash Automatic Income Plan

Analysten prognostizieren einen potenziellen Kurssprung bei XRP, der einen raschen Marktwechsel hin zur intelligenten...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Warum das Edelmetall vor einer historischen Neubewertung steht
15.12.2025

Die Silber-Rallye ist ungebrochen und die Kurse eilen von einem Allzeithoch zum nächsten. Warum trotz neuem Silberpreis-Rekordhoch zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gewinneinbruch bei Autobauern: Deutsche Hersteller besonders unter Druck
15.12.2025

Die weltweite Krise der Autoindustrie macht den deutschen Herstellern stärker zu schaffen als vielen internationalen Wettbewerbern. Eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Vertrauensverlust im Mittelstand: Wirtschaft zweifelt an Merz:
15.12.2025

Das Vertrauen des deutschen Mittelstands in die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt deutlich ab. Laut einer aktuellen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 63.000 Jobs bedroht: Ostdeutsche Chemiebranche drängt auf Rettungsplan
15.12.2025

Die Chemieindustrie in Ostdeutschland steht unter Druck: Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften haben der Bundesregierung einen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bahnhofstoiletten bleiben kostenpflichtig: DB sieht keinen Spielraum
15.12.2025

Kostenlose Toiletten an Bahnhöfen sind in Deutschland selten. Laut Bundesregierung sieht die Deutsche Bahn aus Kostengründen keine...

DWN
Finanzen
Finanzen Barzahlen wird zur Ausnahme: Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
15.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bauern protestieren gegen niedrige Butterpreise bei Lidl
15.12.2025

Mit Traktoren demonstrieren Landwirte in Baden-Württemberg gegen aus ihrer Sicht ruinöse Milch- und Butterpreise. Im Fokus der Kritik...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI revolutioniert Unternehmen: Wie Künstliche Intelligenz Verhandlungen effizienter macht
15.12.2025

Künstliche Intelligenz verändert zunehmend die Arbeitsweise in Unternehmensbereichen, in denen bislang menschliche Erfahrung dominierte....