Wirtschaft

Lage spitzt sich zu: Blockade von 100 Containerschiffen an Häfen von Kalifornien

An den Häfen von Kalifornien tummeln sich mittlerweile 100 Containerschiffe, die nicht anlegen dürfen. US-Produzenten warten verzweifelt und warten vergeblich auf ihre Waren.
29.10.2021 15:14
Aktualisiert: 29.10.2021 15:14
Lesezeit: 1 min
Lage spitzt sich zu: Blockade von 100 Containerschiffen an Häfen von Kalifornien
Die US-Behörden wollen strategisch wichtigen Containerschiffen keine Liegeplätze geben. (Grafik: DWN/Marine Traffic)

„Man kann in keine Richtung auf das Wasser blicken, ohne Schiffe unterschiedlicher Größe aus der ganzen Welt zu sehen. Es ist, als würde man eine Invasion beobachten, bevor sie beginnt, nur sind es keine Kriegsschiffe und sie greifen nicht an“, zitiert „NBC News“ John Kindred, ein langjähriger Einwohner von Long Beach, Kalifornien. Es sollen sich mittlerweile 100 Schiffe in der Warteschlange befinden. Sie warten seit Wochen auf einen Liegeplatz.

Zusammen sind die Häfen von Los Angeles und Long Beach für rund 40 Prozent der Importe des Landes verantwortlich. Jetzt sind Frachtschiffe gezwungen, durchschnittlich 10 Tage vor der Küste zu warten, da steigende Verbraucherausgaben, Arbeitskräftemangel und andere Probleme, die durch die Covid-19-Pandemie verursacht oder verschlimmert wurden, sich weiterhin auf die Lieferketten auswirken und zu Verlangsamungen führen.

Während sie in Massen warten und nicht in der Lage sind, in den Hafen einzulaufen und ihre Container zu entladen, sind sie im Leerlauf und stoßen Schadstoffe in unmittelbarer Nähe zu den Menschen aus, die in diesen Gebieten leben.

Das Blatt „American Shipper“ wurde von einem US-Hersteller kontaktiert, der auf über 100 Container mit Waren an Bord der chinesischen „Zhong Gu Jiang Su“ wartet. Das Schiff wartet seit dem 13. September mehr als fünf Wochen vor der Küste und hat laut der Warteschlangenliste der „Marine Exchange“ noch keine Liegeplatzzuweisung erhalten.

Der US-Hersteller, der über eine Spedition buchte, sprach unter der Bedingung der Anonymität. „Das wirkt sich wirklich auf unsere Produktion aus“, sagte er und merkte an, dass die eingeschlossenen Waren „ein wichtiger Bestandteil“ im Herstellungsprozess seines Unternehmens sind.

„Wir können von niemandem irgendeine Art von Hilfe bekommen“, sagte er. Ihm wurde mitgeteilt, dass die Reederei vor der Ankunft „nicht mit den Terminals über einen Liegeplatz verhandelt“ hatte, was zu der verlängerten Verspätung führte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Immer montags krank? Jede zweite Führungskraft findet Blaumachen akzeptabel
14.07.2025

Gefährlicher Trend: Mitarbeiter fehlen jährlich durchschnittlich 21 Tage – an Montagen steigt die Zahl der Krankmeldungen um...