Politik

Lafontaine: „Unerträgliches Geschwätz über die Pandemie der Ungeimpften“

Der Linkspolitiker Oskar Lafontaine kritisiert das „unerträgliche Geschwätz über die Pandemie der Ungeimpften“. Stattdessen plädiert er für den Einsatz der chinesischen klassischen Impfstoffen CoronaVac und Sinopharm in Deutschland. Damit übt er auch Kritik an den mRNA-Impfstoffen, die nur durch eine Notfallzulassung zum Einsatz kommen.
10.11.2021 14:36
Lesezeit: 1 min
Lafontaine: „Unerträgliches Geschwätz über die Pandemie der Ungeimpften“
Oskar Lafontaine, früherer Bundesvorsitzender der Partei Die Linke, spricht während eines Interviews in seinem Büro im Landtag des Saarlands. (Foto: dpa) Foto: Oliver Dietze

Der Fraktionsvorsitzende im saarländischen Landtag der Partei DIE LINKE, Oskar Lafontaine, teilt über Facebook mit:

„Die Impf-Verweigerer der Regierung

Das unerträgliche Geschwätz über die ,Pandemie der Ungeimpften‘ fällt auf Merkel, Spahn und Co zurück. Indem sie nichts dafür getan haben, dass in Deutschland, wie in vielen anderen Ländern der Welt, ein klassischer Impfstoff eingesetzt werden kann, um die Erkrankung durch das Corona-Virus zu bekämpfen, gehören sie auf ihre Art auch zu den Impf-Verweigerern.

Von den chinesischen klassischen Impfstoffen CoronaVac und Sinopharm wurden rund 3,5 Milliarden Impfdosen und damit weltweit fast die Hälfte aller Covid-19-Impfdosen verabreicht. Der insgesamt am meisten eingesetzte Impfstoff CoronaVac kommt mittlerweile in mehr als 50 Ländern zum Einsatz. Warum nicht in Deutschland und Europa? Die Präsidentin der Zulassungsbehörde EMA Emer Cooke war jahrelang auf europäischer Ebene Lobbyistin für die Pharmakonzerne Pfizer und AstraZeneca. Wenn man den Bock zum Gärtner macht, dann darf man sich nicht wundern, dass klassische Impfstoffe in Europa und Deutschland nicht eingesetzt werden.

Nachdem während der Pandemie weiter Krankenhäuser geschlossen, Intensivbetten abgebaut und Pflegepersonal wegen schlechter Bezahlung und Überlastung in andere Berufe getrieben wurde, ist diese regierungsamtliche ,Impfverweigerung‘ ein weiteres Beispiel, wie mit dem Kampfbegriff der ,Pandemie der Ungeimpften‘ die Bundesregierung samt ihrer Lobby von ihren Fehlern und ihrer eigenen Verantwortung ablenkt. Wieder bewahrheitet sich: Wer mit dem Finger auf andere zeigt, sollte nicht vergessen, dass dabei immer drei Finger seiner Hand auf ihn selbst gerichtet sind.“

Jedem sollte bewusst sein, dass bei den Notfallzulassungen von mRNA-Impfstoffen der Hersteller des jeweiligen Impfstoffs nicht haftbar ist. Er ist von der Haftung ausgenommen. Das liegt in der rechtlichen Natur von Notfallzulassungen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Covestro-Überrnahme genehmigt: Abu Dhabi wird vom Ölreich zum Chemieriesen
26.11.2025

In Abu Dhabi gilt die Chemieindustrie als Zukunftsmodell. Zentraler Baustein der Vision: Die Übernahme des Leverkusener...

DWN
Politik
Politik Nach AfD-Einladung: Deutsche Bank kündigt "Familienunternehmer" den Mietvertrag
26.11.2025

Der Verband „Die Familienunternehmer“ lädt einen AfD-Politiker ein. Daraufhin beendet die Deutsche Bank einen Mietvertrag. Der Verband...

DWN
Politik
Politik Brandmauer-Debatte: Erster Wirtschaftsverband offen für Gespräche mit AfD - Rossmann verlässt Familienunternehmer
26.11.2025

Die Brandmauer-Debatte hat die Wirtschaft erreicht: Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen, um...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mut statt Stillstand: Warum Deutschland beim Digitalpakt 2030 liefern muss
26.11.2025

Zwanzig Jahre Digitalpolitik und Milliarden Euro an Fördermitteln später ist Deutschland immer noch digitalen Anfänger. Verantwortung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft kritisiert Bundesregierung: Unternehmen bewerten aktuelle Politik überwiegend schlecht
26.11.2025

Eine Erhebung des BDA zeigt: Die Wirtschaft in Deutschland ist mehr als unzufrieden mit der aktuellen Regierung. Drei Viertel der deutschen...

DWN
Politik
Politik Rentenreform untragbar: Wirtschaft läuft Sturm gegen 480 Milliarden Euro Mehrkosten bis 2050
26.11.2025

Aus der Wirtschaft kommt harte Kritik an den Rentenplänen der Bundesregierung, die für die Stabilisierung des Rentenniveaus sorgen...

DWN
Politik
Politik EU USA Handel: Wie Washington die EU mit Digitalforderungen unter Druck setzt
26.11.2025

Die USA erhöhen den Druck auf Brüssel und verknüpfen den Zollstreit plötzlich mit Europas Digitalregeln. Washington fordert...

DWN
Politik
Politik USA und Ukraine einig über Friedensplan: Moskau bestätigt Pläne über Witkoff-Besuch
26.11.2025

US-Präsident Donald Trump will Tempo bei den Ukraine-Verhandlungen und schickt seinen Sondergesandten Steve Witkoff nach Moskau. Russland...