Wirtschaft

Preise für pflanzliche Grundnahrungsmittel steigen stark

Die Preise für wichtige pflanzliche Grundnahrungsmittel markierten teilweise extreme Anstiege.
15.11.2021 09:59
Lesezeit: 1 min

Getreide, Kartoffeln, Raps: Die Erzeuger landwirtschaftlicher Produkte haben ihre Preise im September kräftig angehoben. Im Schnitt legten sie um 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Besonders pflanzliche Erzeugnisse wurden merklich teurer: Sie kosteten 21,9 Prozent mehr als vor Jahresfrist. "Dies ist unter anderem auf die bereits in den vergangenen Monaten gestiegenen Getreidepreise zurückzuführen", so die Statistiker. Diese verteuerten sich um ein Drittel. "Ausschlaggebend für die Preissteigerungen bei Getreide ist die hohe Nachfrage sowohl bei deutschen Mühlen als auch aus dem Ausland", hieß es dazu.

Auffällig ist auch der Preisanstieg für Speisekartoffeln von 35,5 Prozent. Dies ist die höchste Preissteigerung seit mehr als zwei Jahren. Das wird vor allem auf witterungsbedingt geringe Erntemengen zurückgeführt. Zudem kommt hier ein sogenannter Basiseffekt zum Tragen. "Vor einem Jahr führte eine große Erntemenge bei einer Corona-bedingt geringen Nachfrage zu niedrigen Preisen", so die Statistiker.

Das Handelsgewächs Raps verteuerte sich sogar um 49,2 Prozent. Hier trifft ein weltweit sinkendes Angebot auf eine gleichzeitig hohe Nachfrage, beispielsweise für die Energiegewinnung. Bei den Erzeugnissen des Gemüse- und Gartenbaus wie Schnittblumen und Salat betrug die Preissteigerung 6,6 Prozent.

Die Preise für tierische Erzeugnisse wuchsen um 7,9 Prozent zum Vorjahresmonat. Teurer wurde vor allem Milch: Für sie musste 13,1 Prozent mehr bezahlt werden, was vor allem an einem knappen Angebot liegt. Bei Schlachtschweinen setzte sich der schon in den vergangenen Monaten beobachtete Trend fallender Preise fort: Hier gab es einen Rückgang von 6,5 Prozent, was auch mit allgemein sinkenden Konsum von Schweinefleisch in Verbindung gebracht wird. Rinder sowie Schafe und Ziegen kosteten jeweils rund ein Fünftel mehr als vor Jahresfrist.

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