Die deutsche Industrie hat wegen anhaltender Lieferprobleme und hoher Inflation im November leicht an Tempo verloren. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 0,4 Punkte auf 57,4 Zähler, wie das Institut IHS Markit am Mittwoch zu seiner monatlichen Umfrage unter Hunderten Unternehmen mitteilte. Das Barometer hält sich damit aber weiter über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. „Während die Fertigung vielerorts noch mit angezogener Handbremse läuft, setzte sich der raketenartige Anstieg bei den Verkaufspreisen weiter fort“, sagte IHS Markit-Experte Phil Smith. „So kletterte die Inflationsrate hier im November abermals auf ein neues Rekordhoch.“
Viele Ökonomen rechnen damit, dass Lieferprobleme, hohe Inflation und steigende Corona-Fälle die Konjunktur im laufenden Schlussquartal 2021 massiv bremsen. Die neue Virus-Mutante Omikron dürfte hier für einen weiteren Dämpfer sorgen. Einige Fachleute halten ein Schrumpfen der Wirtschaft für möglich.
Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie der Euro-Zone kletterte minimal um 0,1 auf 58,4 Punkte. Trotz der Stabilisierung gebe es weiter gravierende Lieferengpässe, hieß es. Die Nachfrage der Betriebe bleibe stark, aber Materialknappheiten bremsten die Produktion, sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. „Die wieder steigenden Corona-Infektionszahlen überschatteten die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist und drohen auch die Lieferketten erneut zu unterbrechen.“