Politik

US-Lebensmittelbehörde liefert erste Daten zu Nebenwirkungen von Pfizer-Impfstoff

Die US-Lebensmittelbehörde FDA hat die ersten Dokumente herausgegeben, auf deren Basis sie den Corona-Impfstoff von Pfizer zugelassen hat.
04.12.2021 09:38
Aktualisiert: 04.12.2021 09:38
Lesezeit: 2 min

Die US-Lebensmittelbehörde FDA will sich für die Veröffentlichung der umfangreichen Dokumente, auf denen die Zulassung des Pfizer-Impfstoffs basiert, bis zum Jahr 2076 Zeit lassen. Zwar geht eine Gruppe von Wissenschaftlern derzeit gerichtlich gegen diese ungewöhnlich langsame Herausgabe von Daten vor. Doch derweil gibt die Behörde nur 500 Seiten pro Monat heraus.

Nach aktuellem Stand wird die FDA die Dokumente erst in 55 Jahren vollständig geliefert haben. Die Behörde argumentiert, dass die Unterlagen zunächst überprüft werden müssten, um "vertrauliche Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse von Pfizer oder BioNTech zu entfernen sowie persönliche Daten von Patienten, die an klinischen Versuchen teilgenommen haben".

Die Behörde verweist darauf, dass die Antragsteller eine große Menge an Material anfordern (329.000 Seiten) und dass die zuständige Abteilung nur zehn Mitarbeiter hat, die derzeit zudem etwa 400 andere Anfragen bearbeiten müssen. Die Antragsteller argumentieren hingegen, dass ihr Antrag oberste Priorität haben sollte und dass die Food and Drug Administration (FDA) das gesamte Material bis spätestens 3. März 2022 freigeben sollte.

Mehr zum Thema: Daten zu Pfizer-Impfstoff sollen bis 2076 unter Verschluss bleiben

Doch auch wenn die Behörde die Dokumente der Öffentlichkeit nur langsam zur Verfügung stellt, so geben die ersten 38 nun veröffentlichten Seiten doch bereits einen Einblick, auch wenn sie teilweise unkenntlich gemacht wurden. Demnach gab es Stand Ende Februar 2021 insgesamt 42.086 Patientenberichte über Nebenwirkungen (darunter 25.379 medizinisch bestätigte), die insgesamt 158.893 Vorfälle umfassen.

Diese umfassten Störungen des Nervensystems (25.957), Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (17.283), Magen-Darm-Erkrankungen (14.096), Haut und Erkrankungen des Unterhautgewebes (8.476), Erkrankungen der Atemwege, des Brustkorbs und des Mittelfells (8.848), Infektionen und Infektionskrankheiten (4.610) sowie Verletzungen, Vergiftungen und Komplikationen bei der Behandlung (5.590).

Nicht nur in den von Pfizer zusammengestellten Daten finden sich Angaben zum Umfang der Nebenwirkungen des Impfstoffs. Aktuellere Daten bietet die globale Datenbank OpenVAERS, wo der Corona-Impfstoff von Pfizer und BioNTech im laufenden Jahr Stand 19. November mit 12.862 Todesfällen in Verbindung gebracht wird.

Allerdings bringt OpenVAERS auch den Janssen-Impfstoff mit 1.574 Todesfällen und den Moderna-Impfstoff mit 4.746 Todesfällen in Verbindung. Im laufenden Jahr 2021 wurden so viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Impfen festgestellt wie nie zuvor. Allein im Zusammenhang mit den Corona-Impfstoffen starben OpenVAERS zufolge bereits 19.249 Menschen weltweit.

VAERS (Vaccine Adverse Event Reporting System) wurde im Jahr 1990 gegründet, um Berichte über Impf-Nebenwirkungen zu sammeln. Es handelt sich um ein freiwilliges Meldesystem, das laut einer von VAERS zitierten Studie aber nur etwa ein Prozent der tatsächlichen Impfverletzungen erfasst. Das würde bedeuten, dass weltweit bereits rund 2 Millionen Menschen im Zusammenhang mit den Corona-Impfungen gestorben sind.

Fakt ist, dass bei VAERS niemals zuvor so viele Berichte eingegangen sind wie im laufenden Jahr, darunter Stand 19. November auch 3.071 Fehlgeburten, 9.546 Herzinfarkte, 14.428 Fälle von Myokarditis, 4.415 Thrombopenien, 30.967 dauerhafte Behinderungen, 34.189 schwere allergische Reaktionen und 10.643 Gürtelrosen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Politik
Politik Steuern, Deutschlandticket, Musterung – die Änderungen 2026 im Überblick
27.12.2025

2026 bringt spürbare Änderungen bei Lohn, Rente, Steuern und Alltag. Manche Neuerungen entlasten, andere verteuern Mobilität oder...

DWN
Panorama
Panorama Keine Monster, keine Aliens: Prophezeiungen für 2025 erneut widerlegt
27.12.2025

Düstere Visionen und spektakuläre Vorhersagen sorgen jedes Jahr für Schlagzeilen – doch mit der Realität haben sie meist wenig zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen E-Mail-Betrug im Mittelstand: Die unterschätzte Gefahr im Posteingang – und welche Maßnahmen schützen
27.12.2025

E-Mail-Betrug verursacht im Mittelstand mehr Schäden als Ransomware. Stoïk, ein auf Cybersecurity spezialisiertes Unternehmen, zeigt,...

DWN
Technologie
Technologie China überholt Europa: Wie europäische Energieprojekte den Aufstieg befeuerten
27.12.2025

Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zum Aufbau der chinesischen Industrie beigetragen, ohne die langfristigen Folgen zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hoffnung auf den Aufschwung: Kann 2026 die Wirtschaftswende bringen?
27.12.2025

Nach mehreren Jahren der Stagnation und anhaltend schlechter Stimmung in vielen Branchen richtet sich der Blick der deutschen Wirtschaft...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelspolitik ist von Unsicherheit geprägt: Experten erwarten weniger Investitionen
27.12.2025

Die Unsicherheiten in der Handelspolitik lassen die Investitionen schrumpfen und führen zu Wachstumsverlusten. Zölle schaden der...

DWN
Finanzen
Finanzen KI-Blase: Warum der Hype um die Nvidia und Co. gefährlich werden könnte
27.12.2025

Die weltweite Euphorie rund um künstliche Intelligenz treibt Aktien wie Nvidia und Microsoft in immer neue Höhen und heizt die Diskussion...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflationskrise USA: Warum 2026 zum gefährlichsten Jahr werden könnte
26.12.2025

Die Warnung eines führenden Ökonomen zeichnet ein düsteres Bild für die USA. Die Rückkehr einer hartnäckigen Inflationswelle könnte...