Technologie

Südafrika-Studie: „Biontech-Impfung schützt vor schweren Omikron-Verläufen“

Zwei Dosen des Covid-19-Impfstoffs von BioNTech und Pfizer scheinen einer großangelegten Studie aus Südafrika zufolge einen deutlichen Schutz vor schweren Erkrankungen während der dortigen Omikron-Welle zu bieten.
14.12.2021 14:35
Aktualisiert: 14.12.2021 14:35
Lesezeit: 2 min
Südafrika-Studie: „Biontech-Impfung schützt vor schweren Omikron-Verläufen“
Eine Helferin bereitet in der Pinakothek der Moderne eine Spritze mit dem Impfstoff gegen das Coronavirus (Biontech/Pfizer) vor. (Foto: dpa) Foto: Sven Hoppe

Zwei Dosen des Covid-19-Impfstoffs von BioNTech und Pfizer scheinen einer großangelegten Studie aus Südafrika zufolge einen deutlichen Schutz vor schweren Erkrankungen während der dortigen Omikron-Welle zu bieten. Die vom südafrikanischen Medizin-Dienstleister Discovery Health am Dienstag veröffentlichte Untersuchung basiert auf mehr als 211.000 positiven Testergebnissen zwischen dem 15. November und 7. Dezember, von denen etwa 78.000 auf die neue Virusvariante Omikron zurückgeführt wurden. Demnach bot eine zweifache Impfung einen 70-prozentigen Schutz vor schweren Verläufen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen, und von 33 Prozent vor einer Infektion, im Vergleich zu Ungeimpften, so „USA Today

Während des Ausbruchs der Delta-Variante in Südafrika lag der Studie zufolge der Schutz vor einer Infektion allerdings noch bei 80 Prozent und bei 93 Prozent vor einer Krankenhauseinweisung. Glenda Gray, Präsidentin der Forschungsorganisation SAMRC, bezeichnete es dennoch als ermutigend, dass der Impfstoff einen guten Schutz vor schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalten bietet. Die Studienautoren gaben allerdings zu bedenken, dass es sich um vorläufige Ergebnisse aus den ersten drei Wochen der Omikron-Welle in Südafrika handele, die sich mit deren Ausweitung noch ändern könnten, berichtet, „Bloomberg

Seit die Omikron-Variante in dem Land erstmals entdeckt wurde, ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen dort auf rund 20.000 anstiegen. Die Ergebnisse der Analyse unter realen Bedingungen gehören zu den ersten über den Schutz vor Omikron außerhalb von Laborstudien, die einen geringeren Schutz der Covid-Impfstoffe gegen die neue Variante zeigten.

Da laut Schätzungen 70 Prozent oder mehr der südafrikanischen Bevölkerung in den letzten 18 Monaten mit Covid-19 in Berührung gekommen sind, könnten hohe geschätzte Antikörperspiegel in der Bevölkerung die Daten verfälschen, erläuterten die Wissenschaftler. „Dies könnte ein Störfaktor für die Indikatoren für Krankenhauseinweisungen und den Schweregrad der Erkrankung während dieser Omikron-Welle sein“, sagte Discovery-Health-Chef Ryan Noach.

Die Studie kam zu dem Schluss, dass das Risiko einer Neuinfektion während der vierten Welle in Südafrika höher war als bei früheren Wellen. Gleichzeitig sei das Risiko einer Krankenhauseinweisung bei Erwachsenen um 29 Prozent niedriger als bei der ersten Welle Anfang letzten Jahres. Bei Kindern scheine das Risiko einer Krankenhauseinweisung dagegen um 20 Prozent höher zu sein als in der ersten Welle, die absolute Häufigkeit sei aber sehr niedrig.

Einzelne Berichte aus Krankenhäusern in Südafrika deuteten darauf hin, dass die meisten Covid-19-Diagnosen bei Kindern, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, zufällig festgestellt worden seien. Viele Kinder, die wegen anderer Erkrankungen in Krankenhaus gekommen seien, würden bei Routine-Screening-Tests positiv getestet. Die Analyse von Discovery Health zeige zudem, dass das Risiko, dass Kinder positiv getestet werden, deutlich geringer gewesen sei als bei Erwachsenen. „Bei Kindern war die Wahrscheinlichkeit, positiv auf Covid-19 getestet zu werden, im Omikron-Zeitraum um 51 Prozent niedriger als bei Erwachsenen, und insgesamt bleibt das Risiko, dass Kinder wegen Covid-19-Komplikationen ins Krankenhaus eingeliefert werden, gering,“ erklärte Discovery-Health-Expertin Shirley Collie.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Vierter Gewinntag in Folge: S&P 500 erreicht neues Rekordhoch
23.12.2025

Die Wall Street verzeichnete den vierten Gewinntag in Folge, in dessen Verlauf der S&P 500 ein neues Allzeithoch markierte.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mindestlohn: Viele Deutsche halten 13,90 Euro für zu niedrig
23.12.2025

13,90 Euro mehr Wertschätzung für Arbeit? Für viele Beschäftigte klingt das eher nach einem politischen Kompromiss als nach einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kakao-Krise eskaliert: Warum Schokolade neu erfunden werden muss
23.12.2025

Schokolade wird teurer, kleiner und zunehmend anders zusammengesetzt. Hinter den Kulissen zwingt die Kakao-Krise Hersteller, Forscher und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF verkauft Fahrerassistenzgeschäft: 3.750 Mitarbeiter wechseln
23.12.2025

ZF zieht die Reißleine. Mit dem Verkauf seines Fahrerassistenzgeschäfts an die Samsung-Tochter Harman trennt sich der angeschlagene...

DWN
Politik
Politik Autoindustrie im Umbruch: EU passt Emmissionsziele an und schafft neuen Spielraum für Hersteller
23.12.2025

Die EU lockert ihre Emissionsziele für neue Autos ab 2035 und eröffnet damit neue Spielräume für alternative Antriebskonzepte. Welche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hilfsarbeitskraft: Deutschlands unterschätzte Welle zur Rettung bei Fachkräftemangel
23.12.2025

Die Krise im deutschen Mittelstand ist real: Der Fachkräftemangel lähmt das Wachstum. Die strategische Antwort darauf ist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden 2025: Finanzsektor glänzt, Autobauer kürzen massiv
23.12.2025

Während die Autobranche unter Druck steht, feiern Banken und Versicherer Rekordzahlen. Für deutsche Aktionäre bedeutet das ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold und Silber auf Rekordkurs: Edelmetalle profitieren von Zinserwartungen und Geopolitik
23.12.2025

Edelmetalle rücken erneut in den Fokus der Finanzmärkte und markieren ungewöhnliche Preisbewegungen in einem zunehmend unsicheren...