Deutschland

Prognose – Harter Lockdown im Januar: Nur Apotheken und Geschäfte des täglichen Bedarfs bleiben offen

Bund und Länder werden früher oder später einen harten Lockdown verhängen – doch erst im Januar 2022. Dann werden nur noch Apotheken und Geschäfte zur Abdeckung des täglichen Bedarfs offen bleiben. Eine Prognose.
22.12.2021 05:00
Lesezeit: 1 min
Prognose – Harter Lockdown im Januar: Nur Apotheken und Geschäfte des täglichen Bedarfs bleiben offen
Die leere Fußgängerzone in der Grimmaischen Straße. (Foto: dpa)

Diversen ernsten Hinweisen zufolge steuert Deutschland erneut auf einen harten Lockdown zu – aber wahrscheinlich erst im Januar 2022. Zumindest ähneln die Medienberichte, die taktischen Aussagen einiger Politiker und Institute und der gesamte Ablauf an jene vergangenen Wochen und Monate, die im November 2020 zu einem harten Lockdown geführt hatten. Außerdem ist es politisch-psychologisch nicht sehr angebracht, den Bundesbürgern ihr Weihnachtsfest komplett zu vermiesen. Der Gesundheitsexperte Janosch Dahmen sagt ganz offen, dass ein harter Lockdown längst in Vorbereitung sei.

Die Hessische Niedersächsische Allgemeine (HNA) führt mit dem Titel „Corona-Gipfel heute: Beschlussvorlage durchgesickert – Harter Lockdown in Vorbereitung“ aus: „Die Beschlussvorlage des Corona-Gipfels erinnert an einen Teil-Lockdown. Das ist kein Zufall, wie Janosch Dahmen, Gesundheitsexperte der Grünen, am Dienstag im ARD-Morgenmagazin erklärt hat. Die geplanten Maßnahmen seien ein wichtiger Schritt zur Vorbereitung eines harten Lockdowns. Dieser könnte aufgrund der Omikron-Ausbreitung bereits kurz nach dem Jahreswechsel nötig werden. ,Wir müssen [...] vorbereiten, dass wir auch einen weiter gehenden Lockdown auf den Weg bringen können‘, so der Gesundheitsexperte im Morgenmagazin. Die Situation nach dem Jahreswechsel könnte an den Lockdown zu Beginn dieses Jahres erinnern. Dahmen erklärte, dass damit zu rechnen sie, dass nur noch Apotheken und Geschäfte zur Abdeckung des täglichen Bedarfs offen haben dürfen.“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse zur Eindämmung des Coronavirus verteidigt, zugleich aber auch härtere Schritte nicht ausgeschlossen. „Das, was wir heute beschlossen haben, das erzielt Wirkung“, versicherte Lauterbach am Dienstagabend in einem Interview der ARD-„Tagesthemen“. „Aber wir schließen nichts aus. Also wenn tatsächlich die Fallzahlen sich so entwickeln würden, dass auch ein harter Lockdown diskutiert werden muss, dann gibt es da keine roten Linien. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir da nicht.“ Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte am Dienstag kurz vor der Bund-Länder-Runde viel weitreichendere Maßnahmen gefordert, darunter sofortige maximale Kontaktbeschränkungen, meldet die Nachrichtenagentur dpa.

Der von der Bundesregierung geplante Teil-Lockdown ist damit nur der erste vorbereitende Schritt für einen harten Lockdown. Mit dem harten Lockdown ist im Januar 2022 zu rechnen.

Der Bekundung, wonach ein harter Lockdown „auf jeden Fall“ verhindert werden soll, ist kein Glauben zu schenken.

Stattdessen sollten sich die Bundesbürger und Unternehmen bereits jetzt auf die Überbrückung der Wintermonate vorbereiten.

Mehr zum Thema DWN-Prognosen:

Lockdown und Paranoia: Wie eine Prognose der DWN eins zu eins eintrifft

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...