Deutschland

Strompreis-Schock: Grundversorgung der Deutschen ist gefährdet

Lesezeit: 1 min
06.01.2022 11:10  Aktualisiert: 06.01.2022 11:10
Der aktuelle Preisschock bei Strom und Gas lässt viele Bürger verzweifeln. Ist die Energiesicherheit Deutschlands gefährdet?

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Nach der Kündigung von Stromlieferverträgen durch Anbieter wie Stromio haben Verbraucherschützer die hohen Preis-Aufschläge von Grundversorgern für Neukunden scharf kritisiert. „Die einseitige Vertragskündigung von Stromio und die verzögerte Mitteilung an die Betroffenen ist aus Sicht der Verbraucherzentrale NRW skandalös“, erklärte diese am Donnerstag. Die Haushalte stünden zwar nicht ohne Energie da, sondern rutschten automatisch in die Ersatzversorgung des kommunalen Energieanbieters. Doch einige Grundversorger verlangten nun von Neukunden Strompreise, die um ein Vielfaches höher lägen als die der Bestandskunden.

Im Zuge der Preisexplosion bei Strom und Gas haben mehrere Anbieter in den vergangenen Wochen den Kunden die Lieferverträge gekündigt. Allein im Fall von Stromio sprechen Verbraucherschützer von mehreren hunderttausend betroffenen Haushalten. Dem Vergleichsportal Check24 zufolge haben rund 260 Grundversorger neue Tarife ausschließlich für Neukunden eingeführt. Hier wurden die Preise um durchschnittlich 105,8 Prozent angehoben, was zu Zusatzkosten von 1735 Euro pro Jahr führe.

„Die Spaltung der Grundversorgung in Neu- und Bestandskunden widerspricht unserem Verständnis des freien Marktes und der Liberalisierung im Energiemarkt deutlich. Eine Bestrafung oder Schikanierung von Kundenkreisen, die ihren Anbieter gewechselt haben, kritisieren wir“, sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Wolfgang Schuldzinski. Allein mit den gestiegenen Beschaffungskosten sei dies nicht zu rechtfertigen. „Hier liegt der Verdacht nahe, dass Betroffene abgestraft werden sollen, die in der Vergangenheit den Grundversorgern den Rücken zugekehrt haben.“ Hinzu komme, dass durch das Abschmelzen der EEG-Umlage auf 3,72 Cent pro Kilowattstunde der staatliche Anteil am Strompreis zum 1. Januar 2022 deutlich gesunken sei.


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