Technologie

Deutsche Geheimdienstler decken „Fake News“ aus Litauen auf

Deutsche Spezialisten haben von der litauischen Regierung in die Welt gesetzte „Fake News“ entlarvt.
14.01.2022 10:48
Aktualisiert: 14.01.2022 10:48
Lesezeit: 1 min
Deutsche Geheimdienstler decken „Fake News“ aus Litauen auf
Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). (Foto: dpa) Foto: Moritz Frankenberg

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat nach monatelanger Prüfung keine Sicherheitslücken oder eingebaute Zensurfunktionen in Mobiltelefonen des chinesischen Herstellers Xiaomi gefunden. Es seien keine Auffälligkeiten festgestellt worden, die eine weitere Untersuchung oder andere Maßnahmen erforderlich machten, sagte ein BSI-Sprecher am Donnerstag.

Das Verteidigungsministerium Litauens hatte Verbrauchern im September empfohlen, den Kauf chinesischer Mobiltelefone zu vermeiden beziehungsweise sich von schon gekauften Geräten zu trennen. Die litauische Cybersicherheitsbehörde behauptete, dass eingebaute Zensurfunktionen in Xiaomi-Smartphones sowie eine Sicherheitslücke in bestimmten Telefonen des chinesischen Herstellers Huawei gefunden worden seien. Die in Europa verkauften Xiaomi-Handys würden Begriffe wie "Freies Tibet", "Es lebe die Unabhängigkeit Taiwans" oder "Demokratiebewegung" erkennen und zensieren, so die Behörde im Sommer.

Xiaomi hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Das Unternehmen erklärte damals, Software zu benutzen, um Verbraucher vor bestimmten Inhalten wie Pornographie zu schützen und bezeichnete das Vorgehen als Standardmaßnahme in der Industrie. Xiaomi ist der weltweit zweitgrößte Smartphone-Konzern hinter Samsung.Die Mi-Geräte von Xiaomi sind auch in Deutschland sehr beliebt.

Konkret sagte der BSI-Sprecher: "Das BSI hat nach der Veröffentlichung des technischen Berichts zu Xiaomi-Smartphones eine über mehrere Monate laufende Untersuchung relevanter Geräte des Herstellers mit automatisierten Bedienungsszenarien vorgenommen." Dem Sprecher zufolge konnte das BSI insbesondere eine Übertragung von Filterlisten nicht feststellen. Das Ergebnis beziehe sich auf die vorgenommene Untersuchung in Deutschland, betonte der Sprecher.

Xiaomi hat die ergebnislose Sicherheitsüberprüfung seiner Smartphones begrüßt. Sie habe bewiesen, dass Xiaomi alle EU- und nationalen Datenschutz- und Sicherheitsgesetze sowie alle geltenden EU-Normen einhalte, teilte ein Firmensprecher der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag mit.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Rutte warnt in Berlin: Russland sieht Europa als nächstes Ziel
11.12.2025

Bundeskanzler Merz und Nato-Generalsekretär Rutte haben in Berlin Alarm geschlagen. Russland ziele nicht nur auf die Ukraine, sondern...

DWN
Finanzen
Finanzen Münchener Rück-Aktie: Neue Strategie setzt deutliche Gewinneffekte frei
11.12.2025

Die Münchener Rück-Aktie gewinnt an Tempo – und das aus gutem Grund. Die neue Strategie Ambition 2030 verspricht höhere Gewinne,...

DWN
Politik
Politik Analyse: Putin und Trump spielen im selben Team gegen Europa
11.12.2025

Putin und Trump sprechen plötzlich dieselbe Sprache. Europas Zukunft steht auf dem Spiel, während Washington und Moskau ein gemeinsames...

DWN
Technologie
Technologie Halbleiter-Förderung: Dresden und Erfurt erhalten grünes Licht
11.12.2025

Europa hängt bei Chips weiter an Asien – nun greift die EU zu einem Milliardenhebel. Deutschland darf zwei neue Werke in Dresden und...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB erhöht Druck: Vereinfachte Regeln für Europas Banken
11.12.2025

Die EZB drängt auf einfachere EU-Bankenvorschriften und will kleinere Institute entlasten. Doch wie weit darf eine Reform gehen, ohne...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Institut korrigiert Wirtschaftsprognose: Deutschlands Aufschwung bleibt schwach
11.12.2025

Die neue Wirtschaftsprognose des Ifo-Instituts dämpft Hoffnungen auf einen kräftigen Aufschwung. Trotz Milliardeninvestitionen und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Klimarisiken: Unternehmen gefährden ihre Umsätze durch schwaches Risikomanagement
11.12.2025

Unternehmen geraten weltweit unter Druck, ihre Klimarisiken präziser zu bewerten und belastbare Strategien für den Übergang in eine...

DWN
Politik
Politik Trump warnt die Ukraine und verspottet Europa. „Am Ende gewinnt der Stärkere“
11.12.2025

US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf die Ukraine und attackiert gleichzeitig europäische Staatschefs. Seine Aussagen im...