Der deutsche Leitindex hat bis 10.30 Uhr 0,5 Prozent auf 15.953 Punkte verloren. Dieses Minus wurde von der schwachen Entwicklung der Nasdaq von gestern verursacht. Darüber hinaus werden die Börsen weiterhin von den Zinssorgen dominiert.
Allerdings hätte der Rückgang noch größer sein können, wenn nicht die Publikation der Bilanz des Schwergewichtes SAP für das vergangene Jahr für eine bessere Stimmung gesorgt hätte. Die Aktie hat 1,7 Prozent auf 122,52 Euro gewonnen. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr nach Einschätzung von Finanzdiensten „überraschend starke Quartalsumsätze erzielt“. Ebenso freuten sich die Anleger über die neue Prognose für 2022. Es könnte eine weitere Beschleunigung der geschäftlichen Entwicklung geben, hoffen sie.
Die Anleger ignorierten weitgehend aktuelle Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2021 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 2,7 Prozent höher als im Jahr 2020 (auch kalenderbereinigt). „Die konjunkturelle Entwicklung war auch im Jahr 2021 stark abhängig vom Corona-Infektionsgeschehen und den damit einhergehenden Schutzmaßnahmen“, sagte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes, bei der Pressekonferenz „Bruttoinlandsprodukt 2021“ in Wiesbaden.
Die Veröffentlichung von Makrodaten aus den USA heute nachmittags ist besonders wichtig. Um 14.30 Uhr MEZ werden die Einzelhandelsumsätze für den Monat Dezember publiziert. Die Ökonomen rechnen gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit einem Wachstum von 0,3 Prozent. Darüber hinaus werden Informationen erteilt, wie sich die Export- und Importpreise im zwölften Monat des vergangenen Jahres entwickelt haben. Die Volkswirte gehen von einem Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 18,6 Prozent beziehungsweise von 10,5 Prozent aus.
Dax gewinnt am Donnerstag 0,4 Prozent
Damit könnte es weitere Impulse für den Dax geben, der gestern mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 16.010 Punkten aus dem Rennen gegangen ist. Diejenige Aktie, die am meisten zugelegt hat, war RWE, das zwei Prozent auf 35,29 Euro gewonnen hat. Vonovia (plus 1,8 Prozent auf 47,68 Euro) und die Deutsche Post (plus 1,7 Prozent 54,91 Euro) belegten die Plätze danach. Doch trugen sich auch Verlierer in die Kurslisten ein: So hat Continental 1,4 Prozent auf 94,24 Euro eingebüßt, gefolgt von Covestro (minus ein Prozent auf 55,60 Euro) und Fresenius (minus 0,8 Prozent auf 36,68 Euro).