Deutschland

Serdar Somuncu: Corona-Politik der Bundesregierung ist gescheitert

Der Satiriker Serdar Somuncu rechnet mit der Corona-Politik der Bundesregierung ab. Im Rausch zunehmend wirkungsloser und grundgesetzwidriger Einschränkungen laufe es langsam an allen Ecken aus dem Ruder, bald werde es knallen, so Somuncu.
24.01.2022 10:14
Aktualisiert: 24.01.2022 10:14
Lesezeit: 1 min
Serdar Somuncu: Corona-Politik der Bundesregierung ist gescheitert
Christian Drosten (r-l), Direktor des Instituts für Virologie an der Charité Berlin, Lothar Wieler, Präsident vom Robert Koch-Institut (RKI), und Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, äußern sich in der Bundespressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage. (Foto: dpa) Foto: Kay Nietfeld

Der Kabaretist Serdar Somuncu hat die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung in einem langen Kommentar auf Facebook scharf kritisiert.

Der Blog Tichy‘s Einblick zitiert daraus:

„Flankiert von einem Heer von Meinungsmachern und im Boosterrausch sich sicher wähnenden Latentpanikern“ ergebe sich eine hochtoxische Mischung aus „beidseitig radikalisierten Richtig- und Wichtigtuern“. Die Inzidenz pendele hin und her, die Krankenhausbelegung sei stabil niedrig, doch der Regierung falle nichts anderes ein, als die „Maßnahmenschraube“ weiterzudrehen. Ein immer größerer Teil der Bevölkerung werde „faktisch unter Hausarrest“ gestellt, immer absurdere Regeln eingeführt, alte Richtlinien nicht eingehalten. „Corona wird zur Gewissensfrage, Zweifel zum Verrat und Gehorsam zur Vernunft“, schrieb Somuncu. Andere Länder hätten mit weniger strengen Maßnahmen mehr Erfolg gehabt.

Die allgemeine Darstellung der Proteste gegen die Corona-Maßnahmen werde nach Somuncus Darstellung verfremdet. „Anfangs war es noch die ‚Pandemie der Ungeimpften‘, dann sprach man von einer ‚verschwindend‘ geringen Minderheit rechtsradikaler Esoteriker im Osten“, die auf die Straße gehen, weil sie stur und sowieso unzufrieden mit dem System sind, jetzt verschweigt man einfach, dass es von Tag zu Tag immer mehr werden, die ihren Protest auf die Straße tragen, während die Methoden sie zum Schweigen zu bringen immer autoritärer werden.“

Explizit zielte die Kritik des 53 Jahre alten Autors auf Karl Lauterbach, den er als „Ungesundheitsminister“ bezeichnet. Der sei in einem „entfesselten Forderungsrausch“ gefangen. Er erlebe „mit einer aggressiven Unterstützung einer ihn zur Kultfigur stilisierenden Glaubensgemeinde einen Drohorgasmus nach dem anderen“ und habe „die größte Zeit seines Lebens, das zuvor aus seinem Hinterbänklerdasein in Ausschüssen bestand“. Flankiert würde er von einem „orientierungslosen Robert Koch Institut“, dem er „trotzige Rechthaberei“ trotz falscher Berechnungen und Fehlinterpretationen vorwarf.

Man dürfe sich nicht wundern, dass die Extreme am rechten und linken Rand die Profiteure „dieser heillos verirrten Katastrophenpolitik“ würden. Er sprach von einer Demokratie, die „zutiefst lädiert“ sei, und in der nichts mehr, was noch vor wenigen Monaten versprochen worden sei, gehalten werde. Somuncu warnte: „Wir steuern mit hoher Geschwindigkeit auf eine multiple Katastrophe zu, wenn wir weiter das Boostern zum Masterplan ernennen und die Zahl der Ungeimpften durch immer weitere Einschränkungen zur Immunitätsgültigkeit vergrößern.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der XRP-ETF-Markt steht vor einem bedeutenden Wandel: Bereitet er den Weg für ein herausragendes Jahr 2026?

Der Kryptowährungsmarkt steht erneut vor einem potenziellen Wendepunkt. Während Bitcoin und Ethereum im Fokus institutioneller Anleger...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank bringt den Wero-Bezahldienst zu Millionen Kunden
17.12.2025

Der Wero-Bezahldienst erreicht jetzt Millionen Bankkunden: Deutsche Bank und Postbank schalten den vollen Funktionsumfang frei. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Inflation im November bei 2,1 Prozent
17.12.2025

Die Eurozone-Inflation wirkt auf den ersten Blick stabil – doch eine neue Eurostat-Schätzung verändert den Blick auf den November. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steve Jobs und die Zukunft der Führung: Warum Chefs jetzt umdenken müssen
17.12.2025

Der Mittelstand arbeitet noch nach Regeln von gestern – doch die Herausforderungen von heute lassen sich damit kaum lösen. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland: Ifo-Index schwach – Jahr endet ohne Aufbruchsstimmung
17.12.2025

Der Ifo-Index sendet zum Jahresende ein klares Warnsignal für Deutschlands Wirtschaft. Sinkende Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen und...

DWN
Panorama
Panorama DHL-Betrugsmasche: Wie Kriminelle die Vorweihnachtszeit und das Paketchaos ausnutzen
17.12.2025

In der Vorweihnachtszeit nutzen Kriminelle das Paketchaos aus, um sich mit der sogenannten DHL-Betrugsmasche zu bereichern. Gefälschte...

DWN
Finanzen
Finanzen KNDS-IPO: Börsengang des deutsch-französischen Panzerherstellers rückt wohl näher
17.12.2025

Der KNDS-IPO nimmt konkrete Formen an: Doppelnotierung, Milliardenbewertung und klare Abgrenzung zu Rheinmetall prägen die Debatte....

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis nähert sich Rekord, Silberpreis mit Allzeithoch: Was die Edelmetallpreise treibt – und was das für Anleger heißt
17.12.2025

Der Goldpreis zieht am Mittwoch an und rückt wieder an sein Rekordniveau heran, während der Silberpreis bereits neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs aktuell: Konsolidierung und Notenbanken im Fokus
17.12.2025

Der DAX-Kurs startet freundlich in den Börsenhandel am Mittwoch, doch echte Dynamik bleibt aus. Während wichtige Marken halten, sorgt...