Der Hamburger Hafen rechnet wegen der Sanktionen gegen Russland im Ukraine-Krieg mit Auswirkungen auf die Lieferketten und den Güterumschlag. Konkret beziffern lasse sich dies noch nicht, sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann am Montag. Es sei aber absehbar, dass es Beeinträchtigungen geben werde.
Der Chef der Hafenbehörde (HPA), Jens Meier, erklärte, der Handelsverkehr mit Russland sei zum Erliegen gekommen. "Im Moment sind alle ein wenig ratlos." In der Hansestadt gebe es viele Firmen, die seit Jahren mit Russland Handel trieben. Man könne nur die Hoffnung aussprechen, dass sich die Dinge wieder normalisierten und das Leid in der Ukraine beendet werde, fügte Meier hinzu.
Für den Umgang mit Schiffen unter russischer Flagge gebe es noch keine Regelung. Frankreich und Großbritannien hätten bereits erste Schiffe von russischen Eignern abgewiesen, sagte Meier weiter. "Ich rechne in Kürze mit einer klaren Ansage, was nicht mehr erlaubt ist." Dabei werde man auch auf die Eigner der Schiffe achten.
Laut dem Verein Hafen Hamburg Marketing haben viele Reedereien Buchungsstopps für Transporte in Richtung Russland verhängt. Hamburg sei auch davon betroffen, dass es keine direkten Zugverbindungen durch die Ukraine mehr gebe. Dies habe auch Folgen für den Güterverkehr von und nach China. Die sogenannte Eiserne Seidenstraße zwischen Europa und der Volksrepublik hatte sich in den vergangenen Jahren zu einer Alternative zum Transport über den Seeweg entwickelt.