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NRW-Ministerpräsident Wüst warnt vor nächster Corona-Welle

Lesezeit: 2 min
04.03.2022 15:59  Aktualisiert: 04.03.2022 15:59
Impfung, Maske, Abstand: Trotz des Ukraine-Krieges darf man nach Ansicht von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst die Corona-Pandemie vergessen.
NRW-Ministerpräsident Wüst warnt vor nächster Corona-Welle
Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. (Foto: dpa)
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Trotz des Ukraine-Krieges darf nach Ansicht von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) die Gefahr der Corona-Pandemie nicht aus den Augen verloren werden. "Es ist Zeit, sich vorzubereiten auch auf das, was bei Covid noch kommen kann", sagte Wüst am Freitag nach einem Besuch des Düsseldorfer Uniklinikums. Am Thema Impfpflicht müsse weiter gearbeitet werden.

Auch müsse der Basisschutz wie etwa Maskenpflicht und Abstandsregeln auch künftig bei Bedarf gewährleistet werden können, sagte Wüst mit Blick auf den von Bund und Ländern geplanten Wegfall der Corona-Schutzmaßnahmen ab 20. März. "Es ist klar: Die nächste Welle kann im Herbst oder Winter auf uns zurollen. Das sagen uns alle Experten und darauf müssen wir vorbereitet sein", warnte Wüst.

Impfen sei der Weg aus der Krise, betonte der Regierungschef. Für die, die bisher gezögert hätten, sei jetzt der Novavax-Impfstoff auch in ausreichenden Mengen auf dem Markt. Es gebe aber auch eine "überraschend hohe Zahl" an Menschen, die bisher die Auffrischungsimpfung nicht in Anspruch genommen hätten, sagte Wüst. Wenn es die Lage erlaube, würden die Corona-Schutzmaßnahmen zurückgefahren.

Der Leiter des Corona-Krisenstabs im Bundeskanzleramt, Generalmajor Carsten Breuer, hält eine gute Vorbereitung auf eine mögliche weitere Infektionswelle im Herbst für erforderlich. "Wir wissen nicht genau, was auf uns zukommen wird und wir wissen auch noch nicht genau, wann es auf uns zukommen wird. Wir müssen vorbereitet sein", sagte Breuer nach dem Besuch der Uniklinik mit Wüst. Die gesammelten Erfahrungen und das Expertenwissen würden helfen, gut in den Herbst zu kommen.

Er appellierte zugleich, die ausreichend vorhandenen Impfangebote wahrzunehmen. "Ich kann nur jeden dazu auffordern, sich impfen zu lassen, sich boostern zu lassen." Es sei genügend Impfstoff da und die Infrastruktur stehe. "Jeder der heute einen Termin bekommen will, jeder der sich heute impfen lassen will, kann das innerhalb eines Tages in der Regel eigentlich sofort tun", erklärte Breuer.

Die Omikronwelle sei auch in den kritischen Infrastruktur-Bereichen, zu denen unter anderem der Energiebereich, Telekommunikation und medizinische Versorgung zählen, gut bewältigt worden: "Wenn ich die kritischen Infrastrukturen bundesweit hineinschaue, so haben wir festgestellt, dass sie nicht so unter Druck gekommen sind in der Omikronwelle wie es hätte passieren können. Und das lag an guter Vorbereitung." Das gelte auch für die enge Zusammenarbeit von Bund, Länder und Kommunen. Viele kleine Schritte wie das Auffüllen der Lieferketten und das Anpassen der Arbeitszeitmodelle hätten dazu beigetragen.

Am 25. Februar 2020 waren an der Uniklinik Düsseldorf laut der Leitung die ersten beiden Corona-Patienten aus Gangelt im Kreis Heinsberg aufgenommen worden. "Seitdem lässt uns dieses Virus nicht mehr los", sagte Professor Frank Schneider, Ärztlicher Direktor und Vorstandschef der Uniklinik. Die Krise sei dann so gekommen, wie man sie sich nicht in den schlimmsten Träumen habe vorstellen können.

Bisher seien rund 2000 Corona-Patienten behandelt worden. "Vielen konnten wir helfen, aber vielen auch leider nicht." Prognosen zur Pandemie seien sehr schwierig. "Wir hoffen und wünschen uns, dass es nicht schlimm wird, aber Omikron wird uns weiter verfolgen und mit uns sein und andere Varianten auch", sagte der Ärztliche Direktor mit Blick zum Herbst.

In den patientennahen Klinikbereichen seien 96 bis 97 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen Corona geimpft. Mit dem neuen Impfstoff von Novavax habe es in dieser ersten Woche acht Impfungen gegeben, was relativ wenig sei. Im vergangenen Jahr seien es über 30.000 Impfungen gewesen, darunter auch bei Kindern der Beschäftigten.


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