Technologie

USA holen bei Hyperschallwaffen-Wettrüsten auf

Russland und China rühmen sich längst, Hyperschallwaffen zu besitzen. Jetzt wollen die USA aufholen.
10.04.2022 09:32
Lesezeit: 1 min
USA holen bei Hyperschallwaffen-Wettrüsten auf
Auch Nordkorea behauptet, Hyperschallraketen zu besitzen. Dieses Foto stammt von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur "KCNA", seine Echtheit kann nicht verifiziert werden. (Foto: dpa) Foto: -

Um mit China und Russland mithalten zu können, beschleunigt das US-Verteidigungsministerium die Entwicklung von Hyperschallwaffen. Das geht aus einer Meldung der Arms Control Association (ACA) hervor. Vertreter des US-Verteidigungsministeriums trafen sich Anfang Februar mit Führungskräften der Waffenindustrie zu einer Telefonkonferenz.

US-Vereidigungsminister Lloyd Austin unterstrich im Zuge der Konferenz laut einer Pressemitteilung des Pentagons „den Bedarf an anhaltendem Dialog, um die gegenwärtigen und künftigen Tauglichkeitsanforderungen des Ministeriums im Hinblick auf defensive und offensive Kompetenzen zu erfüllen“.

Die ACA versteht sich als überparteiliche Organisation, die sich der „Förderung des öffentlichen Verständnisses für effektive Rüstungskontrollmaßnahmen“ widmet und diese unterstützt. Laut der ACA ist der runde Tisch zwischen Vertretern des US-Verteidigungsministeriums und der Waffenindustrie Teil einer umfassenden Technik-Offensive des Pentagons, die sich auf 14 „wichtige Bereiche der Technologie-Entwicklung“ konzentriert. So sollen die Wege zwischen der Erfindung von Technologien und ihrem Einsatz im Kampf möglichst verkürzt werden, wie Heidi Shyu, Unterstaatssekretärin des Verteidigungsministeriums für Forschung und Technik, in einem Bericht des Pentagons erklärte.

Weiter betonte Shyu, dass Konkurrenten wie Russland und China bereits auf Hyperschalltechnologie beim Bau von Raketen zurückgreifen würden. Darum will das Pentagon nun nachrüsten und „kosteneffiziente Technologien für unsere Streitkräfte in der Luft, auf dem Land und auf See entwickeln“. In der Tat rühmt sich Russland längst des Besitzes hochentwickelter Hyperschallraketen. Zu den prominentesten zählen die sogenannten „Kinschal“-Raketen. Russischen Medien zufolge verfügen diese über eine mehr als fünffache Schallgeschwindigkeit und können ein Ziel in einer Entfernung von etwa 2000 Kilometern treffen.

Der Krieg in der Ukraine dürfte diesen Aspekt des Wettrüstens zwischen den drei militärischen Supermächten China, Russland und den USA weiter verschärfen. Ob Hyperschallwaffen künftig im Zentrum kriegerischer Auseinandersetzungen stehen werden, ist unklar. Klar hingegen ist, dass die Präsenz von Hyperschallwaffen – genauso wie es bei Atomwaffen der Fall ist – eine enorme militärische Drohkulisse aufbaut. Wie der Journalist und Militär-Experte Thomas Wiegold gegenüber tagesschau24 betont, sei diesen Waffen nämlich gemein, dass „eine Abwehr dagegen kaum möglich ist“.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Milan Nedeljkovic folgt auf Oliver Zipse bei BMW
09.12.2025

BMW bekommt einen neuen Chef: Milan Nedeljkovic übernimmt das Ruder von Oliver Zipse. Der Produktionsvorstand bringt Erfahrung aus fast...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie im Fokus: Allianz-Kooperation mit Oaktree – was der Syndikat-Pakt für Anleger bedeutet
09.12.2025

Ein neuer Deal in London, ein bestätigtes Top-Rating und höhere Gewinnziele treiben die Allianz-Aktie bis an das Jahreshoch. Doch hinter...

DWN
Politik
Politik Merz fordert Abschaffung: EU-Lieferkettengesetz wird deutlich gelockert
09.12.2025

Das EU-Lieferkettengesetz sollte Unternehmen weltweit verpflichten, Menschenrechte zu achten. Doch bevor es überhaupt greift, haben sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kosten für Wohnen und Essen fressen geringere Einkommen auf
09.12.2025

Wohnen und Lebensmittel werden teurer – doch die Härte trifft nicht alle gleich. Neue Daten der Statistiker zeigen, wie stark vor allem...

DWN
Politik
Politik Analyse: Putins Besuch in Indien zeigt die gefesselten Hände des Kreml
09.12.2025

Wladimir Putins Besuch in Indien sollte Stärke demonstrieren, doch die Realität wirkt gegenteilig. Der Kreml ist stark von Ölexporten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Thyssenkrupp-Aktie: Rückkehr in die Gewinnzone trotz Sanierungsdruck
09.12.2025

Thyssenkrupp meldet wieder Gewinn, doch der Preis dafür ist hoch. Der Konzern kämpft mit sinkender Nachfrage, Sanierungsrückstellungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Butterpreis im Sturzflug: Milchbauern schlagen Alarm – "wirtschaftliches Desaster"
09.12.2025

Der Butterpreis rutscht auf 99 Cent je 250 Gramm und jubelnde Kunden treffen auf alarmierte Milchbauern. Hinter dem Preisschub steckt der...

DWN
Technologie
Technologie Arbeitsplatz 2030: Wie KI Bürojobs neu definiert
09.12.2025

Roboter übernehmen nicht mehr nur Fließbänder, sondern auch Schreibtische. Die künstliche Intelligenz dringt tief in den Büroalltag...