Politik

WHO forderte von Ukraine, "hochgefährliche Erreger" in Bio-Laboren zu vernichten

Die WHO hat der Ukraine empfohlen, hochgefährliche Krankheitserreger in den Bio-Laboren des Landes zu vernichten, damit sich keine Krankheiten ausbreiten.
11.03.2022 10:00
Aktualisiert: 11.03.2022 10:45
Lesezeit: 1 min

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat der Ukraine geraten, hochgefährliche Krankheitserreger in den Gesundheitslabors des Landes zu vernichten. So sollte verhindert werden, dass sich Krankheiten in der Bevölkerung ausbreiten, wie die zur Uno gehörende Organisation am Donnerstag gegenüber Reuters mitteilte. Russlands Truppenbewegungen und die Bombenangriffe in ukrainischen Städten haben das Risiko eines Ausbruchs von Krankheitserregern erhöht, sollte eine dieser Einrichtungen beschädigt werden.

Die Ukraine verfügt über staatliche Gesundheitslabors, in denen erforscht wird, wie die Bedrohung durch gefährliche Krankheiten, die sowohl Tiere als auch Menschen befallen, eingedämmt werden kann. Diese Labors wurden von den USA, der EU und der WHO unterstützt. Die WHO sagt, dass sie seit mehreren Jahren mit den ukrainischen Gesundheitslabors zusammenarbeitet, um Sicherheitspraktiken zu fördern, die dazu beitragen, die "versehentliche oder absichtliche Freisetzung von Krankheitserregern" zu verhindern.

"Im Rahmen dieser Arbeit hat die WHO dem ukrainischen Gesundheitsministerium und anderen verantwortlichen Stellen dringend empfohlen, hochgefährliche Krankheitserreger zu vernichten, um eine mögliche Freisetzung zu verhindern", so die WHO. Die Organisation wollte weder sagen, wann sie diese Empfehlung ausgesprochen hat, noch welche Arten von Krankheitserregern oder Toxinen in den ukrainischen Labors gelagert werden. Die Agentur beantwortete auch keine Fragen dazu, ob ihre Empfehlungen befolgt wurden.

Die ukrainischen Laborkapazitäten stehen im Mittelpunkt eines wachsenden Informationskriegs, seit Russland vor zwei Wochen begann, Truppen in die Ukraine zu verlegen. Am Mittwoch wiederholte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, die seit langem bestehende Behauptung, dass die USA in der Ukraine ein Labor für biologische Kampfstoffe betreiben, ein Vorwurf, der von Washington und Kiew wiederholt bestritten wurde.

Zakharova sagte, dass Dokumente, die von russischen Streitkräften in der Ukraine ausgegraben wurden, "einen dringenden Versuch zeigen, Beweise für militärische biologische Programme" durch die Zerstörung von Laborproben zu vernichten. Ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten wies die Anschuldigung zurück. Sprecher der US-Regierung erklärten, Russland könne seine Behauptungen als Vorwand für den Einsatz eigener chemischer oder biologischer Waffen nutzen.

Die WHO spricht in ihrer Erklärung von hochgefährlichen Krankheitserregern, nicht jedoch "Biowaffen". Auch die hochrangige US-Diplomatin Victoria Nuland beantwortete die Frage nach "Biowaffen" in der Ukraine im US-Kongress damit, dass es dort "Bio-Forschungseinrichtungen" gebe, die nicht in russische Hände fallen dürften. Russland und China zufolge betreiben die USA in der Ukraine insgesamt 26 Bio-Labore und nutzen diese möglicherweise zur Erforschung von biologischen Waffen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie und Microsoft-Aktie: Anthropic-Deal stärkt Position bei künstlicher Intelligenz
20.11.2025

Microsoft und Nvidia setzen mit Milliardeninvestitionen auf das KI-Start-up Anthropic. Die US-Giganten stärken damit ihre Position im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt-Trend: Fähigkeiten statt Abschlüsse - Zeugnisse verlieren an Bedeutung
20.11.2025

Immer mehr Firmen rücken bei der Personalsuche von klassischen Lebensläufen und Abschlüssen ab: Laut einer Stepstone-Befragung wollen 77...

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen in Sicht? USA arbeiten an Ideen für Kriegsende in der Ukraine – Kritik von der EU
20.11.2025

Ein angeblicher 28-Punkte-Plan für ein Kriegsende in der Ukraine sorgt für Aufsehen. Kiew sieht sich unter Druck. In der EU regt sich...

DWN
Politik
Politik Trump erhält freie Hand: USA bereiten massive Strafzölle und Sanktionen gegen Russlands Handelspartner vor
20.11.2025

Präsident Donald Trump unterstützt ein Gesetz, das weltweite Schockwellen auslösen könnte: Die USA wollen Staaten bestrafen, die...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen nach Nvidia-Zahlen im Aufwind: Wie Anleger jetzt von KI-Investitionen profitieren
20.11.2025

Die US-Börsen zeigen sich am Donnerstag zum Start mit Zuschlägen. Nachdem die Nvidia-Quartalszahlen deutlich besser als erwartet...

DWN
Immobilien
Immobilien Baukosten: Bund will Bauen günstiger und schneller machen
20.11.2025

Weniger Vorschriften, mehr Wohnraum: Der Gebäudetyp E soll das Bauen nicht nur günstiger, sondern auch flexibler für Bauherren machen.

DWN
Unternehmen
Unternehmen MAN Truck & Bus: LKW-Hersteller baut 2.300 Stellen in Deutschland ab
20.11.2025

Der Lastwagen- und Bushersteller MAN will in Deutschland rund 2.300 Stellen abbauen. Belastend seien hohe Strom- und Arbeitskosten und der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Anpassung an die Klimakrise: EU erhöht Druck beim Ausstieg aus Öl und Gas
20.11.2025

Deutschland hatte sich schon im Vorfeld zusammen mit anderen Staaten in Belém für einen Fahrplan zur Abkehr von Öl, Gas und Kohle stark...