Technologie

Südkorea entwickelt Insekten-Roboter für verdeckte Militär-Operationen

Werden Schwärme spionierender Roboter-Insekten die Schlachtfelder von morgen prägen?
Autor
20.03.2022 11:00
Lesezeit: 1 min
Südkorea entwickelt Insekten-Roboter für verdeckte Militär-Operationen
Südkorea setzt auf Aufklärungs- und Überwachungsroboter in Miniatur. (Foto: Korea Research Institute for Defense Technology Planning and Advancement)

Insekten-Roboter mit Schwarmverhalten, die Überwachungs- und Aufklärungs-Mission ausführen sollen: Bis 2027 will die südkoreanische Behörde für Militärtechnologie KRIT (Korea Research Institute for Defense Technology Planning and Advancement) die Mikroroboter für verdeckte Militär-Operationen fertigstellen.

Das staatliche Forschungsprojekt ist laut einem Bericht der englischsprachigen südkoreanischen Tageszeitung „The Korea Herald“ der erste Schritt des Landes, um „fortschrittliche, verkleinerte Militärspion-Roboter herzustellen und sich auf diese Weise für die Kriegsführung der Zukunft vorzubereiten“.

Militärspionage sollen die Insekten-Roboter betreiben können, indem sie „unbemerkt ein feindliches Lager infiltrieren“. Zu diesem Zweck plant Seoul Schwarmrobotik-Systeme zu entwickeln, die eine hohe Anzahl von Robotern miteinander verbinden können sollen, um sie gemeinsam arbeiten und Probleme lösen zu lassen.

Gelingen soll dies mithilfe eines Mechanismus´, der Mikroorganismen wie Ameisen oder Bienen nachbildet: Die Roboter-Schwärme sollen Formationen bilden, sich gemeinsam bewegen, Routen planen, Hindernissen ausweichen und Aufgaben untereinander verteilen können.

Etwa 23,5 Millionen Dollar soll das Projekt kosten, das als Anstoß zur Ausbildung einer neuen militärischen Kernkompetenz des südkoreanischen Militärs verstanden werden will. Professor Cho-Kyu Jin von der Nationaluniversität Seoul weist zwar einerseits daraufhin, dass es im Hinblick auf die Realisierung des Projekts noch unzählige Schwierigkeiten gäbe, betont andererseits aber auch seine Bedeutung für Südkorea: „Unser Ziel ist, diese Technologie zu perfektionieren, damit das Militär auf sie zurückgreifen kann, und damit wir mithilfe dieses Projekts zum führenden Land im Bereich der Insekten-Roboter werden.“

Das Projekt ist Teil einer vom KRIT angeführten Forschungsoffensive, die Südkorea in 34 Bereichen fortgeschrittener Waffentechnologien voranbringen soll.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....