Unternehmen

Münchner Startup entwickelt Lieferketten-Technologie - und sammelt jetzt weitere Millionen Euro an Kapital ein

Durch die Störung der Lieferketten sind dem Mittelstand bisher milliardenschwere Schäden entstanden. Bei der Lösung des Problems macht jetzt ein Münchner Startup von sich reden.
24.03.2022 12:39
Lesezeit: 1 min

Das Münchner Softwareunternehmen Tacto hat in einer weiteren Finanzierungsrunde 5,3 Millionen Euro von Investoren erhalten, um den Einkauf und die Lieferketten im industriellen Mittelstand zu digitalisieren. Das teilte der Hersteller in einer offiziellen Erklärung mit. Der Hersteller, der 2020 gegründet worden ist, hat eine KI-basierte Software für den industriellen Einkauf entwickelt, die Kunden einen Überblick über ihre Beschaffungsaktivitäten gibt. Darüber hinaus zeigt sie strategische Einsparpotenziale und Risiken auf und automatisiert manuelle Aufgaben im Sourcing und der Lieferantenverwaltung. Generell kommt dem Einkauf immer eine Schlüsselfunktion zu, weil er die Schnittstelle zur gesamten Lieferkette eines Unternehmens bildet.

Hintergrund: Der Münchner IT-Fachmann André Petry gehörte 2020 zu den Mitgründern von Tacto, das mit seiner besonderen Software auf die Probleme in den Lieferketten reagiert, die den Firmen durch die Pandemie entstanden sind. Die Unternehmen verfügen zwar über gefüllte Auftragsbücher, doch sind sie aufgrund der Materialengpässe nicht in der Lage, die Nachfrage zu bedienen. Schätzungen zufolge sind dadurch allein im vergangenen Jahr 38 Milliarden Euro an Schaden entstanden. „Wir arbeiten mit dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft, dem Mittelstand, zusammen, um gemeinsam den industriellen Einkauf digital, intelligent und nachhaltig zu transformieren“, sagt Petry, dem Fachportal www.transinfo.

Im Durchschnitt geben Industrieunternehmen rund 50 Prozent ihres Umsatzes für Zukaufteile aus. Da die Produkte immer anspruchsvoller und die Lieferketten komplexer werden, muss der Einkauf die pünktliche, qualitätsgerechte, budgetkonforme und nachhaltige Lieferung tausender Teile sicherstellen. Bestehende Tools sind dabei für mittelständische Unternehmen meist zu teuer, die Implementierung dauert zu lange und veraltete Technologien führen zu Unzufriedenheit bei Mitarbeitern.

"Mit Tacto treiben wir die Digitalisierung unseres Einkaufs maßgeblich voran: Dank der von allen Mitarbeitern zu bedienenden Software bewegen wir uns weg von Excel-basierten Prozessen hin zu einem vollständig digitalisierten Einkauf. Wenige Monaten nach der Implementierung konnten wir so bereits starke Einsparpotentiale verzeichnen“, sagt Matthias Schlotter, Einkaufsleiter bei Schwäbische Werkzeugmaschinen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD: Aufstieg im Arbeitsmarkt für Zugewanderte besonders schwer
22.12.2025

Der OECD-Migrationsausblick 2025 zeigt, wie groß der Einkommensabstand zwischen Zugewanderten und Einheimischen in Deutschland ausfällt....

DWN
Panorama
Panorama Wirtschaftskrise durchkreuzt Winterurlaubspläne der Deutschen
22.12.2025

Hohe Preise, unsichere Konjunktur und veränderte Prioritäten prägen den Winter. Die Wirtschaftskrise zwingt viele Deutsche zu neuen...

DWN
Politik
Politik Staatsmilliarden für E-Autos: Warum Kaufprämien den Markt nicht stabilisieren
22.12.2025

Ab 2026 soll der Kauf von Elektroautos staatlich bezuschusst werden. Die Erfahrung aus Ländern wie Norwegen und Australien zeigt jedoch,...

DWN
Finanzen
Finanzen Jetzt Tesla-Aktie kaufen? Welche Erwartungen Investoren an Elon Musk haben
21.12.2025

Visionäre Unternehmer haben an den Kapitalmärkten immer wieder ganze Branchen neu geordnet. Ob Tesla-Aktien weiterhin von technologischem...

DWN
Panorama
Panorama Gaudís Sagrada Família: Der höchste Kirchturm der Welt
21.12.2025

Barcelona feiert 2026 die Architektur – und ein Turm der Sagrada Família soll Geschichte schreiben. Doch hinter dem Rekord stecken Geld,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Leadership-Coach Lars Krimpenfort: „Klopp ist ein gutes Beispiel für klare Führung unter Druck“
21.12.2025

Im Mittelstand steigen die Belastungen gefühlt täglich. Wie gelingt es Führungskräften dennoch, unter Druck richtig zu entscheiden?...

DWN
Politik
Politik EU-Kapitalmarktunion: Warum kleine Staaten um ihre Finanzmacht kämpfen
21.12.2025

Die EU will ihren Kapitalmarkt neu ordnen und zentrale Aufsichtsrechte nach Paris verlagern, während kleinere Staaten den Verlust ihrer...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 51: Die wichtigsten Analysen der Woche
21.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 51 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....