Politik

Wall Street Journal: Kinder brauchen keine Impfung

In den USA regt sich Widerstand gegen Pläne, Kinder zu impfen. Dies sei überhaupt nicht nötig, sagen renommierte Stimmen.
09.04.2022 09:43
Aktualisiert: 09.04.2022 09:43
Lesezeit: 3 min
Wall Street Journal: Kinder brauchen keine Impfung
Ein Junge wird geimpft. (Foto: dpa) Foto: Moritz Frankenberg

Am 21.3.2022 erschien im Wall Street Journal, einer der einflussreichsten Zeitungen der Erde, ein bemerkenswerter Artikel. Der Titel lautete: „Gesunde Kinder brauchen keine Impfung. Florida hat Recht. Vor allem für Kinder unter 12 sind die Risiken trivial. Und die meisten haben natürliche Antikörper“.[1] Dazu erschien ein Kommentar mit dem Titel „Biden muss seine Corona-Panik sofort beenden.“[2].

Hier einige Aussagen aus dem Artikel und dem Kommentar, die für sich selbst sprechen. Der surgeon general, der Direktor des öffentlichen Gesundheitswesens von Florida, Medizinprofessor Dr. Ladapo, empfahl am 7.3.2022 öffentlich, Kinder nicht zu impfen. Damit ist Florida der erste Bundesstaat der USA, der dies tut. Wie nicht anders zu erwarten, so das Wall Street Journal, folgten wüste Beschimpfungen, beispielsweise von der Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki: „Es ist zutiefst beunruhigend, dass es Politiker gibt, die mit Verschwörungstheorien hausieren gehen und Zweifel an den Impfungen erwecken.[3] Darauf Wall Street Journal: „Dr. Ladapo tut das nicht. Er erkennt lediglich umfassende wissenschaftliche Ergebnisse an, dass Covid-19 ein vernachlässigbares Risiko für gesunde Kinder darstellt.“[4]

Zur Begründung führt die Zeitung einige beeindruckende, wissenschaftlich belegte Zahlen aus „the Lancet“, einer der renommiertesten Medizinzeitschriften der Welt, an: Von Oktober 2020 bis Oktober 2021 seien in den USA insgesamt 66 Kinder an Covid-19 gestorben. Das seien exakt so viele, wie es in dieser Altersgruppe Selbstmorde gegeben habe. Im selben Zeitraum sind demnach 969 Kinder an unbeabsichtigten Verletzungen und 207 an Mord gestorben. Covid-Impfungen für Kinder stellten demnach keinen nennenswerten Schutz dar. „Das macht Kinder impfen noch sinnloser“.[5] Dazu kämen gesundheitliche Nebenwirkungen der Impfungen: 40 Prozent der 5 bis 11-jährigen Kinder wiesen demnach Impfnebenwirkungen wie Schlaffheit, Kopfweh oder Fieber auf, etwa 10 Prozent seine nicht mehr zur Schule gegangen und ein Prozent musste ärztlich behandelt werden.[6]

Das Fazit des Artikels: Die Konsens-Meinung zu Gesundheit und Covid sei immer und immer wieder falsch gewesen. Was Impfen anbelangt, habe Dr. Ladapo Recht.[7]

Der Kommentar des Wall Street Journals ist noch deutlich krasser: „Wir leben in einem permanenten Zustand der Angst.“ „Heute ist das Schulsystem in vielen großen und kleineren Städten ruiniert.“ Der momentane Umgang mit Covid schade heute den USA mehr als das Virus selbst. Der Kommentator des Wall Street Journal stellt an die US-Regierung drei Forderungen:

  1. „Ankündigung der US-Regierung, dass die Covid-Pandemie in den USA vorüber ist.“
  2. Das Virus-Management muss zurückverlagert werden auf Ebene der Bundesstaaten.
  3. „Erklärung, dass Zwangsmaßnahmen zu Masken, Testen und Impfungen nicht länger notwendig sind.“

Das sind klare Worte, beeindruckende Forderungen des Wall Street Journal.

Für Deutschland gibt es seit langem ähnliche Zahlen, die belegen, dass Kinder von Covid so gut wie nicht gravierend gesundheitlich betroffen sind. Am 18.4.2021 kamen die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) in einer umfassenden Studie zu folgenden Ergebnissen[8]: An Covid starben bis April 2021 in Deutschland offiziellen Angaben zufolge 4 Kinder. In der Studie heißt es wörtlich: „In der Saison 2018/19 wurde Influenza bei insgesamt 116 Kindern als Todesursache gemeldet. Nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur lag im Jahr 2019 die Zahl der durch einen Verkehrsunfall getöteten Kinder bei 55, nach Angaben der DLRG die Zahl der ertrunkenen Kinder bei 25. […] Die weiterhin bestehende extreme Seltenheit eines schweren oder gar tödlichen Verlaufes von SARS-CoV-2 bei Kindern und Jugendlichen ist nicht geeignet, als Argument für Schul- und Kita-Schließungen benutzt zu werden.“[9]

Kurz: Wissenschaftliche Untersuchungen sowohl in den USA wie in Deutschland zeigen: Covid-19 stellt für Kinder kein gravierendes gesundheitliches Risiko dar. Kinder zu impfen ist demnach nicht notwendig.

Quellen

[1] “Healthy Children Don't Need Covid Vaccines. Florida is right. Especially for kids under 12, the risks are trivial. And most have natural antibodies.”

www.wsj.com/articles/healthy-children-dont-need-covid-vaccines-florida-surgeon-general-recommend-school-11647803711

[3] "It's deeply disturbing that there are politicians peddling conspiracy theories out there and casting doubt on vaccinations."

[4] “Dr. Ladapo is doing no such thing. He is merely acknowledging the abundant scientific evidence that Covid-19 poses a negligible risk to healthy children, which makes it impossible to know if the benefit of vaccination outweighs the risk.”

[5] “But this makes vaccinating children even more senseless.”

[6] “Some 40% of children 5 to 11 reported systemic reactions after their second shot (e.g., fatigue, headache, fever). About 10% missed school, and 1% needed medical care.”

[7] The public-health consensus has been wrong time and again during the pandemic. When it comes to vaccinating children, especially the youngest, Dr. Ladapo is right.

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Christian Kreiß

                                                                            ***

Prof. Dr. Christian Kreiß, Jahrgang 1962: Studium und Promotion in Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte an der LMU München. Neun Jahre Berufstätigkeit als Bankier, davon sieben Jahre als Investment Banker. Seit 2002 Professor an der Hochschule Aalen für Finanzierung und Volkswirtschaftslehre. Autor von sieben Büchern: Gekaufte Wissenschaft (2020); Das Mephisto-Prinzip in unserer Wirtschaft (2019); BWL Blenden Wuchern Lamentieren (2019, zusammen mit Heinz Siebenbrock); Werbung nein danke (2016); Gekaufte Forschung (2015); Geplanter Verschleiß (2014); Profitwahn (2013). Drei Einladungen in den Deutschen Bundestag als unabhängiger Experte (Grüne, Linke, SPD), Gewerkschaftsmitglied bei ver.di. Zahlreiche Fernseh-, Rundfunk- und Zeitschriften-Interviews, öffentliche Vorträge und Veröffentlichungen. Homepage www.menschengerechtewirtschaft.de

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