Deutschland

„Sendung mit der Maus“ füttert Kleinkinder mit Gender-Ideologie

Die „Sendung mit der Maus“ bringt Kleinkindern im Vorfeld des von der Bundesregierung vorbereiteten „Selbstbestimmungsesetzes“ Gender-Inhalte bei.
12.04.2022 10:47
Aktualisiert: 12.04.2022 10:47
Lesezeit: 3 min

Die vom Westdeutschen Rundfunk produzierte Kindersendung „Sendung mit der Maus“ hat mit einer Folge vor einigen Wochen Aufsehen erregt. Darin werden die jungen Zuschauer mit dem Thema Geschlechtsumwandlung und der Ideologie des „Gender Mainstreaming“ vertraut gemacht.

Der Blog Tichy‘s Einblick berichtet: Am Sonntagvormittag pumpten Ideologen die traditionsreiche Kindersendung „Die Sendung mit der Maus“ mit LGBT-Propaganda voll. Da gab es den sympathischen „Herumtreiber“ Erik, der den Kindern aus der Vergangenheit vertraut war – und nun als „Katja“ wieder auf den Bildschirm trat. Die „Transfrau“ erklärte dann den Kindern, dass sie die Geschlechtsteile eines Mannes hätte, sich aber als Frau „fühle“. Dazu gab es Schleichwerbung für das kommende „Selbstbestimmungsgesetz“ der Ampel. In die Sendung führte Moderator Christoph Biemann sogar ganz offen mit LGBT-Flaggen ein.

Ampel bereitet „Selbstbestimmungsgesetz“ vor

Bundesjustizminister Marco Buschmann hat Ende Februar seinen Plan bekräftigt, das vor gut 40 Jahren eingeführte Transsexuellengesetz abzuschaffen. Der FDP-Politiker kritisierte, dass danach Betroffene für die Änderung ihres Geschlechtseintrags ein Gerichtsverfahren durchlaufen müssen, bei dem zwei Gutachten mit intimsten Fragen eingeholt würden. Dazu sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Wir müssen Respekt vor diesen Menschen haben und ihnen diese teilweise entwürdigende Behandlung ersparen. Das ist unser Ziel.“

Die Ampel-Parteien hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, das Transsexuellengesetz, das von vielen Transmenschen als demütigend empfunden wird, durch ein „Selbstbestimmungsgesetz“ zu ersetzen.

Buschmann betonte, die geschlechtliche Identität gehöre zur individuellen Persönlichkeit und werde durch das Persönlichkeitsrecht geschützt. Das sei die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts. „Das geltende Gesetzesrecht trägt diesem Selbstbestimmungsrecht bislang nicht hinreichend Rechnung.“

Buschmann fügte hinzu: „Ich möchte im Übrigen jeden, der die Sache nicht so richtig ernst nimmt, bitten, sich mit Menschen zu unterhalten, die feststellen, dass sie sich nicht ihrem im Geburtenregister eingetragenen Geschlecht zugehörig fühlen.“ Diese durchlebten schwierige und belastende Phasen der Identitätsfindung und stießen noch immer „auf ein erschütterndes Maß an Vorurteilen“, während der Staat sie so behandele, „als stimme etwas mit ihnen nicht.“

Buschmann: Werbung für Abtreibungen soll legalisiert werden

Weniger Einfühlungsvermögen zeigt Buschmann, wenn es um den Schutz ungeborenen menschlichen Lebens geht: Das Bundeskabinett hatte auf sein Betreiben hin Anfang März den Weg für die Abschaffung des Paragrafen 219a freigemacht, der die „Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft“ verbietet. Der Paragraf im Strafgesetzbuch soll dem Beschluss zufolge aufgehoben werden. Bislang führt er unter anderem dazu, dass Ärztinnen und Ärzte keine ausführlichen Informationen über Schwangerschaftsabbrüche öffentlich anbieten können, ohne Strafverfolgung befürchten zu müssen. Der Gesetzentwurf von Bundesjustizminister Marco Buschmann muss nun noch von Bundestag und Bundesrat beraten werden.

Der FDP-Politiker nannte es im ZDF-Morgenmagazin einen „untragbaren Zustand“, dass das deutsche Recht es Ärztinnen und Ärzten verbiete, sachlich zu informieren und mit dem Staatsanwalt drohe. Deshalb streiche man diese Norm. „Es muss sich niemand Sorgen deswegen machen. Denn es wird keine Werbung oder so für Schwangerschaftsabbrüche geben, wie für Schokoriegel oder Reisen“. Das sei rechtlich ausgeschlossen.

Frauen müssten sich über Methoden und mögliche Risiken bestmöglich informieren können, erklärte Buschmann später. „Für einige Frauen führt der Weg direkt zur Ärztin oder zum Arzt ihres Vertrauens. Andere suchen erst eine Ärztin oder einen Arzt sowie Rat im Internet. Wir möchten, dass den Frauen in Deutschland beide Wege offenstehen.“

Zugleich gebe es weiterhin gesetzliche Regelungen gegen „anpreisende und anstößige Werbung“. „Niemand muss sich Sorgen machen, dass es hier beispielsweise reißerische Werbung für Schwangerschaftsabbrüche gibt.“ Auch das Niveau an Schutz für ungeborenes Leben ändere sich nicht.

In Deutschland etwa ist ein Schwangerschaftsabbruch nach dem Paragrafen 218 des Strafgesetzbuches grundsätzlich strafbar. Für die ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft sind Abtreibungen aber dann entkriminalisiert, wenn es vorher eine Beratung gegeben hat, gesundheitliche Gefahr besteht oder die Schwangerschaft infolge eines Sexualdelikts entstanden ist.

Urteile gegen Ärztinnen und Ärzte wegen „Werbung für den Schwangerschaftsabbruch“, die aufgrund der noch gültigen Regelung nach dem 3. Oktober 1990 ergangen sind, sollen zudem aufgehoben und die Verfahren eingestellt werden.

Die inzwischen zurückgetretene Bundesfrauenministerin Anne Spiegel (Grüne) nannte die Abschaffung von Paragraf 219a „überfällig“. „Ärztinnen und Ärzte sollen künftig über ihre medizinischen Leistungen zu Schwangerschaftsabbrüchen informieren können, ohne Strafverfolgung oder Stigmatisierung befürchten zu müssen. Damit stärken wir das Selbstbestimmungsrecht von Frauen nachhaltig.“ Zudem wolle die aktuelle Bundesregierung eine Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung einsetzen. „Die selbstbestimmte Familienplanung ist ein Menschenrecht.“

Bayerns Frauenministerin Ulrike Scharf kritisierte hingegen die geplante Abschaffung des Paragrafen 219a. „Das Selbstbestimmungsrecht von Frauen wird dadurch definitiv nicht verbessert“, erklärte die CSU-Politikerin. „Die Frauen, befinden sich - oft alleine - in einer emotionalen Ausnahmesituation und brauchen Hilfe bei der schwierigen Entscheidungsfindung.“ Ausführliche Informationen von Ärztinnen und Ärzten, die als gesetzliche Berater ausgeschlossen seien und den Schwangerschaftsabbruch vornähmen, seien nicht notwendig, so Scharf. „Es besteht hier kein Informationsdefizit.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...