Finanzen

Dax bleibt an Christi Himmelfahrt über 14.000 Punkten

Lesezeit: 2 min
26.05.2022 10:36
An Christi Himmelfahrt ist der Dax nur schwer in die Gänge gekommen. Der deutsche Leitindex rückte im Feiertagshandel um 0,2 Prozent auf 14.042 Zähler vor.
Dax bleibt an Christi Himmelfahrt über 14.000 Punkten
Zu den größten Gewinnern im Dax an Christi Himmelfahrt zählten nach einer Kurszielerhöhung in den ersten Minuten die Bayer-Aktien. (Foto: dpa)
Foto: Arne Dedert

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Dax hat sich am Donnerstag über der Marke von 14 000 Punkten behauptet. Im frühen Handel gewann der deutsche Leitindex am Feiertag Christi Himmelfahrt 0,33 Prozent auf 14 055 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,15 Prozent auf 29 153 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,3 Prozent höher.

"Die 14.000 bleibt die Marke der Stunde", sagte Thomas Altmann von QC Partners. "Heute geht das Tauziehen in eine neue Runde." Etwas gestützt wurde der Dax von den jüngsten Protokollen der US-Notenbank, die wie erwartet weitere Zinserhöhungen um einen halben Prozentpunkt für die Sitzungen im Juni und Juli signalisierten. Einige Investoren hatten befürchtet, dass die sogenannten Minutes Hinweise auf ein noch aggressiveres Straffungstempo der Fed in den kommenden Monaten geben könnten.

Am New Yorker Aktienmarkt waren die Anleger zur Wochenmitte nach zwei turbulenten Handelstagen wieder etwas zuversichtlicher. Das Protokoll der US-Notenbank zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses enthielt keine größeren Überraschungen hinsichtlich einer möglicherweise noch stärkeren Straffung der Geldpolitik zwecks Bekämpfung der hohen Inflation.

Im Gegenteil: Börsianer sahen eher Hinweise dafür, dass die Notenbank nach einer ersten Phase größerer Zinserhöhungen zum Jahresende hin einen etwas moderateren Kurs einschlagen könnte. Das Protokoll habe die Nerven einiger Anleger erst einmal beruhigt, kommentierte Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda.

Der Dax schwankt seit einiger Zeit um die Marke von 14 000 Punkten, ohne eine eindeutige Richtung einzuschlagen. Die Charttechnik-Experten der UBS sprechen von einem Kräftemessen. Noch zum Wochenstart sah es am Tageshoch von 14 217 Punkten danach aus, als könne der Dax seinen seit Januar bestehenden Abwärtstrend brechen. Allerdings fehlte bislang die Kraft, denn Konjunktur- und Inflationssorgen sind nach wie vor die übergeordneten Themen, die die Kursentwicklung bremsen.

Im US-Technologiesektor gab es am Vorabend mit dem Chip-Spezialisten Nvidia die nächste Enttäuschung. Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und der Corona-Lockdowns in China bremsen die Geschäfte und werden im laufenden Quartal den Umsatz voraussichtlich um 500 Millionen Dollar drücken, wie Nvidia mitteilte. Die Umsatzprognose lag unter den Erwartungen der Analysten.

Die Nvidia-Aktien standen im nachbörslichen US-Handel deutlich unter Druck. Auch deshalb haben die Anleger am Donnerstag die Kurse der europäischen Chipkonzerne im Auge. Infineon etwa gaben im Dax um 0,8 Prozent nach. Aixtron rutschten im MDax um 1,9 Prozent ab. Auch Nachrichten zu Apple belasteten Techwerte. So erwartet der Konzern laut Kreisen im Jahr 2022 eine Stagnation des iPhone-Absatzes.

Die Papiere von Bayer gewannen mehr als eineinhalb Prozent. Die US-Bank Citigroup hob das Kursziel von 102 auf 106 Euro an. Zuletzt kosteten die Bayer-Aktien rund 65 Euro. Analyst Peter Verdult gab sich sehr optimistisch mit Blick auf den Medikamentenkandidaten Asundexian. Er traut dem Blutgerinnungshemmer einen Jahresspitzenumsatz von mehr als sechs Milliarden US-Dollar zu. Bayer hatte zuletzt positive Studiendaten für das Mittel vorgelegt, das ein potenzieller Nachfolger für den Kassenschlager Xarelto ist.

Freenet profitierten mit plus 4,3 Prozent von einer doppelten Hochstufung von «Sell» auf «Buy» durch Goldman Sachs. Analyst Andrew Lee betonte die strukturellen Verbesserungen des Mobilfunkanbieters. Freenet biete Anlegern eine seltene Kombination aus Wachstum und hohen Ausschüttungen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...