Unternehmen

Chinesische Frachten zu teuer: Turbulenzen auf hoher See

Nicht nur gebrochene Lieferketten, sondern auch die globalen Frachtpreise bereiten deutschen Unternehmen Kopfzerbrechen.
27.05.2022 12:42
Lesezeit: 1 min

Ein ständiges Auf und Ab: Nicht nur der Warennachschub von China nach Deutschland stockt, sondern auch eine ständige Achterbahnfahrt der globalen Frachtpreise bereitet den deutschen Unternehmen Kopfzerbrechen.

Von ursprünglich 2000 Euro pro Container in Vor-Pandemie-Zeiten erreichten die Containerpreise der Schifffahrt zwischen China und Deutschland ein zwischenzeitliches Hoch von 15.000 Euro. Mittlerweile betragen sie wieder rund 8.000 Euro pro Container. Trotzdem: Für einige Branchen im Non-Food-Bereich ist es inzwischen wirtschaftlich unmöglich, Waren aus China zu importieren. Ein Beispiel unter vielen: großvolumige Gartenmöbel aus China. Aber auch die Ein-Euro-Shop-Artikel liegen inzwischen bei 1,20 und 1,30 Euro.

Dass die Preise weiter sinken, und sich wieder normalisieren, ist nicht zu erwarten. Denn es sind nicht die Staus vor Shanghai und Rotterdam, die die Preise in die Höhe treiben, sondern schlichtweg die Kapazitätsbegrenzungen der Reeder, sprich, die zu transportierende Frachtmenge ist größer als die zur Verfügung stehenden Schiffe.

Ein weiteres Problem: Derzeit fehlen durch die Null-Covid-Politik der chinesischen Regierung auch Wechselcontainer in deutschen Häfen. Da es die Reedereien versuchen zu vermeiden, ohne Fracht von Deutschland nach China zurückzufahren, sind derzeit auch deshalb weniger Schiffe zwischen den beiden Ländern unterwegs. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Deutschland bis auf Wilhelmshaven und Bremerhaven, Tiefseewasserhäfen fehlen und etwa in Hamburg die weltgrößten Schiffe, wenn sie voll beladen sind, nicht gelöscht werden können.Einziger Lichtblick am Horizont: In Zukunft könnte es sich aufgrund der hohen Frachtraten wieder rechnen, die Produktion zurück nach Deutschland zu holen. Denn mittlerweile scheinen in einigen Bereichen auch die Waren aus chinesischen Produktionsstätten einfach zu teuer zu sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mindestlohn: Viele Deutsche halten 13,90 Euro für zu niedrig
23.12.2025

13,90 Euro mehr Wertschätzung für Arbeit? Für viele Beschäftigte klingt das eher nach einem politischen Kompromiss als nach einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kakao-Krise eskaliert: Warum Schokolade neu erfunden werden muss
23.12.2025

Schokolade wird teurer, kleiner und zunehmend anders zusammengesetzt. Hinter den Kulissen zwingt die Kakao-Krise Hersteller, Forscher und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF verkauft Fahrerassistenzgeschäft: 3.750 Mitarbeiter wechseln
23.12.2025

ZF zieht die Reißleine. Mit dem Verkauf seines Fahrerassistenzgeschäfts an die Samsung-Tochter Harman trennt sich der angeschlagene...

DWN
Politik
Politik Autoindustrie im Umbruch: EU passt Emmissionsziele an und schafft neuen Spielraum für Hersteller
23.12.2025

Die EU lockert ihre Emissionsziele für neue Autos ab 2035 und eröffnet damit neue Spielräume für alternative Antriebskonzepte. Welche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hilfsarbeitskraft: Deutschlands unterschätzte Welle zur Rettung bei Fachkräftemangel
23.12.2025

Die Krise im deutschen Mittelstand ist real: Der Fachkräftemangel lähmt das Wachstum. Die strategische Antwort darauf ist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden 2025: Finanzsektor glänzt, Autobauer kürzen massiv
23.12.2025

Während die Autobranche unter Druck steht, feiern Banken und Versicherer Rekordzahlen. Für deutsche Aktionäre bedeutet das ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold und Silber auf Rekordkurs: Edelmetalle profitieren von Zinserwartungen und Geopolitik
23.12.2025

Edelmetalle rücken erneut in den Fokus der Finanzmärkte und markieren ungewöhnliche Preisbewegungen in einem zunehmend unsicheren...

DWN
Politik
Politik Mike Pompeo über China und Russland: Die wahre Bedrohung für den Westen
23.12.2025

Der frühere US-Außenminister Mike Pompeo entwirft ein Bild globaler Machtverschiebungen, in dem Abschreckung und strategische Klarheit...