Politik

Islamisten starten neue Angriffe: 10.000 in Mosambik auf der Flucht

Eine neue Welle der Gewalt hat seit Anfang Juni in Mosambiks konfliktreicher Nord-Provinz Cabo Delgado Tausende in die Flucht getrieben.
14.06.2022 17:00
Aktualisiert: 14.06.2022 17:19
Lesezeit: 1 min
Islamisten starten neue Angriffe: 10.000 in Mosambik auf der Flucht
Die undatierte Aufnahme von Google Earth zeigt den Ort Palma in der Provinz Cabo Delgado. (Foto: dpa) Foto: -

Eine neue Welle der Gewalt hat fast 10 000 Menschen seit Anfang Juni in Mosambiks konfliktreicher Nord-Provinz Cabo Delgado in die Flucht getrieben. Unter den Betroffenen sind vor allem Frauen und Kinder, wie die Hilfsorganisation Save the Children am Dienstag mitteilte. Die Vertriebenen hätten Morde, Vergewaltigungen, Entführungen und andere Gewalttaten mit ansehen müssen.

Diesmal war nach Angaben von Save the Children vor allem der bislang von Angriffen verschont gebliebene Distrikt Ancuabe betroffen. Dort lebten viele Binnenflüchtlinge, die bereits vor Monaten aufgrund von Angriffen vertrieben worden waren. Die Vertriebenen hausten nun in Notunterkünften in benachbarten Distrikten unter «katastrophalen Bedingungen», ohne angemessenen Zugang zu Unterkünften, Toiletten, Kleidung und Nahrung.

Im Norden Mosambiks - einer Region, in der der französische Energiekonzern Total an einem milliardenschweren Flüssiggasprojekt beteiligt ist - verüben islamistische Rebellen seit 2017 immer wieder brutale Angriffe. Im März 2021 wurde der Hafenort Palma von Extremisten überfallen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verkündete danach die Einnahme der Stadt. Dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge wurden Hunderttausende Menschen vertrieben, zahlreiche andere wurden getötet.

Nach einer längeren Ruhephase ist es in vergangenen Wochen wieder zu gewalttätigen Übergriffen in der Krisenregion gekommen. Präsident Nyusi hatte erst im September erklärt, alle von Aufständischen gehaltenen Bezirke in Cabo Delgado seien zurückerobert.

Die Europäische Union hatte im vergangenen Juli einen Militäreinsatz beschlossen, bei dem Soldaten aus EU-Staaten mosambikanische Streitkräfte ausbilden sollen. Die Ausbilder stellt vor allem die frühere Kolonialmacht Portugal.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI im Bewerbungsprozess: Was Unternehmen und Kandidaten beachten sollten
30.12.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Bewerbungen – schneller, objektiver, aber nicht immer transparent. Während manche...

DWN
Politik
Politik USA greifen Hafen in Venezuela an: CIA soll angeblichen Drogenumschlagplatz attackiert haben
30.12.2025

Eine Explosion im Hafen, ein Präsident, der offen von einem Schlag spricht, und viele offene Fragen. Donald Trump bestätigt einen...

DWN
Panorama
Panorama Tresor-Coup in Gelsenkirchen: 3.200 Schließfächer aufgebrochen, Beute von 30 Millionen Euro
30.12.2025

"Wir wollen rein", skandiert eine aufgebrachte Menge vor der Sparkassenfiliale in Gelsenkirchen. Doch die Polizei riegelt ab. Was zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neun von zehn Haushaltshilfen werden schwarz beschäftigt
30.12.2025

Fast vier Millionen Haushalte setzen auf Schwarzarbeit – warum viele die Anmeldung umgehen und wie viel Geld dabei wirklich fließt.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Generation Z: Warum Sinnhaftigkeit zur neuen Währung im Job wird
30.12.2025

Führungskraft? Nein danke. Für die Generation Z zählt im Beruf längst nicht mehr die steile Karriere, sondern Sinn, Freiheit und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lebensmittelpreise 2025: Butter billiger, Schokolade teurer
30.12.2025

2025 wurden Verbraucher bei Lebensmitteln kräftig durchgeschüttelt. Butter fiel im Preis deutlich, während Schokolade, Rinderhack und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Alarm: Deutschland hat die höchsten Unternehmenssteuern der G7
30.12.2025

Deutschland gilt als Hochsteuerland – nun belegen es die Zahlen. Eine große Mehrheit der Unternehmen empfindet Steuern und Abgaben als...

DWN
Politik
Politik Angriff auf Putin? USA kritisieren Ukraine, versenken zugleich weiter Schiffe vor Venezuela
30.12.2025

Ein angeblicher Drohnenangriff auf eine Residenz von Wladimir Putin bringt neue Unruhe in die festgefahrenen Gespräche über den...