Politik

USA behaupten: Iran liefert Superdrohnen an Wladimir Putin

Teheran will Russland im Krieg in der Ukraine unterstützen. Dafür werden Kampfdrohnen mit einer enormen Reichweite geliefert.
17.07.2022 07:00
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
USA behaupten: Iran liefert Superdrohnen an Wladimir Putin
Der Iran bereitet sich laut USA darauf vor, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine mit Kampfdrohnen zu unterstützen. (Foto: dpa) Foto: Staff Sgt. Brian Ferguson

Unterstützung aus dem Iran: Nach den Worten von Jack Sullivan, dem nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, bereiten sich die Iraner gegenwärtig darauf vor, Hunderte von Drohnen an die russische Armee zu liefern. Darunter seien auch Modelle, die Waffen transportieren könnten, und eine Reichweite bis zu 2.000 Kilometern hätten.

Immer nach Aussagen von Sullivan, sollen bereits in wenigen Tagen russische Soldaten in den Iran fliegen, um dort für ihre Drohneneinsätze ausgebildet zu werden. Beweise dafür gibt es allerdings keine.

Zwar bestätigte die Regierung in Teheran eine militärische Zusammenarbeit mit Russland. Allerdings gab es zu den Lieferungen von Drohnen noch kein offizielles Statement. Experten halten das jedoch für möglich. Denn es gebe Anzeichen dafür, dass den russischen Streitkräften in der Ukraine die Präzisionswaffen ausgingen, sagte Frederik Kagan, ein Militärexperte des American Enterprise Institute, gegenüber der Washington Post.

Iranische Drohnen, so Kagan, „würden den Russen mehr Möglichkeiten geben, tiefer in ukrainischen Gebieten einzugreifen.“

Russland liefert im Gegenzug Kampfjets

Nächste Woche reist Kremlchef Wladimir Putin nach Teheran. Dabei dürfte die Intensivierung der militärischen Zusammenarbeit zwischen Moskau und Teheran eines der Themen des für kommenden Mittwoch geplanten Besuches sein.

Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten haben sich seit dem Amtsantritt des fundamentalistischen iranischen Präsidenten Ibrahim Raisi verbessert. Zudem hat Russland der Islamischen Republik die Lieferung von hochmodernen Sukhoi-5-Kampfflugzeugen sowie des Raketenabwehrsystems S-400 in Aussicht gestellt.

Weiter gehen EU-Diplomaten in Teheran davon aus, dass Iran Russland bei der Umgehung von Sanktionen unterstützen werde. Dabei könnte die Eröffnung eines neuen Handelskorridors vom Kaspischen Meer zu den iranischen Häfen am Persischen Golf den Russen helfen, ihre Exporte fast doppelt so schnell an ihre Zielorte zu bringen als wie durch den Suezkanal.

Am russisch-iranischen Gipfeltreffen wird auch der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan teilnehmen. Dabei dürfte auch die angespannte Lage in Nord-Syrien ein Thema sein. Die Türkei plant dort eine neue Großoffensive in den Kurdengebieten, die in Moskau und Teheran mit wenig Begeisterung aufgenommen wird.

Der Einsatz von iranischen Drohnen

Bereits 2019 attackierten iranische Drohnen zwei Ölanlagen im Osten Saudi-Arabiens. Aber auch im Libanon sowie im syrischen Bürgerkrieg werden iranische Drohnen eingesetzt. Sie fliegen von Kämpfern der Hisbollah gesteuert, auch im Grenzgebiet mit Israel sowie in den Bergen um die besetzten Golanhöhen.

Die Vorlage für den Bau iranischer Drohnen bot unter anderem die US-amerikanische Drohne Sentinel die erfolgreich ausgeschlachtet wurde und seither als Vorlage für die Entwicklung iranischer Kampfdrohnen vom Typ Shahed-129 und Shahed-149 Gaza dient. Letztere hat eine Reichweite von 2000 Kilometern und kann nach einer Flugzeit von 35 Stunden bis zu 13 kleinere Bomben ins Ziel bringen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Goldman Sachs: Europas Aktienmarkt wird die USA überholen
07.09.2025

Nach Jahren der US-Dominanz kommt die Trendwende: Goldman Sachs sieht europäische Aktien vor einem kräftigen Aufschwung. Banken,...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertspeicher im Taschenformat: Wie Sie Edelsteine kaufen – und ob sie als Anlageklasse taugen
07.09.2025

Chris Pampel, Geschäftsführer des Deutschen Edelstein Kontors und Autor des Buches „Das 1x1 der Edelsteininvestments“, erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Experteninterview: Wie Sie mit Geld in Zeiten sinkender Zinssätze umgehen sollten
07.09.2025

Börsen und Gold auf Rekord, Inflation rückläufig – doch die Zinsen wackeln. Während Trump Druck auf die Fed macht, ringt die EZB um...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Boliden-Chef: Mikael Staffas verteidigt Trump-Stahlzölle
07.09.2025

Der CEO von Boliden, Mikael Staffas, verteidigt Trumps Stahlzölle und warnt vor der chinesischen Konkurrenz. Europa steckt in lähmender...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation zwingt Unternehmen zu klarer Preisstrategie
07.09.2025

Die Inflation zwingt Unternehmen zu heiklen Preisentscheidungen. Wer zu schnell oder zu spät reagiert, riskiert Margenverluste – oder...

DWN
Panorama
Panorama Samenernte in 40 Meter Höhe: Wie der Wald von morgen wächst
07.09.2025

Die Samenernte hoch in den Baumwipfeln ist Abenteuer, Handwerk und Zukunftsarbeit zugleich. Wer an den Samen der Tanne gelangen will,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Österreichs Maßnahmen gegen die Inflation – und die Bedeutung für Deutschland
07.09.2025

Österreich steckt in der Krise: Die Regierung verspricht Milliardenhilfen, doch bei genauerem Hinsehen bleiben nur kleine Reformen übrig....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Turbojet-Drohne: Polen präsentiert universelle Technologieplattform
06.09.2025

Polen präsentiert die Turbojet-Drohne – eine universelle Technologieplattform für Militär und Zivil. Für Deutschland stellt sich die...