In Russland steigt nach Sanktionen des Westens der Verkauf heimischer Waren. 83 Prozent der Konsumgüter wurden nach einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Marktforschungs-Instituts NielsenIQ im ersten Halbjahr 2022 von russischen Herstellern gefertigt. Das sei ein Anstieg um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
„Produkte, die aus den Regalen verschwunden sind, wurden durch russische Marken ersetzt“, sagte der für den Einzelhandel zuständige Direktor bei NielsenIQ Russland, Konstantin Loktew. Für heimische Hersteller hätten sich große Chancen ergeben. Die stärkste Veränderung habe es bei der Auswahl von Alkohol gegeben. 89 Prozent des Umsatzes in diesem Segment falle auf den Verkauf von russischem Bier. Das sei ein Anstieg von rund zehn Prozent. Auch bei Snacks und Körperpflegeprodukte hätte das Angebot sich stark gewandelt.
Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine haben sich zahlreiche westliche Firmen aus Russland zurückgezogen.