Politik

Lettland und Estland steigen aus China-Forum aus

Lettland und Estland steigen aus dem im Jahre 2012 ins Leben gerufenen Kooperationsforum aus.
Autor
15.08.2022 17:39
Lesezeit: 1 min

Austritt aus der Kooperation: Dem im Jahr 2012 von China ins Leben gerufene 16+1 Kooperationsforum gehörten mit Albanien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Montenegro und Serbien fünf Balkanstaaten und mit Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn elf EU-Mitgliedsstaaten an.

Wie jetzt das lettische Außenministerium mitteilte, hat Lettland unter Berufung auf aktuelle außen- und handelspolitische Prioritäten des Landes die Kooperation mit China aufgekündigt.

Keine Gründe für seinen Rückzug gab Estland an. Die Regierung ließ aus Tallinn nur verlauten, dass Estland trotz der Aufkündigung der Zusammenarbeit im Rahmen des 16+1 Forums „weiterhin konstruktive und pragmatische Beziehungen zu China, einschließlich der Entwicklung der Beziehungen zwischen der Europäischen Union und China im Einklang mit der regelbasierten internationalen Ordnung und Werten wie den Menschenrechten zu pflegen gedenkt.“

Spalterische Absichten

Litauen hatte sich bereits im Mai vergangenen Jahres aus dem ehemaligen 17+1-Format – auch bekannt als China-Mittel-Ost-Europa-Gipfel – zurückgezogen.

Dabei handelt es sich in erster Linie um ein Format für die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit zwischen China und den Ländern Mittel- und Osteuropas.

Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis bezeichnete die Plattform bereits im vergangenen Jahr als spalterisch, da Peking seiner Meinung nach mit der EU als Ganzes verhandeln sollte und nicht mit einzelnen Ländern.

Dieselbe Meinung äußerte er jetzt wieder nach dem Ausstieg von Lettland und Estland und wiederholte sich auf seinem Twitter-Account mit den Worten: „Chinas 17+1-Format war schon lange vor dem Ausstieg Litauens überflüssig und spalterisch. Jetzt schließen auch Lettland und Estland die Tür. 14+1 sollte durch EU27+1 ersetzt werden.“

Das 16+1 Forum, mittlerweile nur mehr ein 14+1 Forum, wird von China in erster Linie als ein Instrument angesehen, um seine Präsenz und seinen Einfluss in Ost- und Mitteleuropa auszubauen. Mit der Gefahr, dass einzelne dieser Staaten durch Investitionsversprechen in die Abhängigkeit Chinas geraten.

Die drei baltischen Länder waren seit 2012 Teil dieses Kooperationsformats.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte im Fokus: Nokia profitiert von Nvidia-Deal und Technologie-Giganten setzen neue Rekorde
30.10.2025

Die Finanzmärkte zeigen aktuell eine Mischung aus leichten Rücksetzern und überraschenden Kursgewinnen. Während Anleger Zinssenkungen...

DWN
Politik
Politik Handelskrieg USA China: Trumps fataler Irrtum mit globalen Folgen
30.10.2025

Ein strategisches Planspiel in Washington zeigt, dass die USA den Wirtschaftskonflikt mit China längst hätten gewinnen können – wenn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation lässt nach: Aber weiter über zwei Prozent
30.10.2025

Die Inflation geht zurück, doch von Entlastung kann keine Rede sein. Zwar sinken die Preise für Energie leicht, dafür verteuern sich...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsentscheid: Eurozone trotzt Zöllen und politischer Krise
30.10.2025

EZB-Zinsentscheid: Die EZB hält an ihrer vorsichtigen Linie fest, während die US-Notenbank erneut überrascht. In Europa bleibt die...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitaler Euro: EZB plant Einführung 2029
30.10.2025

Die EZB bereitet den digitalen Euro für 2029 vor. Verbraucher sollen künftig per Wallet bezahlen können, Bargeld bleibt erhalten. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gen Z im Job: Moral und Motivation revolutionieren den Arbeitsmarkt
30.10.2025

Die Generation Z verändert die Arbeitswelt spürbar. Aufstiegsmöglichkeiten und klassische Karriereleitern stehen für sie nicht mehr...

DWN
Panorama
Panorama Atomwaffentests USA: Trump kündigt sofortigen Beginn an
30.10.2025

US-Präsident Donald Trump sorgt weltweit für Aufsehen: Er kündigt neue Atomwaffentests an, obwohl ein jahrzehntelanges Moratorium galt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Aktie: Porsche reißt VW-Konzern in die roten Zahlen
30.10.2025

Ein Milliardenverlust erschüttert Volkswagen: Weil Porsche schwächelt, rutscht der Konzern tief ins Minus. Das gefällt den Anlegern gar...