Unternehmen

Gegen den Trend: Douglas meldet starken Zuwachs

Von schlechter Kauflaune keine Spur. Die Parfümeriekette Douglas hat bei Umsatz und Ergebnis zugelegt. Kommt nun der Börsengang?
23.08.2022 09:37
Aktualisiert: 23.08.2022 09:37
Lesezeit: 1 min

Die Kaufzurückhaltung vieler Verbraucher angesichts steigender Energiepreise und hoher Inflation hat bei der Parfümeriekette Douglas keine Spuren hinterlassen. Im Gegenteil: Douglas konnte den Umsatz und das operative Ergebnis im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 (April bis Juni) deutlich steigern, wie das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mitteilte.

Das Ende zahlreicher Corona-Auflagen sorge "für eine Art kleine Sonderkonjunktur", sagte Douglas-Chefin Tina Müller am Dienstag. Die Menschen gingen wieder auf Hochzeiten, Familienfeiern und Festivals - und machten sich dafür schön. Das spielt Douglas in die Karten. "Wir sehen in beiden Kanälen nicht, dass weniger oder billiger gekauft wird", betonte Müller mit Blick auf das Online-Geschäft und die Filialen.

Auch im vierten Quartal würden Umsatz und Ergebnis voraussichtlich weiter steigen. Sorge bereiten Müller aber Probleme in den Lieferketten - große Hersteller von L'Oreal bis Coty stellten nicht so viel Waren zu, wie Douglas verkaufen könnte, beklagte sie. Für das Weihnachtsgeschäft will Müller nun vorsorgen und zieht Bestellungen vor, um die Lager aufzufüllen.

Der Umsatz kletterte im dritten Quartal auf 830 (Vorjahr: 644) Millionen Euro, das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte auf 64 (24) Millionen Euro zu. "Wir sehen eine deutlich gestiegene Nachfrage im stationären Geschäft bei anhaltend hohen E-Commerce-Umsätzen", betonte Müller. "Besonders erfreulich ist, dass wir mit dem Gesamtumsatz jetzt wieder spürbar über dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie liegen."

Bei Douglas strömen die Verbraucher nach dem Ende der Corona-Auflagen wieder in die Filialen. Gleichzeitig hat die Kette ihr Online-Geschäft deutlich ausgebaut. Zudem profitiert Douglas vom Konzernumbau - die Düsseldorfer hatten nicht mehr rentable Filialen geschlossen. Die Ebitda-Marge verbesserte sich im Quartal auf 7,7 (3,7) Prozent.

Unter dem Strich grenzte Douglas den Verlust weiter ein, er belief sich auf 56,8 (79,1) Millionen Euro. Auf Douglas lasten Zinszahlungen, denn die Übernahme durch den Finanzinvestor CVC war schuldenfinanziert, was Douglas sozusagen zurückverdienen muss.

Douglas-Mehrheitseigner CVC hatte in der Vergangenheit Möglichkeiten für eine Rückkehr der Parfümeriekette an die Börse ausgelotet. Ein Börsengang sei für Douglas "immer eine Option", bekräftigte Müller. Entscheidungen gebe es aber nicht.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Wen soll ich wählen 2025? Die Folgen der tödlichen Messerattacke in Aschaffenburg

Wen soll ich wählen bei der Bundestagswahl 2025? Diese Frage stellen sich gerade Millionen Deutsche. Einige wissen die Antwort bereits,...

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutlicher Rückgang bei Tesla-Neuzulassungen in Deutschland
07.02.2025

2024 verlief für Tesla in Deutschland bereits enttäuschend – der US-Elektroautobauer musste deutliche Absatzeinbußen verkraften. Ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzexperten warnen: Firmenpleiten nähern sich Finanzkrisen-Niveau
07.02.2025

2024 wurden insgesamt rund 121.300 Insolvenzverfahren registriert – ein Anstieg von 10,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Experten sehen...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreise schießen erneut in die Höhe: Mietmarkt unter Druck – wird Wohnen zum Luxus?
06.02.2025

Schon wieder Schocknachrichten vom Immobilienmarkt: Mieter in verschiedenen Großstädten, die neue Mietverträge abschließen, müssen...

DWN
Politik
Politik BSW-Mitglieder treten nach Migrationsdebatte aus Partei aus
06.02.2025

Die Debatten zur Migrationspolitik im Bundestag haben auch innerhalb des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) für Unruhe gesorgt –...

DWN
Politik
Politik Parteien: Wahlomat gibt Orientierungshilfe zur Bundestagswahl
06.02.2025

Der Termin der vorgezogenen Bundestagswahl 2025 rückt näher - viele Menschen sind noch unentschlossen, bei welchen Parteien sie ihre...

DWN
Politik
Politik Neue DWN-Serie: Die unbequemen Wahrheiten der Bundestagswahl 2025 - was die Parteien planen
06.02.2025

Am 23. Februar findet die Bundestagswahl 2025 statt, eine richtungsweisende Wahl. Was die Parteien planen, haben wir uns in einer großen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskrise: Deutschland hat sich zu lange auf seinem Erfolg ausgeruht
06.02.2025

Deutschland hat sich laut einer internationalen Studie zu lange auf früheren Erfolgen ausgeruht – und steckt deshalb langfristig in...

DWN
Politik
Politik Konzernchefs fordern Politikwechsel in Wirtschaft und Migration
06.02.2025

Die Vorstandschefs von Deutsche Bank, Siemens und Mercedes-Benz setzen sich in einem gemeinsamen Appell für ein offenes Deutschland ein....