Die Rede des britischen konservativen Politikers, Martin Callanan, im Europäischen Parlament war diese Woche Auslöser für einen Wutausbruch des Kommissionspräsidenten.
Callanan forderte die Verkleinerung der Eurozone, um einige Länder wieder wettbewerbsfähiger zu machen. In einer aufgebrachten Rede wies Barroso im Anschluss darauf hin, dass England mit Abstand am meisten Geld für den Bankensektor ausgegeben habe. Callanan, der zum euroskeptischen Teil seiner Partei zählt, hatte zuvor bereits mehrmals gefordert Griechenland aus der Eurozone zu entlassen. Barroso reagierte überrascht auf diese Forderung, da sie in krassem Gegensatz zu Aussagen des konservativen Parteichefs und britischen Premierministers David Cameron stünden.
Der jüngste Manipulationsskandal (mehr hier) um die britische Bank Barclays und den Rückzug des amerikanischen Top Bankers Bob Diamond zeigt ebenfalls, dass die Finanzbranche weltweit und speziell die City of London mit noch ganz anderen Problemen zu kämpfen hat: Offenbar gibt es starke Verbindungen zwischen Politik und Finanzbranche, die zu äußerst fragwürdigen Geschäften führen (mehr hier).