Politik

Keine Ausschreibung: Mehdorn muss teure Berater feuern

Hartmut Mehdorn, Chef des Berliner Chaos-Flughafens, muss eine Riege teurer Berater feuern, die er selbst angestellt hatte, um eine Teil-Eröffnung von BER zu überprüfen. Mehdorn hätte die Stellen europaweit ausschreiben müssen. Für den Probebetrieb müssen die Passagiere weiter in Gummistiefeln und mit Helmen durch den Flughafen laufen.
08.12.2013 21:56
Lesezeit: 1 min

Peinliche Panne beim Personalmanagement von Hartmut Mehdorn: der Flughafenchef des umstrittenen Berliner Großflughafens BER muss seine selbst auserwählten Berater wieder entlassen. Mehdorn hätte die im Mai besetzten Stellen europaweit ausschreiben müssen. Das ist nicht geschehen. Um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden muss Mehdorn nun bis zu 10 Stellen neu ausschreiben.

„Das ist ein schwerer Schlag für das Projekt ‚Sprint‘ von Herrn Mehdorn. Und offensichtlich auch ein selbst verschuldeter Fehler, der im Bereich Management liegen muss“, sagte Martin Delius von der Piratenfraktion dem Deutschlandfunk.

Nach europäischem Recht muss eine Dienstleistung, die mehr als 400.000 Euro im Jahr kostet, zwingend auf europäischer Ebene ausgeschrieben werden. Die Dienstleistung, die Hartmut Mehdorn von etwa zehn Beratern abgerufen hat, kostet jedoch 750.000 Euro. Ohne Ausschreibung sind die Berater rechtswidrig beschäftigt.

Mehdorns Krisenprogramm „Sprint“, mit dem er die Teileröffnung des teuren Flughafens vorantreiben will, wird dadurch vorerst ausgebremst.

Im Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses zum Flughafen-Debakel versuchen Befürworter die Teileröffnung durchzusetzen. Jedoch müsse man zum Zeitpunkt des Probebetriebs noch immer „in Gummistiefeln und mit Helmen durchs Gebäude“ laufen, so Delius. Das zeige, dass beim BER noch immer Ausnahmezustand herrsche.

Die Baustelle des Großflughafens kostet den Steuerzahler jeden Monat 35 Millionen Euro (mehr hier). Wann der Flughafen eröffnet wird, weiß niemand.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Misstrauensvotum gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Politik-Beben in Brüssel
09.07.2025

Am Donnerstag muss sich EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen einem Misstrauensvotum im Parlament stellen. Konkret werfen der Rumäne...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zollpoker ohne Risiko? Anleger setzen auf das alte Trump-Muster
09.07.2025

Donald Trump zündelt erneut im globalen Zollstreit – und die Finanzmärkte zucken nur mit den Schultern. Haben Investoren aus der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...