Politik

Italiens verlorene Generation: Vier Millionen Jugendliche ohne Studium und Arbeit

Lesezeit: 1 min
16.12.2013 02:30
In Italien sind 27 Prozent aller Jugendlichen in einem Zustand des erzwungenen Nichtstuns: Sie studieren nicht, sind nicht in Ausbildung, haben keinen Job. Wenn diese verlorene Generation keine staatlichen Gelder mehr erhält, explodiert die Lage.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die italienische Statistik-Behörde hat ermittelt, dass im dritten Quartal 3,77 Millionen der italienischen Jugendlichen zwischen 15 und 34 Jahren keine Ausbildung absolvieren, nicht studieren und auch nicht arbeiten. Im Süden sind es bereits mehr als ein Drittel aller Jugendlichen, die in einem solch aussichtslosen Zustand verharren. Auf ganz Italien gerechnet sind 27 Prozent aller Jugendlichen ohne Perspektive für die Zukunft.

Diese alarmierende Zahl bedeutet, dass eine soziale Explosion in Italien von heute auf morgen möglich ist. Denn wenn diese Jugendlichen nicht mehr in den Genuss von staatlichen Transferleistungen kommen, werden sie auf die Straße gehen und auch nicht vor Gewalt zurückschrecken.

Die Italiener hoffen nun, wenigstens einen Teil dieser Jugendlichen über EU-Förderungen zu Praktikanten zu machen. Brüssel stellt dazu im Rahmen des jüngsten Beschäftigungsprogramms 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung.

Tatsächlich ist diese Maßnahme sinnlos: Über Praktika wird kein Jugendliche ins Berufsleben geführt. Er sitzt dann seine Zeit ab, und kocht den Kaffee für die gewerkschaftlich geschützten Festangestellten – doch eine Befähigung zur Arbeit ist durch eine solche Subvention nicht zu erreichen.

So gesehen läuft Italien mit Hochgeschwindigkeit in Richtung eines sozialen Crashs.

Es ist nur noch eine Frage, ob das entscheidende Streichholz von den Linken oder von den Rechten in die Arena geworfen wird.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ende der Rezession „nicht absehbar“: Industrieaufträge fallen erneut
06.06.2023

Die Auftragslage der deutschen Industrie war auch im April enttäuschend. Die deutsche Wirtschaft steckt in der Rezession fest – und...

DWN
Marktbericht
Marktbericht Staudamm in der Ukraine schwer beschädigt: Sprengung oder Beschuss?
06.06.2023

In der von Russland kontrollierten Region Cherson ist ein wichtiger Staudamm schwer beschädigt worden. Kiew und Moskau machten sich...

DWN
Finanzen
Finanzen Der große Schuldenerlass wirft seinen Schatten voraus
05.06.2023

Angesichts stark steigender Schulden erwarten einige Analysten einen großen Schuldenerlass. Möglich sei, dass dieser global ausfällt....

DWN
Politik
Politik Ukraine-News Mai 2023: Der Ukraine läuft die Zeit davon
31.05.2023

Das Ende der Waffenlieferungen für die Ukraine rückt unaufhaltsam näher, sagen Beamte in den USA und Europa. Damit droht Kiew der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Die teuersten Städte Europas: Deutschland ist nicht dabei
06.06.2023

Der starke US-Dollar hat den Index in einer Economist-Studie verzerrt. Verschiedene russische Städte kletterten nach oben, insbesondere...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Weniger volatil: Lohnen sich Dividendenaktien?
06.06.2023

Dividendenaktien gelten als Stabilitätsanker in angespannten Börsenzeiten. Lohnt sich ein Investment?

DWN
Politik
Politik Hat von der Leyen Bulgarien Euro- Beitritt unter „Umgehung der Regeln“ in Aussicht gestellt?
05.06.2023

Ein angebliches Telefonat sorgt in Bulgarien für erhebliche politische Unruhe. Dabei soll EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jeder sechste Industriebetrieb verlagert Jobs und Produktion ins Ausland
05.06.2023

Der Industrieverband BDI schlägt Alarm: Jedes sechste Industrieunternehmen will Jobs und Produktion aus Deutschland abziehen. Die Politik...