Deutschland

Mindestlohn: Erster Streit in der Großen Koalition

Lesezeit: 1 min
27.12.2013 16:53
Die Regierung steuert auf den ersten Krach zu. Sigmar Gabriel fordert die Union auf, sich an den Koalitionsvertrag zu halten. Er reagiert so auf die Forderungen der CDU, Ausnahmen beim Mindestlohn zu genehmigen.
Mindestlohn: Erster Streit in der Großen Koalition

SPD-Chef Sigmar Gabriel meldete sich im Streit um Ausnahmen beim Mindestlohn zu Wort und forderte die Union auf, sich an Absprachen zu halten. „Ich rate allen, die an den Koalitionsverhandlungen teilgenommen haben, sich an die dort geführten Diskussionen zu erinnern und ansonsten den Text des Koalitionsvertrages zu lesen“, sagte er der Welt. Damit würden sich sehr überflüssige Debatten von selbst erledigen.

CSU-Chef Horst Seehofer hatte sich bereits vor Weihnachten für Ausnahmen bei der gesetzlichen Lohnuntergrenze ausgesprochen. So soll es seiner Ansicht nach Ausnahmen für Saisonarbeiter, Praktikanten, Rentner oder Ehrenamtliche geben. Mehrere CDU-Politiker unterstützten den CSU-Chef über die Feiertage (mehr hier). So forderte CDU-Vize-Vorsitzende Julia Klöckner: „Die SPD sollte offen sein für handfeste und überzeugende Argumente.“ Gabriel will aber nur für Auszubildende und Schülerpraktikanten Ausnahmen zulassen.

Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD vereinbart, dass 8,50 Euro ab spätestens 2017 verpflichtend als Lohnuntergrenze gelten sollen. Verdi-Chef Frank Bsirske visiert unterdessen bereits einen höheren Mindestlohn an. „Wir kämpfen dafür, dass er rasch bei zehn Euro ankommt“, sagte er der Bild. Weil die Preise weiter stiegen, müsse der Mindestlohn früher als bislang geplant angehoben werden. Dagegen sträubt sich der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) grundsätzlich.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen SAP Stellenabbau: Abfindungsangebote stehen, 2600 Jobs sollen wegfallen
30.04.2024

Im Rahmen der weltweiten Umstrukturierung von SAP sollen 2600 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden. Nun wurden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
30.04.2024

Ukraine ruft nach dringender Militärhilfe, während tägliche Raketenangriffe weiterhin zivile Opfer fordern. Selenskyj und Stoltenberg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massenprotest bei Thyssenkrupp: Beschäftigte fordern Arbeitsplatzerhalt
30.04.2024

Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel ist viel im Umbruch. Arbeitnehmervertreter fordern Standortgarantien und...

DWN
Immobilien
Immobilien Vonovia dreht das Blatt: Gewinn nach Milliardenverlust
30.04.2024

Nach einem harten Jahr meldet Deutschlands Immobiliengigant Vonovia einen beeindruckenden Gewinn – ein Wendepunkt. Seine Aktie springt...

DWN
Finanzen
Finanzen Einzelhandel erlebt Umsatzsprung: Hoffnung auf Konsumaufschwung wächst
30.04.2024

Deutschlands Einzelhandel verzeichnet den stärksten Umsatzanstieg seit über zwei Jahren, mit realen Zuwächsen und positiven Aussichten...

DWN
Technologie
Technologie Rakete eines deutschen Start-ups soll in den nächsten Tagen ins Weltall starten
30.04.2024

Elon Musk hat auch klein angefangen: Erstmals seit Jahrzehnten soll nun eine kommerzielle Trägerrakete eines deutschen Unternehmens...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschlands Wirtschaft trotzt Erwartungen: Wachstum statt Rezession im ersten Quartal
30.04.2024

Deutschlands Wirtschaft wächst trotz düsterer Prognosen: 0,2 Prozent Wachstum im ersten Quartal. Auch der Einzelhandel gibt Anlass zur...