Politik

Madrid: Schwere Ausschreitungen bei Protesten von Minenarbeitern

Den zweiten Tag in Folge demonstrieren tausende spanische Minenarbeiter in Madrid gegen den zunehmenden Stellenabbau im Bergbau. Die Gewerkschaften erwarten insgesamt eine Beteiligung von mindestens 25.000 Arbeitern. Zu gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei ist es bereits gekommen.
11.07.2012 15:10
Lesezeit: 1 min

Die negativen Nachrichten im Hinblick auf den spanischen Arbeitsmarkt reißen weiterhin nicht ab. Nachdem der spanische Bankensektor am gestrigen Dienstag wieder einmal ein Rettungspaket in Milliardenhöhe erhalten hat, (mehr hier) kämpfen die spanischen Kohle- und Minenarbeiter nach enormen Kürzungen im Bergbausektor weiterhin um ihre Existenz. Das neue Sparpaket der spanischen Regierung dürfte für zusätzliche Wut – nicht nur bei den Minenarbeitern - sorgen (hier).

Die Demonstranten haben bereits etliche Feuerkörper im Madrider Zentrum  gezündet. Der Nachrichtenagentur AFP zufolge soll es auch schon zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Protestlern und der Polizei gekommen sein. Für die Massenkundgebung in der spanischen Hauptstadt Madrid nahe des Parlaments erwarten die Gewerkschaften rund 25.000 Menschen. Ungefähr 200 von ihnen haben eine über drei wöchige Anreise zu Fuß bei glühend heißer Sonne auf sich genommen, um ihren Protest gegen den Stellenabbau und die Kürzung von Fördermitteln durch die Regierung zu verdeutlichen.

Bereits am gestrigen Abend war es zu Protesten in der spanischen Hauptstadt gekommen, an denen sich nicht nur die Minenarbeiter, sondern auch tausende Sympathisanten beteiligten. Viele von Ihnen zeigten Banner, welche die höheren Steuern, die Kürzungen im Bildungsbereich und die neuen Gesetze, die es einfacher machen Arbeiter zu entlassen, aufs Schärfste verurteilen.

Ganz oben auf der Tagesordnung der Minenarbeiter, dürfte die Kürzung der Subventionen in Höhe von 63 Prozent für Kohleunternehmen stehen. Diese Kürzung macht es für die Unternehmen nahezu unmöglich, sich auf dem spanischen Energie Markt zu behaupten, was Entlassungen und Einsparungen zur Folge hat.

Wie dramatisch sich die Branche entwickelt hat, machte Conchi Alonso eine Sprecherin der Gewerkschaft UGT klar. Sie erklärte, dass heutzutage ca. 8.000-9.000 Minenarbeiter in ganz Spanien arbeiten und die Branche mit Blick auf die Zukunft keine besonders guten Überlebenschancen hat. Dies wird noch deutlicher, wenn man sich vor Augen führt, dass allein in der Region Asturias vor 20 Jahren 30.000 Minenarbeiter beschäftigt waren, so Alonso.

Wie existenziell bedrohend die Lage für die spanischen Minenarbeiter ist und welches Ausmaß die Ausschreitungen bereits angenommen haben verdeutlicht das Video am Ende der Seite.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
download.macromedia.com] name="allowFullScreen" value="true" />www.guardian.co.uk] />
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie AI Continent Action Plan: Wie Europa die USA und China vom KI-Thron stoßen will
28.04.2025

Die Europäische Kommission hat einen ehrgeizigen Plan vorgestellt, um Europa zur führenden Kraft im Bereich der Künstlichen Intelligenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft E-Auto-Förderung: Wie geht es weiter und was plant die neue Bundesregierung?
28.04.2025

Das Ziel bleibt eindeutig – der genaue Weg aber offen. "Wir werden die E-Mobilität mit Kaufanreizen fördern", steht im...

DWN
Politik
Politik Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister: Steuerzahlerbund kritisiert Selbstbedienung
28.04.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Boeing unter Druck: Zölle verschärfen die Krise beim größten US-Exporteur
28.04.2025

Boeing, der größte US-Exporteur, steckt seit Jahren in einer Krise. Neue Zölle und Handelskonflikte verschärfen sie weiter. Die...

DWN
Panorama
Panorama Stromausfall Spanien und Portugal: Nichts geht mehr - schwierige Suche nach der Ursache
28.04.2025

Ein umfassender Stromausfall Spanien hat am Montagmittag die Iberische Halbinsel erschüttert. Weite Teile Spaniens und Portugals auf dem...

DWN
Politik
Politik Ministerposten der Union: Alle Namen und Überraschungen im Überblick
28.04.2025

Acht Tage vor der geplanten Kanzlerwahl von Friedrich Merz steht die Aufstellung der Ministerposten der Union fest. Die SPD wird ihre...

DWN
Politik
Politik Neue Bundesregierung: Union stellt Personal für Ministerposten vor – Kabinettsliste mit Manager für Digitalisierung
28.04.2025

Rund eine Woche vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler der neuen Bundesregierung haben CDU und CSU ihre Besetzung der...

DWN
Technologie
Technologie Profi für Sicherheitslösungen: Bedrohungen sind alltäglich - so erhöhen Unternehmen die Cybersicherheit
28.04.2025

Cybersicherheitsabteilungen in Unternehmen ähneln zunehmend Notaufnahmen – jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Die Bedrohungen...