US-Finanzminister Jack Lew sagte seinem deutschen Kollegen Wolfgang Schäuble, dass sich die USA vom größten Euro-Staat eine stärkere Förderung von Wachstum und Beschäftigung in der Welt wünschen.
Die USA üben seit Jahren immer wieder Kritik an der starken Exportorientierung der deutschen Wirtschaft und fordern von Deutschland beharrlich, auch im Interesse der Weltwirtschaft mehr für das Wachstum im eigenen Land zu tun.
Für Aufsehen hatte Ende Oktober ein Bericht aus Lews Ministerium mit dem Vorwurf gesorgt, Deutschland schade mit dieser Politik der wirtschaftlichen Stabilität in Europa und der Welt. Nach jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes stiegen die deutschen Exporte im November den vierten Monat in Folge.
Lew sagte: „Wir haben sehr klar gemacht, dass mehr Binnennachfrage und Investitionen eine gute Sache wären.“ Zudem erneuerte Lew sein Plädoyer für Nachbesserungen der Europäer an ihrem Megaprojekt Bankenunion, um sie noch wirkungsvoller zu machen.
Schäuble wiederum warnte, dass die hohe Liquidität in Folge der lockeren Geldpolitik Überhitzungen auslösen könnte (hier). Er sei sich mit Lew einig, dass dies sorgfältig beobachtet werden müsse. Lew selbst äußerte sich dazu allerdings nur ausweichend.