Immobilien

Das sind die 5 häufigsten Fehler beim Hausbau

Einem künftigen Bauherrn können eine Menge Fehler unterlaufen, was oft zu enormen Verzögerungen auf dem Bau und hohen Zusatzkosten führt. Lesen Sie hier, welche Ärgernisse am häufigsten vorkommen und wie Sie diese vermeiden können.
Autor
05.06.2022 13:07
Aktualisiert: 05.06.2022 13:07
Lesezeit: 2 min
Das sind die 5 häufigsten Fehler beim Hausbau
Wer großen Ärger auf der Baustelle vermeiden will, muss sich ein seriöses Bauunternehmen suchen. (Foto: iStock.com/filmfoto) Foto: filmfoto

Fehler Nr. 1: Voreilige Entscheidungen treffen: Die Planung ist das A und O beim Hausbau. Wer über den eigenen Bedarf plant, sich nicht rechtzeitig um die Baufinanzierung kümmert oder vorschnell das erstbeste Grundstück kauft muss damit rechnen, dass etwas schiefgeht.

Deswegen gilt: Der Hausbau ist schrittweise zu planen und das Budget immer im Blick zu behalten. Denn das Bauvorhaben wird schnell zu einem finanziellen Risiko, weswegen Extras wie Wintergarten oder Dachterrasse wohlüberlegt sein sollten.

Fehler Nr. 2: Auf dem falschen Grundstück bauen: Nicht jedes Grundstück eignet sich für jeden Zweck. Deswegen ist die Standortwahl des Grundstücks eine enorm wichtige Entscheidung, die nicht ausschließlich vom Preis abhängig gemacht werden sollte. Denn auch ein vermeintlich günstiges Grundstück kann teuer werden. Liegt dieses beispielsweise in Hanglage, müssen oft umfangreiche Erdarbeiten durchgeführt werden, welche mit erheblichen Zusatzkosten verbunden sind.

Auch sollten die örtlichen Gegebenheiten genauestens untersucht werden. Verkehr, Lärm oder Schmutz können die spätere Wohnqualität ziemlich beeinträchtigen. Um Altlasten oder einen lehmigen Untergrund frühzeitig zu erkennen ist es ratsam, vor Baubeginn die Beschaffung des Baugrunds prüfen zu lassen. Diese sogenannte Baugrunduntersuchung schützt vor bösen Überraschungen und wird mittlerweile von vielen Bauunternehmen mit angeboten.

Fehler Nr. 3: Falsche Planung bei der Baufinanzierung: Die Baufinanzierung zählt zu den Grundlagen des Hausbaus. Damit die Finanzierung auf sicheren Beinen steht, sollten vor dem Unterschreiben eines Bauvertrags alle vorhandenen finanziellen Mittel geprüft werden.

Die Finanzierung ist erst dann vollständig gesichert, wenn genügend Eigenkapital verfügbar ist und eine schriftliche Finanzierungsbestätigung der Bank vorliegt. Die finanziellen Ressourcen dürfen dabei unter keinen Umständen überschätzt werden. Bei finanziellen Fehleinschätzungen kann die Rate für den Baukredit so in die Höhe schießen, dass dies direkt in die Privatinsolvenz führt.

Neben den eigentlichen Bau- und Grundstückskosten müssen außerdem die Baunebenkosten in der Kostenkalkulation berücksichtigt werden. Zu den einzelnen Bestandteilen der Baunebenkosten zählen unter anderem die Baugenehmigung, die Vermessung, Anschlusskosten sowie Kosten für ein Bodengutachten, Bepflanzungen, die Baubegleitung, Fahrten zur Deponie, Einzäunungen und Bepflanzungen.

Fehler Nr. 4: Keine Prüfung des Bauvertrags: Der Hausbau zählt definitiv zu den teuersten Investitionen im Leben. Daher ist es umso ratsamer, den Vertrag vor der Unterschrift genau unter die Lupe zu nehmen und vor allem auf das Kleingedruckte zu achten. Hierbei erweist es sich als durchaus sinnvoll, den Bauvertrag zusätzlich von einem unabhängigen Bausachverständigen oder Anwalt für Baurecht prüfen zu lassen. Undeutliche Formulierungen können sonst schnell zu unerwarteten Mehrkosten führen.

Ein wiederkehrendes Streitthema im Bauvertrag ist die Bezeichnung „schlüsselfertig“. Viele Bauherrn verstehen darunter, dass sie nach der Schlüsselübergabe direkt einziehen können. Dem ist aber nicht so. Das Verlegen von Bodenbelägen sowie Malerarbeiten stehen häufig erst im Nachgang an und müssen somit noch erledigt werden.

Fehler Nr. 5: Den falschen Bauunternehmer beauftragt: Bei einem so großen Angebot an Baufirmen ist es nicht immer einfach den Überblick zu behalten. Niemand möchte an seinem Eigenheim den berüchtigten „Pfusch am Bau“ erleben oder sogar im schlimmsten Fall auf den Kosten sitzen bleiben, sollte die Baufirma während des Hausbaus insolvent gehen. Informieren Sie sich ausführlich über das Bauunternehmen, das Sie beauftragen möchten.

Folgende Punkte lassen ein seriöses Bauunternehmen erkennen:

  • Es ist am Markt etabliert und verfügt über ausreichend Bonität, um alles fristgerecht fertigzustellen und den Bauablaufplan zu realisieren.
  • Es sind hinreichende Referenzen vorhanden. Firmen, die gut im Geschäft sind, werden laufende Bauvorhaben nachweisen können.
  • Es werden alle gewünschten Dokumente und Unterlagen sofort ausgehändigt und keine Musterverträge, sondern individuelle Bauverträge angeboten.
  • Verlangen Sie eine Fertigstellungsbürgschaft. Ein seriöses Bauunternehmen wird Ihnen die Bürgschaft genehmigen. Dies garantiert, dass Ihr Geld zurückerstattet wird, sofern der Bauträger den Vertrag nicht erfüllt

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

Nico Bülles

***

Nico Bülles arbeitet als Freischaffender in der Kultur- und Kreativwirtschaft und ist für Verlage und Agenturen sowie für bildungspolitische und soziale Organisationen tätig.

 

DWN
Technologie
Technologie Silicon Valley dominierte Big Tech – Europas Chance heißt Deep Tech
06.06.2025

Während Europa an bahnbrechenden Technologien tüftelt, fließt das große Geld aus den USA. Wenn Europa jetzt nicht handelt, gehört die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Verteidigung der Zukunft: Hensoldt rüstet Europa mit Hightech auf
06.06.2025

Kaum ein Rüstungsunternehmen in Europa hat sich in den vergangenen Jahren so grundlegend gewandelt wie Hensoldt. Aus einer ehemaligen...

DWN
Politik
Politik Trump gegen Europa: Ein ideologischer Feldzug beginnt
06.06.2025

Donald Trump hat Europa zum ideologischen Feind erklärt – und arbeitet systematisch daran, den Kontinent nach seinen Vorstellungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die wertvollsten Marken der Welt: Top 5 fest in US-Hand
06.06.2025

Während die Weltwirtschaft stagniert, explodieren die Markenwerte amerikanischer Konzerne. Apple regiert unangefochten – China und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Star-Investorin: „Wir erleben eine neue Generation von KI-Gründern“
06.06.2025

US-Chaos, Trump und Kapitalflucht: Europas KI-Talente kehren dem Silicon Valley den Rücken – und bauen die Tech-Giganten der Zukunft vor...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturprognose unter Druck: Wie der Zollstreit Deutschlands Exporte trifft
06.06.2025

Zölle, Exporteinbrüche und schwache Industrieproduktion setzen Deutschlands Wirtschaft zu. Die aktuelle Konjunkturprognose gibt wenig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Internationale Handelskonflikte: So schützen sich exportorientierte KMU
06.06.2025

Ob Strafzölle, Exportverbote oder politische Sanktionen – internationale Handelskonflikte bedrohen zunehmend die Geschäftsmodelle...

DWN
Panorama
Panorama Musk gegen Trump: Politische Zweckbeziehung artet in öffentlichen Machtkampf aus – die Tesla-Aktie leidet
06.06.2025

Elon Musk und Donald Trump galten als Zweckbündnis mit Einfluss – doch nun eskaliert der Streit. Was steckt hinter dem Zerwürfnis der...