Die Deutsche Bahn will im Konflikt mit der Lokführer-Gewerkschaft GDL einen Streik durch ein entsprechendes Angebot verhindern. Die GDL fordert vollen Lohn bei Arbeitsunfähigkeit. Die Bahn werde alles tun, um auf dem Verhandlungswege zu einem vernünftigen Ergebnis zu kommen und jegliche unverhältnismäßigen Aktionen der GDL abzuwenden, sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber der "Bild" (Montagausgabe). Die Gewerkschaft hatte der Bahn für ein Angebot ein Ultimatum bis Mittwoch gesetzt. Sollte es nicht dazu kommen, könnten die Lokführer noch im Januar streiken.
Die GDL vertritt rund 20.000 Lokführer. Selbst mit punktuellen Streiks können sie wegen der Vernetzung des Bahn-Verkehrs erhebliche Störungen bundesweit bewirken. Die Gewerkschaft hatte die rund zweijährigen Verhandlungen für einen sogenannten Zukunfts-Tarifvertrag überraschend für gescheitert erklärt. Die GDL verlangt, dass bei einer Berufsunfähigkeit die Lokführer ihr Netto-Gehalt weiter gezahlt bekommen und dafür eine Lizenzverlust-Versicherung abgeschlossen wird. Die Beiträge dafür müsse die Bahn bezahlen. Die Gewerkschaft verweist darauf, dass Lokführer stark unter Selbstmord-Versuchen auf Gleisen zu leiden hätten. Diese Mitarbeiter müssten besonders geschützt werden.