Politik

Zu viele Schulden: Bertelsmann stößt RTL-Anteile ab

Bertelsmann trennt sich von RTL-Anteilen, obwohl die Fernseh-Tochter zuletzt zwei Drittel zum Konzern-Gewinn beigetragen hatte. Der Medienkonzern investiert die Erlöse in Bildungs- und Digitalangebote in den Schwellenländern und den USA.
31.01.2014 17:33
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Banken schnüffeln: Kommunisten als Bank-Kunden unerwünscht

Europas größter Medienkonzern Bertelsmann fährt dank massiver Gewinne seiner Fernsehtochter RTL den höchsten Gewinn seit sieben Jahren ein.

Der Überschuss stieg 2013 noch stärker als erwartet auf mehr als 800 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Das entspricht einem Zuwachs von über 30 Prozent.

Vorstandschef Thomas Rabe hatte im November ein Gewinnplus von mehr als 20 Prozent in Aussicht gestellt. 2006 hatte Bertelsmann durch den Verkauf von Unternehmensteilen einen außergewöhnlich hohen Gewinn von 2,4 Milliarden Euro eingefahren.

Zu dem Gewinnanstieg im vergangenen Jahr trug auch eine Neubewertung einzelner Konzerntöchter bei. Bertelsmann hatte im Jahresverlauf die komplett übernommene Musikrechte-Tochter BMG und Aktivitäten in Spanien höher bewertet als zuvor und dadurch Buchgewinne erzielt.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg von 2,2 auf 2,3 Milliarden Euro. Der Umsatz stagnierte bei 16,4 Milliarden Euro. Die Ausschüttung für die börsennotierten Bertelsmann-Genussscheine soll ähnlich hoch ausfallen wie im vergangenen Jahr.

Ertragsperle des Konzerns ist die europäische Fernsehgruppe RTL, die zuletzt rund zwei Drittel zum Gewinn beigetragen hatte. Bertelsmann will jedoch die Abhängigkeit vom überwiegend werbefinanzierten Fernsehgeschäft verringern. Das Unternehmen hatte RTL-Anteile verkauft und investiert das Geld in neue Geschäftsfelder wie Bildungs- und Digitalangebote in Schwellenländern und den USA.

Am Freitag äußerte sich Bertelsmann nicht näher zum Geschäftsverlauf. Einzelheiten sollen mit dem Geschäftsbericht am 26. März vorgestellt werden. Die im Nebenwerteindex MDax gelistete RTL Group veröffentlicht ihre Zahlen bereits am 6. März.

Seit Jahren ist der Schuldenabbau das oberste Ziel des Bertelsmann-Konzerns, der 2006 für 4,5 Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufte, um einen Börsengang zu vermeiden. Zu dem Konzern gehören Europas größte Fernsehgruppe RTL, Europas größter Zeitschriften-Verlag Gruner + Jahr (G+J), der Buchverlag Random House und der Mediendienstleister Arvato.

Weitere Themen

EU entscheidet, wer Staatsbürger werden darf

Schiffs-Schulden der Landesbanken landen beim Steuerzahler

China: Zahlungsausfall bedroht weltweites Finanz-System

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...