Gemischtes

Hedgefonds verklagt Piech und Porsche wegen VW-Übernahme

Wolfgang Porsche und Ferdinand Piech müssen sich wegen der VW-Übernahme persönlich vor Gericht verantworten. Ein Hedgefonds hat eine Schadenersatzklage gegen den Autobauer Porsche auf die beiden Aufsichtsrats-Mitglieder ausgeweitet. Die eingeklagte Summe beläuft sich auf insgesamt 5,7 Milliarden Euro.
02.02.2014 14:33
Lesezeit: 1 min

In der Klagewelle gegen Porsche im Zusammenhang mit der Übernahmeschlacht um Volkswagen 2008 müssen sich jetzt auch die Aufsichtsratsmitglieder Wolfgang Porsche und Ferdinand Piech persönlich verantworten.

Eine Gruppe von Hedgefonds habe ihre Schadenersatzklage gegen die Holding des Sportwagenbauers Porsche SE von Anfang 2012 auf die beiden Personen ausgeweitet, bestätigte die Porsche SE am Sonntag einen Bericht des Spiegel. Demnach reichte der Hedgefonds Elliott des US-Investors Paul E. Singer Klage beim Landgericht Frankfurt ein. Die Porsche SE erklärte die Klagen gegen Piech und dessen Cousin Porsche für unbegründet.

Den Spitzenkontrolleuren wird vorgeworfen, die Übernahme von VW vor sechs Jahren heimlich vorbereitet, in der Öffentlichkeit dies aber bestritten zu haben. Viele Hedgefonds hatten auf fallende VW-Kurse gesetzt und verloren Geld, als der Kurs nach Bekanntgabe des Übernahmeplans im Oktober 2008 in die Höhe schnellte.

Gegen die Porsche SE sind Klagen von mehr als zwei Dutzend Hedgefonds und einigen Privatpersonen bereits anhängig an den Landgerichten Hannover, Braunschweig und Stuttgart. Die eingeklagte Summe beläuft sich auf insgesamt 5,7 Milliarden Euro. Der erste Prozess dazu beginnt am 10. Februar in Stuttgart. Die 1,8 Milliarden Euro, die Elliott nun auch persönlich von Piech und Porsche einklagt, sind darin enthalten.

In der Klage werfe der Hedgefonds den beiden vor, sie hätten mit Methoden gearbeitet, „wie man sie sonst nur aus dem Bereich der Geheimdienste und der Organisierten Kriminalität kennt“, berichtete der Spiegel. So seien nicht registrierte Mobiltelefone und Verschlüsselungsmethoden eingesetzt worden, die nur Regierungen zugänglich seien.

Die Porsche-Holding erklärte, die erweiterte Klage ziele nur darauf ab, Druck auszuüben. „Weder die betroffenen Aufsichtsratsmitglieder noch die Porsche SE lassen sich davon beeindrucken“, hieß es dazu. Es gebe keine neuen inhaltlichen Aspekte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...

DWN
Politik
Politik USA frieren Waffenlieferungen an die Ukraine ein – Prioritäten verschieben sich
02.07.2025

Die USA stoppen zentrale Waffenlieferungen an die Ukraine. Hinter der Entscheidung steckt ein geopolitischer Kurswechsel, der Europa...

DWN
Politik
Politik Stromsteuer: Kommt jetzt die Entlastung für alle?
02.07.2025

Die Stromsteuer spaltet das schwarz-rote Bündnis – und mit ihr die Frage, ob Bürger und Betriebe wirklich entlastet werden. Während...

DWN
Panorama
Panorama Hitzewelle in Deutschland: Temperaturen bis 40 Grad und drohende Unwetter
02.07.2025

Deutschland ächzt unter extremer Hitze, örtlich steigen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad. Experten warnen vor Unwettern, Waldbränden...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell stabil: Deutsche Goldinvestments erholen sich – wie Anleger jetzt reagieren sollten
02.07.2025

In den vergangenen Wochen war die Goldpreis-Entwicklung von Volatilität geprägt. Das ist auch zur Wochenmitte kaum anders: Obwohl sich...