Politik

Kartell-Vorwürfe: Google einigt sich mit EU-Kommission

Google erzielt im Kartellverfahren eine Einigung mit der EU-Kommission. Der Konzern muss künftig auch Ergebnisse rivalisierender Suchmaschinen anzeigen. Die EU warf Google die Bildung eines Kartells und das Ausschalten von Wettbewerbern vor.
05.02.2014 13:54
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

GEMA: Teilen von YouTube-Videos wird kostenpflichtig

Der Suchmaschinen-Gigant Google erzielt eine außergerichtliche Einigung mit der EU-Kommission. Die EU hatte vor drei Jahren ein Wettbewerbsverfahren gegen die Suchmaschine Google eröffnet. Darin wurde der Vorwurf der Kartellbildung untersucht. Google soll gezielt die Ergebnisse rivalisierender Suchmaschinen ausgeblendet haben.

Das Verfahren gegen Google wurde durch Beschwerden von Microsoft und Yahoo ausgelöst, wie Bloomberg berichtet. Sie beklagten, dass Google seine spezialisierten Such-Dienste wie Google News und Google Finance bevorzugt. Zudem soll das Unternehmen die Restaurant- und Reise-Bewertungen seiner Konkurrenten kopiert haben und die Konkurrenz durch exklusive Einigungen mit Webseiten vom Wettbewerb ausschließen.

Google unterbreitete nun ein verbessertes Angebot und entgeht dadurch Strafzahlungen und weiteren Ermittlungen zu den Vorwürfen. In der Einigung mit der EU-Kommission verpflichtet sich Google zur Darstellung von konkurrierenden Suchergebnissen. Die Firma muss fünf Jahre lang bei ihren spezialisierten Angeboten neben den eigenen Suchergebnissen auch drei Links von rivalisierenden Suchmaschinen anbieten. Dabei müssen die Konkurrenten mindestens 3 Euro Cents bieten, um einen der drei Plätze auf Googles Suchseite zu ergattern.

„Nach langen und schwierigen Verhandlungen, denke ich, dass der neue Vorschlag von Google auf die Bedenken der Kommission eingeht“, sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia. „Es präsentiert dem Nutzer echte Auswahlmöglichkeiten zwischen rivalisierenden Diensten in einer vergleichbaren Weise. Es liegt dann ganz an ihnen sich die beste Alternative auszusuchen“, so Almunia.

Das Verfahren gegen Google gehörte zu den umfangreichsten Kartellverfahren der EU-Kommission. Ähnliche Einigungen werden in den Verfahren gegen Gazprom, Samsung. und Visa erwartet. Sollte Google dennoch gegen die Einigung verstoßen, drohen Strafzahlungen in Höhe von 10 Prozent des Jahresumsatzes. Microsoft musste 561 Millionen Euro an die EU-Kommission zahlen, nachdem sie gegen eine außergerichtliche Einigung verstießen (mehr hier).

Weitere Themen:

Fukushima: Tepco findet geschmolzene Brennstäbe in Atom-Ruine nicht

Deutsche Bank: Wir haben ein globales Schulden-Monster geschaffen

WHO-Bericht: Zahl der Krebstoten steigt sprunghaft an

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl: Union gewinnt vor AfD, Fiasko für die SPD - droht erneut eine Dreierkoalition?
23.02.2025

CDU und CSU gehen als klare Sieger aus der Bundestagswahl hervor – für die SPD ist es das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Die...

DWN
Politik
Politik Merz triumphiert, Scholz geschwächt: Die Konsequenzen der Wahl
23.02.2025

Deutschland hat entschieden, und es gibt einen klaren Gewinner. Dennoch dürfte die Regierungsbildung herausfordernd werden, da die Zeit...

DWN
Politik
Politik Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht
23.02.2025

Nach der Bundestagswahl beginnt die nächste Phase: die Regierungsbildung. Dabei sind zahlreiche Schritte erforderlich, die sich über...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweizer Infrastrukturexperte: "Deutschland war lange der Wirtschaftsmotor Europas – das muss wieder so sein"
23.02.2025

Deutschland kämpft mit maroden Brücken, Straßen, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetzen. Der Schweizer Infrastrukturexperte Alexander...

DWN
Finanzen
Finanzen ROI: Return on Investment und warum eine hohe Kapitalrendite wichtig ist
23.02.2025

Eine hohe Kapitalrendite entscheidet über den finanziellen Erfolg von Unternehmen und Investoren. Erfahren Sie, warum sie so wichtig ist...

DWN
Finanzen
Finanzen BlackRock: Die unsichtbare Macht eines Finanzgiganten
23.02.2025

BlackRock ist der weltweit größte Vermögensverwalter – doch wie groß ist sein Einfluss wirklich? Buchautor Werner Rügemer erklärt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft in der Krise – Welche Pläne haben die Parteien für Deutschland?
23.02.2025

Deutschland steckt in der Wirtschaftskrise – und die Bundestagswahl steht bevor. Wie wollen die Parteien Wachstum fördern, Steuern...