Politik

EU-Wahl: CDU versorgt David McAllister mit Spitzenkandidatur

Lesezeit: 1 min
08.02.2014 08:48
Der ehemalige niedersächsische Ministerpräsident David McAllister wird Spitzenkandidat der CDU für die EU-Wahl. Merkel könnte versuchen, mit McAllister den Briten ein Zeichen zu geben, dass sie in der EU erwünscht sind. Außerdem soll McAllister dem vermutlich nächsten Kommissions-Präsidenten Jean-Claude Juncker die Unterstützung im EU-Parlament verschaffen.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der frühere niedersächsische Ministerpräsident David McAllister wird CDU-Spitzenkandidat im Europawahlkampf. Der Bundesvorstand der Partei nominierte McAllister am Freitagabend auf der Klausurtagung in Erfurt nach Angaben von Teilnehmern einstimmig. Bei dem Treffen soll auch der Entwurf des Europawahlprogramms diskutiert werden. Formell verabschiedet werden soll die Entscheidung auf dem Bundesparteitag im April. CDU und CSU treten anders als im Bundestagswahlkampf bei der Europawahl jeweils mit getrennten Programmen und Kandidaten an.

McAllister hatte als Nachfolger von Christian Wulff kurz das Amt des niedersächsischen Ministerpräsidenten inne. 2013 wurde die CDU unter seiner Führung zwar stärkste Partei, konnte jedoch eine rot-grüne Mehrheit in Hannover nicht mehr verhindern.

McAllister, dessen Vater aus Glasgow stammt, ist in Europa-Fragen bisher nicht aufgefallen. Es ist gut denkbar, dass Angela Merkel mit ihm eine Achse zu David Cameron aufbauen will, um den britischen Verbleib in der EU zu unterstützen. Cameron ist zuletzt arg unter Druck geraten, weil seine Partei wegen der EU-Frage zu zerreißen droht.

Die Positionen im EU-Parlament sind wichtige Versorgungs-Stationen für Parteileute, weil die Posten außerordentlich gut dotiert sind (mehr dazu hier).

McAllister gilt als ein loyaler, eher unauffälliger CDU-Mann. Bei der Bestellung des neuen EU-Kommissionspräsidenten wird er allerdings keine Rolle spielen: Die konservativen Parteien haben sich bereits informell auf Jean-Claude Juncker geeinigt, einem engen Freund von Wolfgang Schäuble. Zuletzt hatte auch Angela Merkel mangels Alternativen ihren ursprünglichen Widerstand gegen Juncker aufgegeben.

Juncker ist ein strammer Vertreter des Status Quo der EU. Der Kommissionspräsident wird nicht demokratisch gewählt, sondern von den Regierungschefs nach undurchsichtigen Proporz-Kriterien und Macht-Erwägungen ausgekungelt. Bei der Entscheidung muss sich der Rat der Regierungschefs zwar an der Mehrheiten im EU-Parlament orientieren, bindet ist das Ergebnis jedoch in keiner Weise.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...