Finanzen

Deutsche Bank will Vergleich im Kirch-Prozess

Die Deutsche Bank strebt erneut einen Vergleich im Kirch-Prozess an. Aufsichtsratschef Paul Achleitner wolle die Sache endlich vom Tisch haben, so ein Insider. Die Familie des Medien-Unternehmers Leo Kirch verklagte die Bank auf Schadenersatz in Milliardenhöhe.
08.02.2014 15:16
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Selbst-Versorgung: Erste Gemeinde befreit sich von Energie-Konzernen

Die Deutsche Bank denkt offenbar darüber nach, einen Schlussstrich unter den seit mehr als zehn Jahren andauernden Rechtsstreit mit der Familie des Medien-Unternehmers Leo Kirch zu ziehen. Über einen Vergleich der Bank mit den Kirch-Erben werde auf höchster Ebene vermehrt gesprochen, aber noch nicht sehr konkret, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

„Aufsichtsratschef Paul Achleitner will die Sache vom Tisch haben“, sagte einer der Insider. Es sei aber nicht leicht, einen solchen Vergleich gegen die Klagen anderer wasserdicht zu machen. Die Deutsche Bank lehnte einen Kommentar ab.

In der Vergangenheit hatte es bereits mehrere Anläufe gegeben, einen Vergleich zu erzielen. Bei einem Versuch vor zwei Jahren war es um rund 800 Millionen Euro gegangen. Auch der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung berichteten, dass die Deutsche Bank einen Vergleich prüfe und in Vorstand und Aufsichtsrat darüber gesprochen werde. So könne möglicherweise auch eine Anklage gegen Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen verhindert werden.

Die Kirch-Erben fordern von Deutschlands größtem Geldinstitut Schadenersatz in Milliardenhöhe. Die Bank ist nach Ansicht des Oberlandesgerichts München mitverantwortlich für die Pleite des Medienkonzerns im Jahr 2002. Grund ist ein Interview des damaligen Bankchefs Rolf Breuer, in dem dieser Zweifel an Kirchs Kreditwürdigkeit gesät hatte.

Das Institut ist bereits zu Schadenersatz verurteilt worden, um dessen Höhe beide Seiten noch ringen. Die Staatsanwaltschaft, die die Bank wegen des Falls Ende 2012 durchsucht hat, wirft Co-Vorstandschef Fitschen, seinem Vorgänger Josef Ackermann und weiteren ehemaligen Vorständen des Geldhauses vor, im Kirch-Prozess die Unwahrheit gesagt zu haben. Sie ermittelt deshalb wegen Prozessbetrugs.

Die Deutsche Bank hat bereits Rückstellungen im Kirch-Streit gebildet. Der Disput strapaziert auch die Nerven der Investoren, die wiederholt auf ein Ende der Auseinandersetzungen gepocht haben. Co-Chef Fitschen hatte Ende Januar angekündigt, 2014 die größten noch offenen Rechtsstreitigkeiten hinter sich lassen zu wollen: „Dafür werden voraussichtlich weitere Kosten entstehen.“

Weitere Themen

EU-Wahl: SPD verwendet Steuergelder für PR-Kampagne

Niederlaendische Banker müssen moralischen- Eid ablegen

Finanz-Krise treibt junge Spanier in den Selbstmord

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...