Gemischtes

Zu wenig Salz erhöht Risiko von Herzerkrankungen

Lesezeit: 1 min
15.03.2014 00:26
Bisher wurde von einem zu hohen Salzkonsum abgeraten. Bluthochdruck, verstopfte Gefäße oder zu viel Wassereinlagerungen wurden bisher mit Salz in Verbindung gebracht. Neue Studien zeigen jedoch, dass ein zu geringer Salzkonsum gefährlich ist.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Ruf von zu viel Salz ist schlecht. Zum Würzen ist es gern gesehen, aber zu viel darf es nicht sein. Ähnlich wie die American Heart Association warnt auch die Weltgesundheitsorganisation WHO vor einem zu hohen Konsum. „Die verminderte Einnahme von Natrium reduziert erheblich den systolischen und diastolischen Blutdruck bei Erwachsenen und Kindern“, warnt die WHO. Auch das Risiko einen Tod durch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, erhöhe sich durch die Einnahme von zu viel Salz. Deshalb empfiehlt die WHO eine Reduktion auf 2 Gramm Natrium bzw. 5 Gramm Speisesalz am Tag.

Salzreiche Ernährung ist wichtig

Wissenschaftler der Universität Leuven in Belgien sind bei ihren Untersuchungen jedoch zu ganz anderen Ergebnissen gekommen. Demzufolge gibt es keinen Zusammenhang zwischen einem hohen Salzkonsum und einem erhöhten Blutdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Für ihre Untersuchungen maßen die Wissenschaftler regelmäßig den Natriumgehalt im Urin von 3861 Menschen, die bis dato noch keine Herz-Kreislauf-Komplikationen aufwiesen.

Bei dem niedrigsten Natriumgehalt im Urin war das Risiko, an einer Herzerkrankung zu sterben „signifikant höher“ (4 %), zitiert greenmedinfo.com aus der Studie. Im Vergleich dazu lag das Risiko in der Gruppe mit dem höchsten Natriumgehalt bei einem Risiko von unter einem Prozent. Damit widerlegt die Studie die Ergebnisse einer Harvard-Studie, auf die sich unter anderem die American Heart Association beruft.

Zu wenig Salz ist gefährlich

Ähnliche Ergebnisse lassen sich auch bezüglich Schwangerschaft und Geburt festhalten. Empfahl man schwangeren Frauen früher, den Salzkonsum drastisch zu reduzieren, wenn Wassereinlagerungen im Körper auftreten, ist es heute umgekehrt. Viel Trinken und auf gar keinen Fall eine Reduktion des Salzkonsums wird den Schwangeren empfohlen. Babys, die mit einem geringen Geburtsgewicht auf die Welt kommen, haben meist auch einen geringen Natriumanteil, weil ihre Mütter auf salzarme  Ernährung gesetzt hatten. Und Kleinkindern mit niedrigem Kaliumlevel könnten später im Alter zwischen 10 und 13 Jahren verringerte Funktionen des Gehirns aufweisen.

Eine Untersuchung aus dem Jahr 2010 zeigte zudem, dass eine salzarme Diät zu einer Insulinresistenz führen kann. Menschen im fortgeschrittenen Alter, die auf wenig Salz in ihrer Ernährung setzen, weisen öfter gebrochene Hüften und eine Abnahme der mentalen Fähigkeiten auf.

 

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

 

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...