Deutschland

Bundestag: Spanien-Sitzung verursacht keine Zusatz-Kosten

Die Reisekosten für den Sonderbundestag vergangene Woche sollen Medienberichten zufolge 500.000 Euro betragen. Noch ist dieser Betrag allerdings reine Spekulation. Die genauen Kosten werden wohl auch nie festgestellt werden.
25.07.2012 22:58
Lesezeit: 1 min

Für die Abstimmung über die Banken-Rettung in Spanien mussten die Abgeordneten des Bundestages ihren Urlaub unterbrechen. Die Bild-Zeitung berichtete vergangene Woche, wegen der Reisekosten für die Abgeordneten würden 500.000 Euro an zusätzlichen Kosten entstehen.

Der Bundestag dementiert diese Summe auf Anfrage der Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Noch sei nicht absehbar wie viel die Reisekosten tatsächlich betragen, die durch die Unterbrechung der Sommerpause entstanden sind. Auch könne nicht von zusätzlichen Kosten die Rede sein. Es handle sich dabei um ganz gewöhnliche Reisekosten, die im Budget des Bundestages ohnehin veranschlagt werden. Mit einer Unterbrechung der Sommerpause sei jederzeit zu rechnen, hieß es.

Der Bund der Steuerzahler sieht ebenfalls kein Problem bei den Reisekosten der Bundestagsabgeordneten. Im Gegenteil, er sieht durch den Sonderbundestag die Transparenz gestärkt: „Auch der Bund der Steuerzahler führt vor dem Bundesverfassungsgericht eine Beschwerde gegen den ESM. Damit wollen wir erreichen, dass der Bundestag seine vollen Rechte und Kompetenzen behält. Jede Parlamentssitzung ist nicht nur deshalb wichtig, sondern auch um für die notwendige Transparenz in der Krise zu sorgen. Dass dies Geld kostet, ist klar, aber Demokratie hat ihren Preis. In jedem Fall kommen die Steuerzahler geheime Absprachen in Hinterzimmern teurer“, sagte Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler, den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.

Wie viel Reisekosten durch die Abstimmung über die Bankenrettung in Spanien tatsächlich angefallen sind, könnte sich frühestens in einem halben Jahr herausstellen. So lange haben die Abgeordneten dem Reisekostengesetz zufolge Zeit, um die Belege für ihre Kosten einzureichen. Da die Kosten allerdings für die Abgeordneten einzeln abgerechnet werden, wird es wohl zu keinem Gesamtergebnis kommen, wie viel der Sonderbundestag vergangene Woche im Speziellen gekostet hat.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl: FDP und BSW laut Hochrechnung im Bundestag - droht erneut eine Dreierkoalition?
23.02.2025

CDU und CSU gehen als klare Sieger aus der Bundestagswahl hervor – für die SPD ist es das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Die...

DWN
Politik
Politik Merz triumphiert, Scholz geschwächt: Die Konsequenzen der Wahl
23.02.2025

Deutschland hat entschieden, und es gibt einen klaren Gewinner. Dennoch dürfte die Regierungsbildung herausfordernd werden, da die Zeit...

DWN
Politik
Politik Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht
23.02.2025

Nach der Bundestagswahl beginnt die nächste Phase: die Regierungsbildung. Dabei sind zahlreiche Schritte erforderlich, die sich über...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweizer Infrastrukturexperte: "Deutschland war lange der Wirtschaftsmotor Europas – das muss wieder so sein"
23.02.2025

Deutschland kämpft mit maroden Brücken, Straßen, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetzen. Der Schweizer Infrastrukturexperte Alexander...

DWN
Finanzen
Finanzen ROI: Return on Investment und warum eine hohe Kapitalrendite wichtig ist
23.02.2025

Eine hohe Kapitalrendite entscheidet über den finanziellen Erfolg von Unternehmen und Investoren. Erfahren Sie, warum sie so wichtig ist...

DWN
Finanzen
Finanzen BlackRock: Die unsichtbare Macht eines Finanzgiganten
23.02.2025

BlackRock ist der weltweit größte Vermögensverwalter – doch wie groß ist sein Einfluss wirklich? Buchautor Werner Rügemer erklärt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft in der Krise – Welche Pläne haben die Parteien für Deutschland?
23.02.2025

Deutschland steckt in der Wirtschaftskrise – und die Bundestagswahl steht bevor. Wie wollen die Parteien Wachstum fördern, Steuern...