Politik

Kampfzone Mittelmeer: Sea Watch entsendet neues Schiff

Italiens Wahlsiegerin Giorgia Meloni kündigt eine harte Hand gegen Mittelmeer-Migranten an, allerdings will sich die deutsche Hilfsorganisation Sea Watch davon nicht abschrecken lassen.
Autor
27.09.2022 14:08
Lesezeit: 1 min
Kampfzone Mittelmeer: Sea Watch entsendet neues Schiff
Sitzt im Hafen von Reggio Calabria fest: Das Seenotrettungsschiff Sea Watch 3 der Hilfsorganisation Sea Watch. (Foto: dpa) Foto: Paul Lovis Wagner

Aus Protest gegen den neuen Rechtsruck in Italien: Nachdem Italiens Wahlsiegerin Giorgia Meloni angekündigt hat, mit härteren Bandagen gegen die Mittelmeer-Migranten vorzugehen, hat die deutsche Hilfsorganisation Sea Watch ihrerseits verlauten lassen, mit Sea Watch 5 ein neues Rettungsschiff ins zentrale Mittelmeer zu schicken.

Die Hilfsorganisation nennt das neue Schiff eine Kampfansage an den Rechtsdruck in Italien und wirbt mit dem Slogan „Seenotrettung, Menschenrechte, Sea Watch 5“ gegen die von Meloni angekündigte härtere Gangart in der Migrationsfrage. Das Parteiprogramm der neofaschistischen Partei Fratelli d ‘Italia von Giorgia Meloni weist unter anderem ausdrücklich darauf hin, die Aktivitäten von NGOs (Non- Government Organisations), die der illegalen Einwanderung Vorschub leisten, aktiv bekämpfen zu wollen.

Sea Watch 3

Erst vor wenigen Tagen wurde das deutsche Seenotrettungsschiff Sea-Watch 3 von den italienischen Behörden im Hafen von Reggio Calabria festgesetzt. Das Schiff hatte insgesamt 427 Migranten an Land gebracht.

Wie die Hilfsorganisation mitteilte, könne nicht davon ausgegangen werden, dass das Schiff kurzfristig wieder freikomme. Italien wirft Sea Watch vor, bei der jüngsten Rettungsaktion zu viele Flüchtlinge und Migranten auf das Boot geholt zu haben.

Die zivilen Seenotretter beklagen regelmäßig, dass die Behörden in Rom ihre Schiffe oft aus fadenscheinigen Gründen festsetzten. Der europäische Gerichtshof hatte bereits im August ein Urteil verkündet, wonach das eingeschränkt werden müsse.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Halbleiter-Aktien: Wie die ASML-Aktie zur europäischen Macht im Chipsektor wird
08.12.2025

Die US-Großbank Bank of America setzt in Europa auf einen Chipkonzern, der in einem neuen Wachstumszyklus steckt und die Branche unter...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten beschließen schärfere Migrationspolitik
08.12.2025

Die EU zieht die Zügel in der Migrationspolitik an: Abschiebungen sollen leichter, Verteilung verpflichtender werden. Doch neue Regeln zu...

DWN
Politik
Politik Russland tobt nach Interview mit ehemaligen NATO-General Rob Bauer
08.12.2025

Ein explosiver Schlagabtausch zwischen Russland und einem früheren NATO-Spitzenoffizier schürt neue Ängste vor einer Eskalation. Moskau...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission: Vorschläge zum Verbrenner-Aus nächste Woche
08.12.2025

Die EU-Kommission legt am 16.12. neue Vorschläge zum Verbrenner-Aus vor. Nach wachsender Kritik aus Industrie, Politik und Bevölkerung...

DWN
Finanzen
Finanzen Confluent-Aktie auf Höhenflug: IBM will Dateninfrastruktur-Spezialisten Confluent kaufen
08.12.2025

Ein Mega-Deal rückt die Confluent-Aktie schlagartig ins Rampenlicht: IBM bietet Milliarden für den Datenstreaming-Spezialisten Confluent....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VDA rechnet 2026 mit rund 693.000 neuen E-Autos
08.12.2025

Deutschlands Autokäufer stehen vor einem elektrischen Wendepunkt: Verbände prognostizieren deutliche Zuwächse bei Elektroautos und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtwechsel im Arbeitsmarkt 2025: Arbeitgeber geben wieder den Ton an
08.12.2025

Der Wind am Arbeitsmarkt 2025 dreht sich offenbar: Nach Jahren der Bewerbermacht gewinnen Unternehmen wieder Spielraum. Jan-Niklas Hustedt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzzahlen 2025: Warum Firmenpleiten weiter steigen
08.12.2025

Deutschlands Insolvenzzahlen klettern auf den höchsten Stand seit Jahren. Besonders Mittelstand, Handel und Autozulieferer geraten unter...