Unternehmen

Pkw-Absatz: Keine Trendwende in Sicht

Lesezeit: 2 min
06.10.2022 14:57  Aktualisiert: 06.10.2022 14:57
Der Pkw-Absatz legten im September zwar um 14% zu. Eine Trendwende ist laut dem Kraftfahrt-Bundesamt jedoch nicht erkennbar.
Pkw-Absatz: Keine Trendwende in Sicht
Der PKW-Absatz in Deutschland kommt weiter nicht vom Fleck. (Foto: dpa)
Foto: Hendrik Schmidt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Pkw-Absatz in Deutschland kommt weiter nicht vom Fleck. Die Neuzulassungen legten im September zwar kräftig um 14 Prozent auf rund 225.000 Fahrzeuge zu, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Donnerstag mitteilte und damit Informationen der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte. Eine Trendwende ist das allerdings nicht, denn im Vorjahr war der Pkw-Absatz wegen Materialmangels besonders niedrig gewesen. „Der September sieht optimistischer aus, als er ist“, sagte Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer. Die Zahlen spiegelten lediglich den hohen Auftragsbestand vorangegangener Monate wider, in denen die Autobauer die Nachfrage wegen fehlender Bauteile kaum bedienen konnten. Inzwischen würden die Fabriken wieder besser mit Bauteilen beliefert und die Orders abgearbeitet.

„Die Produktion läuft wieder einigermaßen rund“, sagte Dudenhöffer, der das CAR-Institut in Duisburg leitet. Die Kunden hielten sich wegen der hohen Inflation und Rezessionsängsten inzwischen jedoch zurück. Neue Aufträge hereinzuholen, sei derzeit äußerst mühselig. Davon seien vor allem reine Elektroautos betroffen, deren staatliche Förderung zum Jahresende gedeckelt wird. „Alle, die jetzt ein E-Auto kaufen, müssen wegen der langen Lieferzeiten damit rechnen, dass sie nicht mehr die alte Prämie bekommen“, erläuterte Dudenhöffer.

Auch die Unternehmensberatung EY geht für das nächsten Monate von einer schwächeren Nachfrage aus. Eine echte Erholung des Neuwagenmarktes sei in weiter Ferne gerückt, prognostizierte EY-Autoexperte Peter Fuß. Nach wie vor liege der Absatz unter dem Niveau vor der Krise.

Verband: Markt braucht neue Impulse

Der Importeursverband VDIK erklärte, die Bilanz nach drei Quartalen sei ernüchternd. Zum ersten Mal überhaupt liege der Pkw-Absatz nach neun Monaten unter zwei Millionen Einheiten. „Der Markt braucht dringend positive Impulse durch stabile Rahmenbedingungen und eine Unterstützung der Verbraucher angesichts steigendender Energie- und Lebenshaltungskosten“, sagte Verbandschef Reinhard Zirpel.

Im September wies die Statistik der Flensburger Behörde für zwei Drittel der deutschen Marken ein Zulassungsplus aus. Am deutlichsten fiel der Zuwachs mit 71,8 Prozent bei der VW-Tochter Audi aus, gefolgt von Mercedes mit plus 46,1 Prozent und VW mit plus 30,2 Prozent. Porsche verkaufte 15,3 Prozent mehr von seinen Sportwagen und SUV. Dagegen verbuchten dagegen asiatische Hersteller wie Suzuki, Mitsubishi und Honda zweistellige Rückgänge. Auch Renault und Opel fuhren bei den Neuzulassungen im Rückwärtsgang. Insgesamt schrumpften die Neuzulassungen seit Jahresbeginn um 7,4 Prozent auf 1,87 Millionen Fahrzeuge. (rtr)

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

 

DWN
Immobilien
Immobilien Haus & Grund rät zu Geduld: Bei Grundsteuer auf neuen Bescheid warten
21.12.2024

Im Durchschnitt sollte es nicht teurer werden, das war das Versprechen der Grundsteuer-Reform. Doch noch immer wissen viele nicht, wie viel...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...