Deutschland

Honigernte 2022: Deutsche Bienen und Imker waren fleißig

Lesezeit: 2 min
15.10.2022 11:17  Aktualisiert: 15.10.2022 11:17
Die Honigernte 2022 war gut. Die deutschen Imker haben allen Grund, mit ihren Bienen zufrieden zu sein. Die Bürger dürfen sich über reichlich Honig freuen.
Honigernte 2022: Deutsche Bienen und Imker waren fleißig
Die Honigernte 2022 war ausgesprochen gut. Bienen und Imker waren fleißig. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Dank sonniger Tage haben Deutschlands Imker trotz der extremen Trockenheit in diesem Jahr deutlich mehr Honig geerntet als im verregneten Vorjahr. Im Schnitt schleuderten sie 37,2 Kilo Honig je Bienenvolk und damit 8,9 Kilo mehr als 2021, wie das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen auf dpa-Anfrage mitteilte. Das Zentrum bezog sich dabei auf zwei Umfragen zur Früh- und Sommerernte mit Meldungen von 15 700 Imkereien. Bei Sonnenschein blühen Pflanzen intensiv, und es gibt viel Nektar für die Bienen. Daher gab es viel Ertrag.

„Es war eine gute Ernte, die Imker können zufrieden sein“, sagte Zentrumsleiter Christoph Otten. Allerdings sei die Ernte im Vorjahr sehr niedrig ausgefallen. Insgesamt liege die diesjährige Menge 2,7 Kilo über dem langjährigen Schnitt in Deutschland.

Bienenexperte Otten sagte, dass sich die Trockenheit des Sommers kaum auf die Ernte ausgewirkt habe. „Als die Trockenheit im Juli ihre Auswirkungen zeigte, hatten die Bienen wie in jedem Jahr bereits den meisten Nektar eingetragen und ihre Vorräte angelegt.“ Wetterbedingte Folgen gab es dennoch: Regenfälle im Juni in Teilen Bayerns, Baden-Württembergs und in der Pfalz führten dazu, dass die Bienen dort weniger sammelten als in anderen Landesteilen.

Die Preise für deutschen Honig sind der Sommerumfrage zufolge um etwa sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Branchenkenner Otten begründet dies mit gestiegenen Kosten für Futter oder Gläser. Da die Preise lange nur sehr wenig gestiegen seien, sei die jetzige Erhöhung überfällig gewesen.

Ein 500-Gramm-Glas Blütenhonig kostet nun im bundesweiten Schnitt 6,11 Euro. Andere Honigsorten kosten mehr. Am teuersten ist ein Glas deutscher Blütenhonig im Raum München mit 7,66 Euro, am günstigsten im südlichen Sachsen-Anhalt mit 5,25 Euro.

In Deutschland gibt es mehr als 150 000 Imker, die etwa eine Millionen Bienenvölker halten. In den allermeisten Fällen handelt es sich um Freizeitimker. Schätzungsweise ein Viertel des im Inland konsumierten Honigs kommt aus Deutschland, der Rest aus Staaten wie der Ukraine, Mexiko oder Argentinien.

Die Branchenbefragung gibt auch Aufschluss darüber, wo der deutsche Honig verkauft wird. Am häufigsten tun die Imker dies zuhause bei sogenannten Haustürverkäufen. Zudem nehmen viele Hobbyimker ihn zu ihrem eigentlichen Arbeitsplatz mit und vertreiben ihn im Kollegenkreis. Weitere Verkaufskanäle sind der Lebensmitteleinzelhandel und Wochenmärkte. (dpa)


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...