Unternehmen

Apps: Kaufland und Obi überzeugen die Nutzer

Viele Menschen benutzen heutzutage Apps. Eine aktuelle Berechnung zeigt, dass unter den deutschen Unternehmen Obi und Kaufland besonders erfolgreich sind.
26.10.2022 17:58
Aktualisiert: 26.10.2022 17:58
Lesezeit: 2 min

Die Zahl der Menschen, die die Apps von Unternehmen nutzen, ist sehr hoch. Gerade durch die Corona-Pandemie, als viele Menschen durch Lockdowns nicht in den Läden einkaufen konnten, hat das Geschäft mit Apps weiter angekurbelt und für Unternehmen attraktiv gemacht. So gehört es für viele Menschen auch in Deutschland inzwischen zum Standard, sich per App über Produkte zu informieren oder direkt über Apps einzukaufen.

Anzahl neuer Downloads und Sessions

Im sogenannten „Retail Report 2022“ hat der Daten- und Analyse-Dienstleister data.ai (früher App Annie) untersucht, welche Apps aus den Bereichen Handel und Bezahlen im ersten Halbjahr besonders gut bei den Nutzern angekommen sind. Für die Analyse nutzt das Unternehmen dabei die Anzahl neuer Downloads und Sessions. Unter Sessions versteht man die verbrachten Sitzungen mit einer App und damit die tatsächliche Nutzung. Die Daten werden von data.ai nach eigenen Angaben aus Quellen wie anonymisierten und aggregierten App-Daten, aber auch aus Verbraucherpanels und Werbenetzwerken entnommen.

Im Vergleich zum ersten Halbjahr des letzten Jahres, hat in der Kategorie E-Commerce B2C (Shops mit Plattform-Zusatz-Funktionen) die App von Baumarkthändler Obi am meisten überzeugt. Bei den sogenannten Breakout-Apps (Anwendungen mit der größten Steigerung bei Downloads und Sessions gegenüber dem Vorjahreszeitraum), steht heyObi an der Spitze.

Zuletzt hatte die App laut Obi eine Anzahl von 3,5 Millionen registrierte Mitglieder. Bei diesem Erfolg soll es noch lange nicht bleiben. Denn das App-Programm bekommt laut der Lebensmittelzeitung durch den Ausstieg aus der Prospektwerbung eine zusätzliche Bedeutung. Die Top-Platzierung von heyObi bei den Handels-Apps lässt zudem darauf schließen, dass die Anwendung von Kunden stark genutzt wird. Das ist auch die Intention von Obi. HeyObi soll keine reine Commerce-Plattform sein, sondern auch Serviceleistungen anbieten und als Ratgeber fungieren.

Dm kommt auf die meisten Downloads

Auch Kaufland wird in der Analyse mit einer Spitzenbewertung geführt. Die App der Lebensmittelkette hat den Spitzenplatz für Wachstum in der Kategorie E-Commerce Retailer inne. Die App von Konkurrent dm, „Mein-dm“ bringt es bezogen auf aktuelles Wachstum auf Platz fünf. Dazwischen liegen die drei größten deutschstämmigen Modeversender Otto, Zalando und About You mit ihren reinen Internet-Shops.

Die Wachstumsdaten jedoch im Bezug zur absoluten Beliebtheit bei Nutzern eine geringe Aussagekraft. Beachtet werden muss auch, dass dm beispielsweise deutlich mehr Nutzer hat, die sich die App vor 2022 auf das Smartphone geladen haben. Nach den Daten von data.ai konnte „Mein-dm“ 2020 auf 3,6 Millionen Downloads kommen und schaffte es 2021 auf weitere 2,4 Millionen Downloads von Januar bis September. Im bisherigen aktuellen Jahr kommt die Anwendung auf 2,5 Millionen Downloads.

Wachstumssprung bei Kaufland

Kaufland war im Vergleich 2020 mit rund 590.000 Downloads noch schwach. 2021 konnte man aber mit rund 1,9 Millionen Downloads einen großen Sprung machen und kommt in diesem Jahr bisher auf 2,1 Millionen Downloads. Man hatte vor 2 Jahren noch eine recht niedrige Downloadrate und konnte diese über die letzten zwei Jahre extrem steigern. Hierbei zeigte sich die Einführung des Loyality-Systems K-Card und auch die Integration des Real-Internet-Marktplatzes als wirkungsvoll. Obi kam 2020 auf 1.1 Millionen Downloads, konnte 2021 auf 1.3 Millionen Downloads zulegen und hat im aktuellen Jahr bisher rund 1 Million Downloads.

Lexi Sydow, Head of Insights bei data.ai, erklärt gegenüber der Lebensmittelzeitung den aktuellen Markt wie folgt: „E-Commerce Anbieter und Anbieterinnen konkurrieren derzeit stark um Preise und Angebote. Wir können beobachten, dass Verbraucher Richtung Singles Day und Black Friday/Cyber Monday sehr preissensibel sind. Mobile Angebote und Coupons könnten ein guter Weg sein, um Kunden in dieser finanziell schwierigen Zeit anzuziehen“

Die Daten von Obi, Kaufland, aber auch dm verdeutlich wie erfolgsversprechend der App-Bereich für Unternehmen sein kann und dass Nutzer auf die Angebote zurückgreifen. Es bleibt abzuwarten, wie die Ideen der Unternehmen auf zukünftige Zahlen einfließen und wer eine erfolgreiche Strategie anwendet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik „Trump ist nur eine Episode“: Boltons Abrechnung mit dem Mann im Weißen Haus
18.05.2025

Während Europa nervös auf jeden Tweet aus Washington reagiert, warnt Ex-Sicherheitsberater John Bolton: Nicht Trump sprengt die NATO –...

DWN
Technologie
Technologie Cyberkriminalität: Nur ein Klick von der Katastrophe entfernt
18.05.2025

Cyberkriminalität ist zur globalen Supermacht aufgestiegen – mit höherem Schaden als die Volkswirtschaften Deutschlands und Japans...

DWN
Panorama
Panorama Whisky – die stets liquide Luxus-Geldanlage
18.05.2025

Wein, Uhren, Schmuck, Handtaschen, Kunst, Oldtimer – es gibt viele Möglichkeiten, in alternative Geldanlagen zu investieren. Die meisten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Marokko als chinesisches Tor zur EU – doch Handelskrieg könnte Riegel vorschieben
18.05.2025

Peking investiert Milliarden in Marokkos Industrie – doch geopolitische Spannungen und der drohende Protektionismus eines möglichen...

DWN
Politik
Politik Gefängnis, Gericht, Geschichte – Stammheim 50 Jahre nach dem RAF-Prozess
18.05.2025

Vor 50 Jahren begann in Stammheim der RAF-Prozess – ein juristisches Mammutverfahren gegen den Terror. Wie viel Rechtsstaat blieb im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Analyse: „Die alte Weltordnung ist am Ende – und sie wird nicht zurückkehren“
18.05.2025

Das Zeitalter des freien Welthandels ist vorbei – die Welt wird neu vermessen. China produziert, die USA rüsten sich, und Europa...

DWN
Politik
Politik Handelskriege auf Risiko – Trumps russisches Roulette mit der US-Wirtschaft
18.05.2025

Mit Zöllen, Drohungen und Handelskriegen will Washington die Industrie heimholen. Doch was, wenn der Revolver in der Hand des Präsidenten...

DWN
Finanzen
Finanzen Greg Abel übernimmt: Der stille Stratege hinter Warren Buffetts Milliarden-Imperium
17.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära. Doch an die Stelle des legendären Investors tritt kein charismatischer Visionär,...