Deutschland

Deutsche bleiben im Homeoffice, meiden das Büro

Es ist eine der deutlichsten Folgen von Corona: In vielen Berufen hat sich Homeoffice fest etabliert. Insgesamt liegt der Anteil in Deutschland bei 25 Prozent.
09.12.2022 09:30
Aktualisiert: 09.12.2022 09:30
Lesezeit: 1 min

Homeoffice hat sich dem Ifo-Institut zufolge in Deutschland in vielen Berufen fest etabliert - besonders bei den Dienstleistern. "Insgesamt stabilisiert sich der Anteil in der deutschen Wirtschaft bei 25 Prozent der Beschäftigten", sagte der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, Oliver Falck, zu der am Freitag veröffentlichten Auswertung der November-Umfrage unter Unternehmen. "Das dürfte auch der neue langfristige Wert werden."

Bereits im vergangenen April - also nach Aufhebung der wegen der Corona-Pandemie eingeführten Homeoffice-Pflicht - habe rund jeder vierte Erwerbstätige von zuhause aus gearbeitet, sagte Ifo-Experte Falck. Vor der Pandemie hätten dagegen noch weniger als 15 Prozent der Erwerbstätigen manchmal oder häufig im Homeoffice gearbeitet. Zum Vergleich: In den USA zeichne sich aktuell eine Stabilisierung bei 30 Prozent der Arbeitstage ab.

In der Unternehmensberatung wird den Angaben zufolge besonders häufig von zuhause gearbeitet: Im November stieg der Anteil der Beschäftigten in der Branche, die zumindest teilweise von zuhause arbeiten, auf 72,5 Prozent. Auch bei den IT-Dienstleistern (71,7 Prozent) sowie in der Werbung und Marktforschung (60,4) ist das Homeoffice sehr stark verbreitet.

Im Verarbeitenden Gewerbe bieten vor allem die Hersteller von Bekleidung (32,1 Prozent) und von Datenverarbeitungsgeräten (26,6 Prozent) Heimarbeit an. "Auf der anderen Seite gibt es Berufe, die einfach nicht für das Arbeiten von zuhause ausgelegt sind", sagte Falck. In der Gastronomie ist der Anteil der Beschäftigten zwar gestiegen, blieb im November mit 2,3 Prozent aber niedrig. Auch in der Beherbergung (2,4) und im Holzgewerbe (4,5) blieben die Quoten weit unterdurchschnittlich.

Insgesamt nutzen unter den Dienstleistern 36,1 Prozent der Beschäftigten die Möglichkeit zum Homeoffice. Im Großhandel und im Verarbeitenden Gewerbe sind es knapp 16 Prozent. Im Einzelhandel liegt der Anteil bei 6,1 und in der Baubranche bei 5,3 Prozent. (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen beendet Fahrzeugproduktion: Umbaupläne für Gläserne Manufaktur in Dresden
10.12.2025

Die VW-Fahrzeugproduktion in Dresden endet aus wirtschaftlichen Gründen nach mehr als 20 Jahren. Über die Zukunft des ehemaligen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...