Nachdem die zugekaufte Tochter Biomammut, die sechs Märkte in Baden-Württemberg besitzt, ein Insolvenzverfahren Ende November beantragt hat, trifft es nun vier Wochen später die Basic AG selbst. Das Unternimmt leidet unter Umsatzrückgängen und beginnt mit einem Schutzschirmverfahren. Das Gericht ist diesem Verfahren bereits gefolgt.
Weniger Umsatz durch Desinvestitionen
Die Hauptversammlung der Bio-Handelskette hatte sich zuvor für den Beginn eines solchen Verfahrens entschieden. Laut Lebensmittelzeitung gilt das Unternehmen mit Sitz in München seit längerer Zeit als verlustbehaftet. Der Händler gab zwar bei der letzten Angabe rund 150 Millionen Euro Nettoumsatz an, dürfte aber mittlerweile durch Desinvestitionen weit weniger Umsatz erzielen. Zum Konzern gehören 22 Basic-Märkte sechs Biomammut-Märkte. Ende November hatte die Basic AG noch eine neue Filiale beim Hauptsitz in München eröffnet.
Eine Belastung sind für die Basic AG nicht nur Probleme wegen der Insolvenz der Biomammut-Märkte, sondern auch der Kostenanstieg infolge erhöhter Indexmieten für die Zentrale in München, in die die Bio-Handelskette vor einiger Zeit umgezogen war. Der Biopionier entschied sich 2021 für einen harten Kurswechsel. Das Unternehmen verzichtete auf die Investitionen im Norden, Westen und Osten Deutschlands.
Rückläufiger Umsatz im Biofachhandel durch den Krieg
Diese Entscheidung war der Lebensmittelzeitung zufolge nicht unumstritten. Man gab zehn Märkte an Superbiomarkt und Bio-Company ab und büßte somit auch Ertrag ein. Seit dieser Entscheidung hat der Händler den Fokus auf Bayern und Frankfurt und führt noch zwei Filialen in Österreich. Die Insolvenz kam nicht komplett unerwartet. Der Händler ist der Lebensmittelzeitung zufolge seit Jahren von Machtkämpfen im Gesellschafterkreis betroffen und galt seit Jahren in der Branche als Übernahmekandidat.
Der gesamte Biofachhandel leidet seit Beginn des Krieges in der Ukraine unter rückläufigem Umsatz und mangelnder Frequenz. Kunden schauen in Zeiten der Hochinflation stark auf den Preis und tätigen ihre Einkäufe verstärkt in Discountern und Drogerien. Diese Tendenz hat in diesem Jahr zu mehreren Insolvenzen bei Biofachhändlern und Unverpacktläden gesorgt. Unter anderem hat es den Reformhaushändler Bacher und den fünftgrößten Fachhändler Superbiomarkt getroffen. Auch sie müssen saniert werden. Noch härter traf es Großhändler BiUno Bio, der sogar abgewickelt werden musste.