Politik

Nach russischer Vermittlung: Frieden in Syrien in Reichweite

Lesezeit: 1 min
05.01.2023 14:37  Aktualisiert: 05.01.2023 14:37
Nach einem Treffen der Verteidigungsminister der Türkei und Syriens in Moskau ist ein Ende des syrischen Bürgerkriegs greifbar.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist bereit zu einer Kehrtwende in seiner Syrien-Politik und schließt ein Treffen mit seinem Amtskollegen Baschar al Assad nicht mehr aus. Erdogan sprach am Donnerstag von einem neuen Friedensprozess, an dem neben der Türkei und Syrien auch Russland beteiligt seien. "Wir werden unsere Außenminister zusammenbringen und dann, je nach Entwicklung, werden wir als Führer zusammenkommen", erklärte das Staatsoberhaupt.

Nach Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien 2011 hatte Erdogan lange Zeit auf eine Zukunft des Nachbarlandes ohne Assad im Präsidentenamt gepocht und jeden Kontakt mit ihm ausgeschlossen. Die Türkei ist seit mehr als einem Jahrzehnt der wichtigste Unterstützer der syrischen Opposition.

Nach türkischen Angaben trafen sich die Verteidigungsminister der Türkei und Syriens am 28. Dezember in Moskau. Dabei seien die Themen Migration und Kurden erörtert worden. Bereits vor Wochen hatte die Regierung in Ankara eine Bodenoffensive gegen kurdische Milizen in Nordsyrien angekündigt. Russland hat die Türkei indes öffentlich aufgefordert, von einer umfassende Bodenoffensive abzusehen.

Die Türkei ist bereits mehrfach militärisch gegen die kurdische YPG-Miliz in Syrien vorgegangen, die sie als Flügel der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK betrachtet.

Im syrischen Bürgerkrieg sind Hunderttausende Menschen getötet worden. Millionen Menschen wurden vertrieben. Ein Großteil flüchtete in die Türkei, wo jedoch die Ablehnung der Migranten aus dem Nachbarland größer wird. Mit der Unterstützung Russlands und des Irans hat die Regierung Assad den größten Teil des syrischen Territoriums zurückerobert.

Von der Türkei unterstützte Oppositionskämpfer kontrollieren immer noch ein Gebiet im Nordwesten, und von den Vereinigten Staaten unterstützte kurdische Kämpfer kontrollieren ebenfalls ein Gebiet nahe der türkischen Grenze. (Reuters)


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...