Finanzen

Großbritannien: Immobilienpreise brechen ein

In Großbritannien verzeichnen die Immobilienpreise den stärksten Rückgang seit der Finanzkrise im Jahr 2009. Auch hierzulande steigt das Risiko starker Preiskorrekturen.
06.01.2023 11:45
Aktualisiert: 06.01.2023 11:45
Lesezeit: 1 min

Die britischen Hauspreise sinken wegen steigender Zinsen, hoher Inflation und der erwarteten Rezession so stark wie seit der globalen Finanzkrise 2009 nicht mehr. Im vergangenen Quartal gaben sie um 2,5 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Vierteljahr nach, wie aus den am Freitag veröffentlichten Daten des Hypothekenfinanzierers Halifax hervorgeht.

Damit mehren sich die Hinweise auf einen Abschwung am Immobilienmarkt. Der Bank of England zufolge haben die Banken im November weit weniger Hypothekenkredite bewilligt als erwartet. Eine Trendwende ist daher nicht in Sicht.

"Die Immobilienpreise werden wahrscheinlich in absehbarer Zukunft weiter fallen", sagte der Ökonom Martin Beck von der Beratungsfirma EY ITEM Club. Diese sagt für die kommenden zwölf bis 18 Monaten einen Rückgang der Hauspreise um etwa zehn Prozent voraus. Halifax wiederum geht davon aus, dass die Hauspreise im laufenden Jahr um acht Prozent nach unten gehen werden.

Allerdings würde dies nur eine Rückkehr auf das Niveau bedeuten, das zuletzt im April 2021 erreicht wurde. Kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie waren die Immobilienpreise sprunghaft gestiegen, da vorübergehende steuerliche Anreize einen Ansturm auf größere Häuser mit Garten auslösten.

"Zu Beginn des Jahres 2023 wird der Immobilienmarkt weiterhin durch das allgemeine wirtschaftliche Umfeld beeinflusst werden", sagte Halifax-Direktorin Kim Kinnaird. "Und da Käufer und Verkäufer vorsichtig bleiben, erwarten wir, dass sowohl das Angebot als auch die Nachfrage insgesamt zurückgehen werden."

Das Risiko starker Preiskorrekturen am Immobilienmarkt steigt einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge auch hierzulande. "Wir stehen in Deutschland zwar nicht vor dem Platzen einer riesigen Immobilienpreisblase", sagte DIW-Studienautor Konstantin Kholodilin. "Aber Preiseinbrüche von bis zu zehn Prozent bei Eigentumswohnungen und Eigenheimen sind durchaus möglich." (Reuters)

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Sicherheitsgarantien Ukraine: Warum Washington plötzlich auf einen Deal drängt
27.11.2025

Wachsende Irritationen in Europa treffen auf ein Washington, das den Ton sichtbar verschärft und ein Friedensabkommen zur Bedingung für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Studie von KfW Research: Industriestandort Deutschland benötigt mehr Wagniskapital
27.11.2025

Deutschlands Industrie steht unter Druck: KfW Research sieht schrumpfende Wertschöpfung und zu wenig Risikokapital. Chefvolkswirt Dirk...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Immer mehr Arbeitsplätze wandern ins Ausland ab: Wirtschaftsstandort Deutschland wackelt
27.11.2025

Hohe Preise für Energie, belastende Lohnnebenkosten, eine ausufernde Bürokratie und politische Vorgaben des Staates: Immer mehr Firmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Microsoft-Aktie im Fokus: Rekordinvestitionen in Cloud und KI stärken das Wachstum
27.11.2025

Microsoft setzt mit massiven Investitionen in Cloud-Infrastruktur und künstliche Intelligenz auf Wachstum und Innovation. Können diese...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundespräsident Steinmeier: Europa muss Potenzial als Wirtschaftsmacht ausschöpfen
27.11.2025

Krieg, Machtverschiebungen und zähe Entscheidungen in der EU belasten die Wirtschaftsmacht Europa. Auf dem Wirtschaftsforum in Madrid...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Kursrückgang nach enttäuschenden Studien – trotz positivem Analystenkommentar
27.11.2025

Die Novo Nordisk-Aktie steht seit vielen Monaten unter Druck. Auch im Donnerstaghandel an der Frankfurter Börse verbucht die Novo...

DWN
Panorama
Panorama Rabattschlacht: Warum Fake-Shops am Black Friday besonders riskant sind – und wie Sie sie erkennen
27.11.2025

Der Black Friday lockt mit Rekordrabatten – doch zwischen echten Deals verstecken sich zunehmend Fake-Shops. Professionell gestaltet und...

DWN
Immobilien
Immobilien EH-55-Förderung kehrt zurück: Was Bauherren ab Dezember beachten müssen
27.11.2025

Ab Mitte Dezember fließt wieder Geld für Neubauten im EH-55-Standard. Die KfW öffnet ein bekanntes Förderfenster – doch nur unter...